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0846 - Flucht aus Tilasim

0846 - Flucht aus Tilasim

Titel: 0846 - Flucht aus Tilasim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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förmlich über den Rücken der Bestie. Fast hätte er sich dabei aufgespießt…
    Er rutschte am Leib herab, prallte auf den Boden, schrie vor Schmerz. Mit dem Schwung der Bewegung rollte er weiter.
    Etwas raste auf ihn zu. Eine der Pranken! Er zog die Beine an. Es krachte dicht unterhalb seiner Füße.
    Johannes kroch auf allen vieren davon. Jeder Muskel schmerzte unter der ungewohnten Anstrengung.
    Die letzten Aktionen seines Gegners hatten unmissverständlich klargemacht, dass er keine Rücksicht mehr nahm. Ein Kampf auf Leben und Tod hatte begonnen!
    ***
    Die Welt der Zeiten
    »Aber das kann nicht sein!«, stieß Nicole hervor.
    »Warum?«, höhnte Sid Amos. »Glaubst du, nur weil du einen winzigen Teil der Welt der Zeiten kennengelernt hast, kennst du all ihre Geheimnisse? Nicht überall gibt es die Zeitfelder… und außerdem hat diese Dimension keinen guten Ruf. Es ist ein kluger Schachzug Kelvos, seinen Schatz gerade dort zu verstecken. Nicht einmal Dämonen gehen gerne dorthin.«
    »Nach dem, was Nicole mir erzählt hat, kann ich das gut nachvollziehen«, kommentierte Zamorra.
    Die Erzählungen seiner Geliebten standen ihm noch deutlich im Sinn. Auf der Oberfläche dieser Welt - zumindest in dem Teil, in dem Amos und Nicole damals materialisiert waren - trieben unberechenbare Zeitfelder, deren Grenzen nicht zu erkennen waren, bevor man sie überschritt.
    Diese Felder konnten in jede beliebige Zeit führen, von der tiefsten Vergangenheit bis zur fernsten Zukunft. Man konnte um wenige Minuten oder um Milliarden Jahre versetzt werden -oder um irgendeinen Zeitraum dazwischen.
    So warteten auch auf Dämonen unangenehme Überraschungen. Welcher Dämon wusste schon, ob er in Hunderttausend Jahren noch existierte -oder längst zu einem Aschehaufen zerfallen war. Und wenn das der Fall war, blieb tatsächlich nichts als eben dieser Aschehaufen zurück… der selbstverständlich nicht über die Möglichkeit verfügte, das Zeitfeld wieder zu verlassen.
    Bei ihrem letzten unfreiwilligen Besuch auf dieser Welt waren sie unter anderem in ein JTeld geraten, das in eine nur wenige Jahre zurückliegende Vergangenheit führte. Nicole hatte sich blitzartig in das Baby verwandelt, das sie damals gewesen war. Völlig hilflos hatte sie auf dem Boden gelegen - bis Sid Amos sich ihrer erbarmte und sie auf seinen Armen aus dem Zeitfeld trug, sodass sie in die Gegenwart zurückkehrten.
    Für Nicole war das ein Erlebnis fast traumatischen Ausmaßes gewesen. Sie war vollständig auf ihren Intimfeind Amos angewiesen gewesen, der mit Spott nicht gespart hatte.
    »Wir gehen davon aus, dass der Unsterbliche tatsächlich auf Tilasim oder eben der Welt der Zeiten gefangen gehalten wird«, beendete der Zwitter jede Diskussion.
    »Du hast recht«, stimmte Zamorra zu. »Und wir sollten versuchen, schnellstmöglich dorthin zu kommen. Wer weiß - vielleicht sucht Kelvo ihn gerade jetzt wieder auf.«
    »Das halte ich sogar für wahrscheinlich«, meinte Nicole. »Er hat hier eine Niederlage erlitten - also wird er sich an ihm kräftigen. Was immer das auch bedeutet.«
    »Er entzieht ihm Lebensenergie«, vermutete der Zwitter. »Wahrscheinlich ist er deshalb so wertvoll für ihn, weil er es irgendwie schafft, ihm etwas von dem ewigen Leben der Quelle des Lebens zu rauben.«
    »Alles andere als eine angenehme Vorstellung.« Unwillkürlich stellte sich Zamorra vor, wie er selbst in Kelvos Gefangenschaft geriet und auf diese Weise missbraucht wurde.
    Der Zwitter suchte Zamorras Blick. »Hoffen wir, dass Kelvo nicht auf die Idee kommt, sich eine zweite Kraftquelle anzulegen.«
    »Ich kann euch den Weg nach Tilasim weisen«, bot Sid Amos an. »Es ist wohl in unser aller Interesse, wenn wir gemeinsam gehen. Zu fünft.«
    Alle nickten, außer Sharita, der diese Geste unbekannt war. Sie stimmte verbal zu und ergänzte: »Meine Entscheidung steht nach wie vor. Ich werde euch helfen, Kelvo zu finden und ihn zu vernichten. Er muss sterben, damit mein Volk die Freiheit erlangt. Die Zeit, in der die Shariden sich in seiner Abhängigkeit befinden, muss ein Ende finden, auch wenn ich die Einzige bin, die das bislang erkennt.«
    Amos wandte sich ab. »Es wird mich einige Vorbereitungen kosten, ein Dimensionstor zu öffnen. Und wie wir in Tilasim den Unsterblichen finden können, steht noch auf einem ganz anderen Blatt.«
    »Warte«, rief der Zwitter. »Wenn du mir die Art des Dimensionstors beschreibst, ist es mir vielleicht möglich, dir die Mühe zu ersparen. Du

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