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0848 - Die letzte Bastion

Titel: 0848 - Die letzte Bastion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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seinen eigenen Gedanken beschäftigt gewesen. Er verstand nicht sofort, was Messerschmidt wollte.
    „Wozu soll das gut sein?" fragte er.
    „Ich kenne deinen Auftrag noch immer nicht", antwortete der Robot. „Aber mittlerweile habe ich genug Erfahrung mit Menschen, um zu wissen, daß du nichts Ungefährliches vorhast.
    Du kannst in die Lage kommen, Hals über Kopf von Titan fliehen zu müssen. Wäre es dann nicht gut, wenn du wüßtest, wie man diese Falle öffnet?"
    Der Verkünder der Hetosonen lächelte.
    „Allmählich fange ich an zu verstehen, warum die Terraner uns geschlagen haben", sagte er. „Bei ihnen entwickeln die Roboter soviel Initiative wie bei uns die Stabsoffiziere."
     
    *
     
    Nachdem er sich von dem Laren verabschiedet hatte, zog Detrolanc in Mimikars ehemaliges Quartier ein.
    Er ernannte die sechs Unterführer, die ihn bisher begleitet hatten, zu einem ständigen Stab und ließ sich von ihnen einen Lagebericht vorlegen. Auf Titan, so schien es, war die Welt noch in Ordnung. Die Flotte, die in den unterirdischen Hangars lag, hatte eine Stärke von mehr als siebenhundert Einheiten.
    Viele davon waren von moderner Fertigung.
    Die Stahlfestung hatte sich aus den galaktischen Wirren der vergangenen Wochen und Monate weitgehend herausgehalten.
    Die Titan-Flotte war in keine einzige Auseinandersetzung mit der GAVÖK verwickelt worden. Die Datensammelstationen der Festung liefen Tag und Nacht auf Hochtouren. Ungeheure Mengen an Information wurden Stunde für Stunde verarbeitet.
    Auf Titan wußte man über die Lage des weitverzweigten Netzes der Überschweren-Stützpunkte bis ins letzte Detail Bescheid.
    Was man wußte, war allerdings wenig ermutigend.
    Die GAVÖK hatte einen Großteil der Kampfbasen zerstört.
    Ein weiterer Teil war den Angriffen von Flotten der Blues oder der Neuarkoniden zum Opfer gefallen.
    Mimikar hatte recht gehabt, als er sagte, es gebe keinen einzigen nennenswerten Stützpunkt mehr.
    Die GAVÖK hatte den Paricza-Sektor, die Urheimat der Überschweren, bisher noch nicht anzugreifen gewagt.
    Von daher kam also noch ein wenig Hoffnung. Aber nach Detrolancs Ansicht war es nur eine Frage der Zeit, bis der Gegner auch dorthin vordrang.
    Und immer, wenn die Rede auf die Zeit kam, kam die Rede auch auf die Laren. Auf Titan wußte man nicht mit Sicherheit, daß sich die larische Flotte aus der Milchstraße zurückgezogen hatte.
    Aber es gab seit Wochen keine Nachrichten von den Laren mehr. Funksprüche an die üblichen Relaisstationen blieben unbeantwortet. Und schließlich meldeten zahlreiche Scouts der Überschweren, daß die Laren eine riesige Flotte im Raumsektor Arcur zusammengezogen hätten.
    Auf Titan reimte man sich all dies zusammen und kam notgedrungen zu dem Schluß, daß die Laren sich abgesetzt hatten.
    Detrolanc blickte seine neuernannten Berater der Reihe nach an.
    „Was haltet ihr von Hotrenor-Taak?" fragte er unverblümt.
    „Einer unter den sechs Männern, der für einen Überschweren ungewöhnlich hager gebaut war, antwortete auf diese Frage zunächst mit einem zurückhaltenden Schmunzeln.
    Er hieß Zuffraq. Detrolanc hatte erst wenige Worte mit ihm gewechselt und war dennoch überzeugt, daß er es mit einem Mann ungewöhnlicher Intelligenz zu tun hatte.
    „Du hast eine Meinung, Zuffraq?" erkundigte er sich.
    „Es wundert mich, daß du die Partei des Verkünders ergriffen hast", antwortete der Hagere. „An der Geschichte des Laren ist wahrscheinlich nur eines wahr: daß er den Anschluß an seine Flotte aufgrund eines technischen Fehlers versäumt hat.
    In Wirklichkeit wollte er mit seinen Leuten fliehen. Wäre ihm das gelungen, hätten wir ihn nie wieder zu Gesicht bekommen - ebenso wenig, wie wir die larische Flotte je wiedersehen werden."
    „Glaubst du das wirklich?" vergewisserte sich Detrolanc.
    „Ja. Und ich werde es dir in Kürze beweisen können."
    „Wie?" fragte der Heroe überrascht.
    „Der Roboter, den ich für den Verkünder als Diener ausgesucht habe, ist eine überaus intelligente Maschine", antwortete Zuffraq. „Er wird die Wahrheit ans Licht bringen."
    Detrolanc überlegte, ob er den Hageren für seine Voreiligkeit tadeln solle. Er entschied dagegen.
    „Ich sehe die Sache anders, Zuffraq", sagte er. „Wenn die Lage des Verkünders so wäre, wie du sie schilderst, dann hätte er sich nicht an uns gewandt. Um genau zu sein: Die Stahlfestung wäre der letzte Ort gewesen, an dem er versucht hätte unterzukommen. Ich bin daher geneigt, seiner

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