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0846 - Flucht aus Tilasim

0846 - Flucht aus Tilasim

Titel: 0846 - Flucht aus Tilasim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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weißt, dass ich aus eigener Kraft reisen kann. Wenn mir die«, er stockte, »Lage Tilasims bekannt ist, kann ich uns alle hinbringen.«
    »Die Lage?«, fragte Zamorra interessiert.
    »Ich habe zum ersten Mal versucht, diesen Vorgang in Worte zu fassen. Es gibt keine wirklich passende Bezeichnung. Jede Welt steht in bestimmten Beziehungen zu allen anderen. Man kann einen Dimensionswechsel durchaus mit einer Reise vergleichen, aber es ist etwas völlig anderes, als innerhalb einer Welt die Position zu wechseln.« Er zuckte die Schultern. »Vielleicht können wir uns zu einer geeigneten Gelegenheit darüber unterhalten.«
    Amos und der Zwitter zogen sich zurück und verfielen in ein angeregtes Gespräch.
    Nicole seufzte unbehaglich. »Dass ich noch mal freiwillig dorthin zurückkehren würde, hätte ich nicht für möglich gehalten.«
    Zamorra küsste sie. »Ich weiß, dass du dich von nichts aufhalten lässt. So kenne ich dich.«
    Sie lächelte, und er genoss diesen Moment, der nur ihnen beiden gehörte.
    Er verging viel zu rasch, denn schon kehrte der Zwitter zurück. »Sid Amos hat mir alles erklärt. Wir können sofort aufbrechen.«
    »Es gibt nur ein Problem«, ergänzte der ehemalige Höllenfürst. »Obwohl nur ein Bruchteil Tilasims von den Zeitfeldern bedeckt ist, führt der einzige Weg, den ich kenne, genau dorthin.«
    »Das heißt, wir werden mitten in den wandernden Zeitfeldern materialisieren«, präzisierte der Zwitter. »Deshalb müssen wir zusammenbleiben - möglichst dicht. Und jederzeit darauf gefasst sein, in eine andere Zeit versetzt zu werden.«
    »Wo ist das Problem?«, fragte Sharita mit ihrer knarrenden Stimme. »Ob wir uns in der Gegenwart oder der Vergangenheit befinden, ist doch völlig gleichgültig, solange wir am Ende wieder in unsere Zeit zurückkehren.«
    »So einfach ist es leider nicht«, unterbrach Nicole und berichtete in aller gebotenen Kürze von ihren Erfahrungen. »Eine Zeitreise in Tilasim unterscheidet sich von Zeitreisen auf anderen Welten. Es handelt sich um eine direkt auf die reisende Person bezogene Vergangenheit beziehungsweise Zukunft. Wenn ich in einen Zeitpunkt vor meiner Geburt katapultiert werde - dann existiere ich nicht. Gelange ich in eine Zeit nach meinem Tod, bleibt von mir nur ein Knochengerippe oder ein Häufchen Staub.«
    »Die Zukunft ist variabel«, widersprach Sharita. »Niemand weiß, was in zehn Jahren oder noch später sein wird.«
    Amos stimmte zu, erklärte aber, dass bestimmte Entwicklungen besonders wahrscheinlich seien. »Was wir in einer solchen Zukunft sehen, kann zutreffen - muss aber nicht.«
    »Wir könnten noch stundenlang diskutieren«, ergriff der Zwitter das Wort, »oder jetzt endlich aufbrechen.« In seinen Worten lag deutlich hörbar Ungeduld.
    Wieder fragte sich Zamorra, warum die Suche nach Farga für ihn so ungeheuer wichtig war. Zamorra gegenüber hatte er einmal erwähnt, er erhoffe sich von ihr Aufschluss über sein eigenes Wesen - niemand stand ihm so nahe wie Farga. Mit Ausnahme Zamorras vielleicht, aber der besaß, ebenso wie Nicole, erst seit relativ wenigen Jahren die relative Unsterblichkeit.
    »Brechen wir auf«, stimmte der Meister des Übersinnlichen zu.
    »Ihr müsst mich alle berühren«, erklärte der Zwitter und warf einen kurzen Seitenblick auf Sharita.
    Zamorra fragte sich, ob er in seinem Blick tatsächlich so etwas wie Ekel und Abscheu gelesen hatte. In der Tat stellte die Berührung mit dem schleimigen Tentakel nicht gerade ein angenehmes Erlebnis dar.
    Er legte die Hand auf die Schulter des Zwitters, Nicole umfasste dicht darunter den Oberarm. Amos stand auf der anderen Seite und berührte den Rücken. Sharita schob einen Tentakel vor und wickelte ihn sanft um das Handgelenk des Zwitters.
    »Es wird schnell gehen. Ihr werdet kaum etwas bemerken.«
    Zamorra war das unspektakuläre Reisen mit Hilfe der magischen Fähigkeiten des Zwitters bereits gewohnt.
    Von einer Sekunde auf die andere wechselte ihre Umgebung. Sie hatten ihr Ziel erreicht.
    »Zurück in der Welt der Zeiten«, murmelte Nicole unbehaglich.
    ***
    »Wir sind an einer Stelle, die nicht weit von der entfernt ist, an der wir zuletzt materialisierten«, erklärte Sid Amos.
    »Dennoch kommt es mir hier nicht gerade bekannt vor«, antwortete Nicole. Sie sah sich um.
    So weit das Auge reichte, wuchs dürres Gras. Die Halme waren eher braun als grün zu nennen und wirkten völlig kraftlos. Vom Himmel brannte eine orangerot glühende Sonne. Kein Lufthauch

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