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085 - Hexensabbat

085 - Hexensabbat

Titel: 085 - Hexensabbat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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    Larry stimmte
dies um so nachdenklicher. »Ich werde das Gefühl nicht los, daß das Ganze alles
andere als nur eine harmlose Episode war. Ich bin sicher, daß wir in dem Haus
der Shannys noch mal zu tun haben werden .«
    »Ich glaube
nicht, Mister Brent. Ich habe so nebenbei auch gefragt, ob die Shannys eine Tochter haben .«
    »Und? «
    »Nichts. Sie
sind alleinstehend. Die Shannys haben keinen Grund,
krumme Dinge zu drehen. Da ist niemand, den sie decken müßten .«
     
    ●
     
    Lord Shanny schlenderte gemächlich den Weg zurück, nachdem er
volle fünf Minuten in der Näher des Austin gestanden und nichts Rechtes mit
sich anzufangen gewußt hatte. Er passierte die Buschgrenze. Im Sonnenlicht lag
das weiße, im viktorianischen Stil erbaute Landhaus. Kleine Erker und Fenster,
verschnörkelte Fassade. Die überdachte Terrasse lag im Schatten.
    Lord Shanny stieg die flachen Stufen hinauf, passierte die
Terrasse und betrat durch die Tür des Herrensalons das Haus.
    Seine Frau
saß am Tisch, ein Gläschen Sherry vor sich. Ihr gegenüber eine
junge Frau, elegant gekleidet, etwas ernst, mit langen, wohlgeformten
Beinen. Die Besucherin mochte Mitte zwanzig sein, nicht älter. Ihr Haar war
platinblond.
    »Es war
riskant, was du getan hast«, kam es über die Lippen des Lords. Er sah die
platinblonde Schönheit nur flüchtig an, durchquerte den großen, schattigen und
mit kostbaren Möbeln eingerichteten Raum, öffnete die Tür des handgeschnitzten
Barschrankes und goß sich einen Whisky ein.

»Es war eine
Chance«, sagte die Platinblonde. Sie machte weder einen gehetzten noch einen
nervösen Eindruck. »Was soll schon passieren? Nicht mal das Haus haben sie
durchsucht. Warum auch? Sie haben keinen Grund dazu .«
    »Du hättest
den Wagen woanders hinfahren sollen«, entgegnete der Lord leise.
    »Ich habe zu
spät gemerkt, daß ich verfolgt wurde. Ich war überzeugt, daß ich es noch
schaffen würde, aber ich habe mich verrechnet .« Die
Stimme der hübschen Besucherin klang dunkel und rauchig, was in eigenwilligem
Kontrast zu ihrer Erscheinung stand.
    »Und was soll
jetzt werden ?« fragte die Lady, indem sie das Sherryglas zum Mund führte.
    Patsy Taylor
lächelte geheimnisvoll. Sie drehte das kleine, vergilbte Paßfoto zwischen ihren
Fingern.
    »Donald hat
mit seinem Taschenspielertrick die Dinge bereits in Fluß gebracht«, lächelte
Patsy Taylor. Sie nahm den Blick nicht von dem Paßfoto, das Paul Tabbert im
Alter von etwa vierzig Jahren zeigte. »Man merkt, daß er mal als unschlagbarer
Taschendieb und Kunstschütze mit einem Zirkus durch die Welt gezogen ist. Was
man in frühen Jahren lernt, vergißt man auch später nicht mehr so leicht.
Tabbert stellt im Moment die größte Gefahr dar, weil er jetzt anfangen kann,
Mosaiksteinchen zusammenzusetzen.
    Daß du diesen
Brent geschont hast, Donald, finde ich großartig. Du hättest sein Lebenslicht
wie eine Kerzenflamme auspusten können. Aber es ist richtig, daß der Meister,
daß der »Great Ram«, seine Entscheidungen trifft und wir ihm nicht ins Handwerk
pfuschen. Sowohl von Brent als auch von Tabbert besitzen wir persönliche
Gegenstände, so daß praktisch nichts mehr schiefgehen kann. Nur eins bereitet
mir Sorge: heute abend wollte der Meister eine Neue einführen, die uns von
Candy empfohlen wurde. Es sollte gleichzeitig eine Probe aufs Exempel werden,
so daß das Kinderopfer an Luzifer maßgebend war .«
    »Es kann auch
ohne diese gehen«, warf Lady Dorothy ein.
    »Die Neue
kann das auf eigene Faust nachholen. Dann wird es ebenfalls eine
Prüfungsaufgabe«, fügte Lord Shanny hinzu.
»Hoffentlich macht uns Tabbert keinen Ärger .«
    »Fang nicht
schon wieder davon an«, entgegnete Patsy Taylor rauh und erhob sich. »Ich habe
einen Fehler begangen, aber ich habe nichts vermasselt! Ich werde mit dem
Meister telefonieren und ihm Bericht erstatten. Wenn er es für notwendig hält,
dann werden Tabbert und Brent den morgigen Tag nicht mehr erleben. Und das
reicht ja wohl noch, um eventuelle Aktionen gegen uns im Keim zu stoppen.
Oder?«
     
    ●
     
    Sie streckte
die Beine von sich und genoß die wärmenden Strahlen einer Spätsommersonne, wie
man sie in London und Umgebung seit Jahren nicht kannte. Morna Ulbrandson trug
nur einen Bikini. Ebensogut hätte sie das Sonnenbad nackt nehmen können. Im
Umkreis von zehn Meilen gab es keine menschliche Behausung außer dem Flower Cottage, einem ehemaligen Club, in dem vor Jahren
noch vornehme

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