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085 - Professor Kulls Blutnixe

085 - Professor Kulls Blutnixe

Titel: 085 - Professor Kulls Blutnixe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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du denkst nicht an Blutkonserven«, sagte Melissa.
    »Du tötest deine Opfer lieber selbst. Das kann ich einrichten. Ich bin Professor Mortimer Kull. Atax hat dich zu mir gebracht, weil ich möchte, daß du für mich arbeitest. Sobald du deine Aufgabe erfüllt hast, bist du frei. Ich denke, das ist ein faires Angebot.«
    »Was ist, wenn ich mich weigere, für dich zu arbeiten?«
    »In diesem Fall würde dich Atax töten. Doch ich denke, daß das nicht nötig sein wird. Atax hat mir gesagt, daß Vampire sehr schlau sind. Ihr seid nicht so primitiv wie Ghouls, nicht so wild und ungestüm wie Werwölfe. Ihr habt neben euren Hauern noch eine andere Waffe, die ihr klug einzusetzen versteht: Euer Gehirn.«
    Atax beugte sich über den Mann, den die Vampirin getötet hatte. Er drehte Barry Foxworth um. »Der Vampirkeim fängt schon an zu wirken und sich in ihm zu entfalten«, sagte er und wies auf Foxworths Eckzähne, die merklich länger geworden waren.
    »So rasch?« fragte Mortimer Kull erstaunt.
    »Wenn sie ihn langsam getötet hätte, jeden Tag ein bißchen mehr, wäre er auch langsam zum Vampir geworden. So aber würde er sich innerhalb kurzer Zeit erheben.«
    »Es ist mir lieber, du verhinderst das«, sagte Mortimer Kull.
    McEveelys Hände schienen plötzlich leicht violett gefärbt zu sein. Als er zupackte, schlug der bleiche Tote die Augen auf, ein aggressives Fauchen drang aus seinem Mund.
    Atax drehte ihm blitzschnell das Gesicht auf den Rücken, und Foxworths zweites Leben war schon wieder zu Ende.
    ***
    Wir kehrten in unser Hotel zurück. Noel und ich gingen geradewegs in die Bar, Fred Arness steuerte den Lift an. Er wollte sein durchgeschwitztes Hemd wechseln und anschließend ebenfalls in die Bar kommen.
    Ich gönnte mir einen Pernod. Noel entschied sich ausnahmsweise mal für keinen Bourbon, sondern orderte einen Cuba libre.
    »Laß uns die ganze Angelegenheit mal in aller Ruhe durchsprechen, Tony«, sagte er. »Virgil Redmond und Milburn L. Caan kreuzen irgendwo dort draußen zwischen den Inseln hin und her und warten auf das beste Angebot für ihren Jadegott. Es wäre nicht schwierig, sie ausfindig zu machen. Schwieriger ist es schon, auf die Yacht zu gelangen.«
    »Deshalb überlassen wir diesen Teil der Arbeit Mortimer Kull«, sagte ich und hob mein Glas. »Ich trinke auf den wahnsinnigen Professor. Hätte nie gedacht, daß er uns auch mal nützlich sein würde.«
    »Ich frage mich, wie er an den Jadegott herankommen will«, sagte Noel. »Caan und Redmond sind nicht allein an Bord. Die Männer, die sie bei sich haben, sind die schärfsten Wachhunde, die du dir vorstellen kannst. Die schießen zuerst und stellen hinterher ihre Fragen. Außerdem sollen sie bis an die Zähne bewaffnet sein.«
    »Ich wette, Freund Kull hat eine Möglichkeit gefunden, sich den Jadegott unter den Nagel zu reißen«, meinte ich und nahm einen Schluck vom Pernod.
    »Und wenn er die Figur hat, müssen wir schnell wie der Blitz sein, sonst verschwindet sie auf Nimmerwiedersehen.«
    »Das heißt, wir müssen Kull ab sofort beobachten.«
    »Jedenfalls sollten wir so bald wie möglich damit anfangen«, sagte Noel und nuckelte an seinem Cuba libre.
    »Siebenhundert Inseln und mehr als zweitausend Cays«, sagte ich nur, und Noel Bannister verstand, was ich meinte.
    Er bleckte die großen, kräftigen Zähne. »Wir fangen selbstverständlich nicht bei Null an, Tony«, sagte mein amerikanischer Freund. »Wir kennen die Insel, auf der sich Mortimer Kull befindet. Sie liegt vor Great Abaco. Er hat das idyllische Eiland ganz für sich allein, tritt dort als harmloser Feriengast auf. Aus dem CIA-Dossier geht hervor, daß Kull irgendwo auf den Bahamas auch ein Laboratorium besitzt. Den genauen Standort kennen wir allerdings nicht. Wäre nicht schlecht, wenn wir ihn ausfindig machen und das Laboratorium zerstören könnten.«
    »Du schadest Kull gern, wie?«
    »Es macht mir einen Heidenspaß«, gab Noel grinsend zu. »Auf der Insel, auf der Kull ›Ferien‹ macht, befindet sich das Laboratorium jedenfalls nicht, das wissen wir mit Sicherheit. Ich wette, er hat irgendeinen Strohmann sitzen, der den biederen Bürger mimt und von dem kein Mensch denkt, er hätte mit Kull, diesem Satan in Menschengestalt, auch nur im Entferntesten zu tun.«
    Es war ein seltsames Spiel, das diesmal lief. Eine Partei wußte über die andere Bescheid.
    Kull hatte gewußt, daß Noel mich auf die Bahamas holte, und Noel kannte Kulls Aufenthaltsort. Es sah beinahe so

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