Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0848 - Der alte Mann verfluchte mich

0848 - Der alte Mann verfluchte mich

Titel: 0848 - Der alte Mann verfluchte mich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
war nach hinten gerutscht, und mit der linken Hand schlug ich zielsicher gegen seinen Kopf.
    Das Schreien verstummte. In meinem Griff sackte er zusammen. Ich hielt ihn am Kragen gepackt, hob seine Machete hoch, die mir sehr leicht vorkam, und brachte beides zur Hütte.
    Auf dem Weg dorthin drehte ich mich hin und wieder um. Es gab keine Verfolger. Entweder hatten die Artgenossen aufgegeben, oder sie hielten die Hütte aus sicherer Entfernung unter Beobachtung.
    Mir war das egal, solange sie mich in Frieden ließen.
    Die Tür war geschlossen. Der Schäfer hatte auf Sicherheit gesetzt. Ich klopfte, bevor ich sie öffnete.
    Schließlich sollte Calvin wissen, daß es kein Feind war, der sein Haus betrat.
    Über die Schwelle schleifte ich meine »Beute«.
    Begrüßt wurde ich vom Winseln des Hundes. Jetzt brannte auch die Lampe unter der Decke. Ihr Licht zeigte mir, was geschehen war. Calvin hatte den schweren Körper des Tieres in die Höhe gewuchtet und auf den Tisch gelegt. Er war dabei, die Wunden zu reinigen. Mit einem Schermesser hatte er die Haare um die Einschnitte herum entfernt. Er redete auf Rocky ein, beruhigte ihn und arbeitete auch konzentriert weiter, als ich neben ihm stehenblieb.
    »Wie geht es ihm?« fragte ich. Eine blöde Frage, mir fiel nur keine besser ein.
    »Er wird leben.«
    »Gut.«
    »Wir sind gerade noch rechtzeitig gekommen. Aber ich hasse diese kleinen Bestien noch mehr. Warum wollen sie meine Tiere töten? Sie haben ihnen nichts getan?«
    Von mir bekam er keine Antwort. Ich hatte mich gebückt und den Zwerg hochgewuchtet. Wie eine etwas zu groß geratene Puppe setzte ich ihn auf die Bank, und Cal, der das sah, stoppte. Ich hörte ihn atmen. »Du hast einen geholt?«
    »Er ist bewußtlos.«
    »Und weiter?«
    »Nichts weiter, Cal. Er wird uns, wenn er wieder bei sich ist, schon sagen, was Sache ist.«
    »Man sollte dieser kleinen Bestie die Kehle durchschneiden!«
    Ich schüttelte den Kopf. »Sosehr ich dich auch verstehe, Cal, aber genau das sollten wir nicht tun. Dieser Zwerg ist möglicherweise wichtig für uns. Er ist die Basis.«
    »Für wen?«
    »Ich will zu Zacharias.«
    Crichton überlegte. Er hob die Schultern. »Ja, vielleicht hast du damit Glück.«
    »Okay. Kümmere du dich um Rocky.«
    »Darauf kannst du dich verlassen.«
    Wie wertvoll ihm der Hund war, konnte ich daran sehen, daß er sehr behutsam mit ihm umging. Er versuchte, ihm möglichst nicht weh zu tun. Auch wenn er noch mehr Fell aus der Umgebung der Wunden abtrennte, sprach er Rocky immer wieder an. Er verwendete Tücher und heißes Wasser, tupfte die Wunden ab und schaute immer wieder in die braunen Augen des Tieres, die ihn so vertrauensvoll anblickten.
    »Gut hast du das gemacht, Rocky. Du hast wunderbar aufgepaßt, mein Lieber…«
    Ich hatte mich neben den Zwerg gesetzt. Er kam mir im Vergleich vor wie eine Puppe. Ich faßte ihn an und schüttelte ihn. Er kippte um, ich zog ihn wieder hoch und fragte mich, ob er noch immer bewußtlos war oder mir nur etwas vorspielte.
    Cal, der mich beobachtet hatte, sagte: »Versuch es mit Wasser. Gib ihm einen kalten Guß.«
    »Werde ich machen.«
    Ich wollte aufstehen und den Kleinen mitnehmen, doch das ließ er nicht zu. Eine kleine Hand umkrallte meinen Hosenstoff, und kalte Augen funkelten mich an.
    »Aha, du bist wach.«
    »Ich will es nicht.« Zum erstenmal hörte ich seine Stimme. Ich war auch froh darüber, daß er meine Sprache beherrschte, auch wenn sie etwas verfremdet klang, als würde er irgendeinen Dialekt sprechen.
    Selbst Cal wunderte sich darüber. Er hatte damit aufgehört, sich um Rocky zu kümmern, sein Blick hing am breiten Mund des Gnoms fest, als wollte er ihm die nächsten Worte einzeln zwischen den Lippen hervorziehen.
    »Was willst du nicht?« fragte ich.
    »Wasser.«
    »Wie du möchtest, aber das ist nicht umsonst. Du bist uns schon einiges schuldig.«
    »Warum?« schnappte er. Wenn er redete und den Mund bewegte, sah es aus wie bei Kermit, dem Frosch.
    »Du warst dabei, als man den Hund töten wollte. Ein Tier, das dir und euch nichts getan hat. Das solltest du nicht vergessen. Zumindest wir haben es nicht vergessen.«
    Er schwieg und bewegte dabei nur seine Augen. Ich wunderte mich, wie er sie drehen konnte.
    »Warum?«
    »Eine Warnung.«
    Cal lachte, und es klang nicht gut. Er griff nach dem Schermesser, beugte sich über den Tisch, und plötzlich schimmerte die Klinge dicht vor dem Gesicht des Gnoms. »Ich brauche mich nur etwas zu bewegen, dann bist

Weitere Kostenlose Bücher