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085 - Hexensabbat

085 - Hexensabbat

Titel: 085 - Hexensabbat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Apparat.
    »Wenn ich
mich nicht täusche, ruft der liebe Larry wieder an«, lächelte sie, noch ehe
sich ihr Gesprächspartner gemeldet hatte.
    »Wie recht du
hast«, tönte es leise, aber kristallklar aus der Membrane. Die vertraute Stimme
des sympathischen Amerikaners war nur für sie hörbar. Die Lautstärke des
Gerätes war absichtlich so eingestellt. »Du hast wohl schon sehnsüchtig darauf
gewartet, bis ich mich melde? Ich kann dich ja verstehen, Schweden-Girl: jetzt
sind wir uns so nahe, und doch haben wir keinen Kontakt miteinander .«
    »Ich war
darauf eingerichtet, von dir schon vor einer Stunde zu hören, mein Lieber. Hast
du mich vergessen ?«
    »Wie könnte ich!
Ich hatte keine Gelegenheit. Die Umstände.«
    Morna
lauschte der Stimme. Larry gab ihr einen knappen Bericht von dem Vorfall, der
sich ereignet hatte. Die beiden Agenten waren verpflichtet, während ihres
Aufenthaltes in und um London sich regelmäßig zu konsultieren. Morna Ulbrandson
sollte eine Art Köder spielen. X-RAY-3 hatte den Auftrag, Morna zu beschatten,
über ihre Wege und Absichten mußte er ständig informiert sein. Nach der
verhältnismäßig ruhigen Woche schien sich nun jedoch eine Wende abzuzeichnen.
    »Wie weit
bist du gekommen, Blondie ?« wollte Larry wissen.
    »Nach Candy
Marlowes Abwesenheit letzten Mittwoch ist eigentlich nichts Bemerkenswertes
passiert. Außer dem Verdacht, daß sie an verbotenen Begegnungen teilnimmt und
der Tatsache, daß ich an diesem ersten Mittwoch ihre Spur verlor, gibt es nur
eine Neuigkeit: ich hatte Gelegenheit, ein Telefongespräch zu belauschen, das
sie vorgestern führte.
    Candy wähnte
sich allein im Haus.
    Ich war auf
einem Spaziergang durch den Park. Nichtsahnend kam ich durch den Hintereingang
ins Haus. Sie sprach mit einer mir unbekannten Person und erwähnte, daß am
kommenden Mittwoch - also heute - eine Einführungszeremonie sein sollte. Gegen
halb neun heute abend will sie das Haus verlassen. Die Einführungszeremonie soll
im dritten Haus stattfinden .«
    Als sie das
sagte, pfiff Larry Brent leise durch die Zähne. »Dann bleibe am Ball, Mädchen!
Hört sich interessant an !« Er erwähnte die Aussage,
die Reverend Dhunan gemacht hatte, der ebenfalls vom
»dritten Haus« gesprochen hatte.
    »Candy
Marlowe muß schon am letzten Mittwoch dort gewesen sein. Aber sie treffen sich
nicht nur mittwochs. Es gibt auch andere Wochentage. Nur dürfte dann auch die
Zusammensetzung der Gruppe anders sein. Soviel ist mir klar
geworden , wenn ich es auch nicht verstehe. Ich werde ihr jedenfalls
nachschleichen und herauszufinden versuchen, ob der große Meister wirklich
Menschenopfer verlangt. Dann werden wir weitersehen .«
    »Ich habe ein
dumpfes Gefühl, Morna«, entgegnete X-RAY-3. »Paß auf! Am liebsten möchte ich in
deiner Nähe sein, wenn du den Meister begutachtest !«
    »Hast du
Angst, er könnte mich behalten ?«
    »Als
Satansschwester machst du dich bestimmt gut. Bei deinem Aussehen! Ich habe
gehört, daß der Teufelsdiener besonders die Jungen und Schönen liebt .«
    »Ich werde
schon aufpassen, Larry. Morgen früh melde ich mich gleich bei dir. Wenn es
happig wird, schon früher. Lassen wir die Dinge erst an uns herankommen, vorher
können wir sowieso nichts anderes tun, als Vermutungen aussprechen. Ich hoffe,
in zehn Stunden mehr handfestes Material zu haben .«
    »Ich werde
dir beide Daumen drücken, Schwedenpunsch !«
    »Nanu, ein
neues Kosewort? Klingt so fremd. Wieso hängst du den Punsch dran ?«
    »Wenn ich an
dich denke, wird es mir heiß! Deshalb!«
     
    ●
     
    George Whyller war eines natürlichen Todes gestorben. Akutes
Herzversagen. Das stand nicht nur auf dem Totenschein, das hatten auch drei
unabhängig voneinander untersuchende Ärzte festgestellt. Larry Brent ging die
Aussage des Geistlichen nicht aus dem Kopf. Er wollte sich selbst einen
persönlichen Eindruck machen und fuhr deshalb mit einem gemieteten Bentley zur
Wohnung Ed Dhunans .
    In dieser
Zeit war auch Inspektor Tabbert von Scotland Yard nicht untätig. Er saß eine
Zeitlang brütend über dem Aktenstoß, telefonierte mehrmals zwischendurch,
beschäftigte sich mit den neuen Ergebnissen und versuchte die Dinge auf einen
Nenner zu bringen.
    Am späten
Nachmittag als er merkte, daß er immer unkonzentrierter wurde, erhielt er einen
Telefonanruf. Der Teilnehmer am anderen Ende der Strippe gab seinen Namen nicht
bekannt.
    »Sie sind
Inspektor Tabbert ?« fragte die klare, kalte Stimme.
    »Ja, der bin
ich

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