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0848 - Die letzte Bastion

Titel: 0848 - Die letzte Bastion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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bringt die Expedition Aufschluß", sagte er. „Deswegen unternehmen wir sie doch, oder nicht?"
    Das Gespräch fand im Arbeitszimmer des Prätendenten statt, auf dem obersten Geschoß eines der wenig prätentiösen Regierungsgebäude in Soltown. Julian Tifflor schritt nachdenklich zu einem der großen Fenster und starrte hinaus. Ohne seine Zuhörer anzublicken, sagte er: „Sie haben recht. Ich setze alle meine Hoffnungen in die Expedition. Sie kennen die innenpolitische Lage auf Gäa.
    Das UNTERNEHMEN PILGERVATER ist mit ungewöhnlich großem propagandistischen Aufwand vom Stapel gelassen worden und findet dennoch kaum Anklang bei den Leuten.
    Besonders jetzt, da die larische Gefahr gebannt ist, fragen sie sich: Warum sollen wir die Ungewisse Reise in eine fremde Galaxis unternehmen, nur um einen Planeten zu finden, der auch nicht besser ist als unsere jetzige Welt?
    Wir haben es mit Leuten zu tun, denen die terranische Tradition wenig bedeutet. Die Regierung läuft Gefahr, sich lächerlich zu machen, wenn sie PILGERVATER weiterhin befürwortet.
    Es gibt nur einen Weg, die Bevölkerung für unser Vorhaben zu begeistern. Wir müssen ihr mitteilen, daß die Erde in kurzer Zeit zu ihrem ursprünglichen Standort zurückkehren wird!"
    Jetzt erst wandte er sich von der weiten Fensterfläche ab und musterte seine beiden Gesprächspartner.
    „Glauben Sie mir", versicherte er ihnen, „ich würde lieber heute als morgen mit der sensationellen Nachricht an die Öffentlichkeit treten.
    Aber wie kann ich das ehrlichen Herzens tun, wenn mir selbst die ganze Sache wie ein Wunder vorkommt und mir völlig rätselhaft ist, wie ES die Versetzung der Erde bewerkstelligen will?"
    Kershyll Vanne stand auf.
    „Ich verstehe Ihre Bedenken", erklärte er. „Andererseits müssen Sie zugeben, daß schon einmal eine Versetzung der Erde stattgefunden hat - damals von Menschen bewerkstelligt."
    „Ja, und mit katastrophalen Folgen!" konterte Tifflor sarkastisch.
    „Diese Folgen werden sich nicht wiederholen", wies Vanne den Einwand zurück.
    „Und was wird aus Kobold?" fragte der Prätendent.
    „Der Zwergplanet befindet sich an der Stelle, an der die Erde rematerialisieren soll. Ich bin bereit, zu glauben, daß ES das Unmögliche vollbringen kann, sobald man mir zeigt, was mit Kobold geschehen soll!"
    Das Konzept wandte sich in Coden Gonz' Richtung.
    „Das ist Ihre Sache, Coden", sagte er. „Wann sind Sie startbereit?"
    „Ich rechne jeden Augeblick mit der Bereitschaftsmeldung", antwortete der Kommandant.
     
    *
     
    Die EXPLORER-1950 war das modernste Forschungsschiff des Neuen Einsteinschen" Imperiums.
    Aufgebaut auf der Kugelzelle eines Schlachtschiffs der Stardust-Klasse, enthielt es eine Fülle technischwissenschaftlicher Einrichtungen, die dem neuesten Stand der Wissenschaft entsprachen.
    Die Besatzung der EX-1950 bestand in der Hauptsache aus Fachleuten verschiedener astrophysikalischer Wissensgebiete. Insgesamt sechshundert waren an Bord gegangen.
    Dazu kam eine Stammbesatzung von knapp zweihundert Mann, die für den Betrieb des Schiffes verantwortlich war.
    Wie andere Explorer-Schiffe vor ihr, besaß die EX-1950 nur eine minimale Bewaffnung. In Anbetracht der Gefahr, der das Forschungsschiff ausgesetzt war, wenn es in das Solsystem eindrang, hatte Julian Tifflor sich entschlossen, der EX-1950 einen Geleitschutz mitzugeben. Er bestand aus fünfzehn Einheiten unterschiedlicher Größenordnung.
    Coden Gonz befehligte die Flottille.
    Er war gleichzeitig Kommandant der EX-1950. Er koordinierte den Langstreckenflug, der in vier Etappen bis in unmittelbare Nähe des Solsystems führte.
    Eine halbe Lichtwoche von Sol entfernt, ging die kleine Flottille zunächst auf Warteposition, während einige kleinere Begleiteinheiten den Raumsektor erkundeten.
    Die Meßgeräte der EX-1950, die den Raum in der Umgebung von Sol ausspähten, registrierten eine äußerst intensive Strahlungsquelle im Bereich niederfrequenter elektromagnetischer Strahlung".
    Außerdem wurden zwei weitaus schwächere Sekundärquellen ermittelt. Aus den Bewegungsgrößen der Quellen ging hervor, daß es sich bei der ersten um den Stützpunkt der Überschweren auf Titan handelte, während die beiden Sekundärquellen mit den von den Überschweren kontrollierten terranischen Kolonien auf Mars und Venus identisch waren.
    Die Begleiteinheiten, die Coden Gonz als Scouts ausgeschickt hatte, kehrten nach mehreren Stunden zurück und berichteten, es gebe keine außergewöhnliche

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