085 - Professor Kulls Blutnixe
gefällt, kannst du an Land gehen. Du bist widerstandsfähiger geworden. Ist das schlecht?«
»Warum hat mich Kull verändert?«
»Er wird dir den Grund selbst nennen. Vielleicht solltest du wieder in den Behälter zurückkehren.«
»Ich will da nicht mehr hinein«, fauchte die Vampirnixe.
»Na schön, du mußt nicht, wenn du nicht möchtest«, sagte Foxworth, damit sie sich nicht weiter ärgerte. »Ich werde Kull holen.«
»Ich will ihn nicht sehen.«
Foxworth lachte. »Hier ist nur wichtig, was Professor Kull will, merk dir das.«
Er wandte sich um.
Da passierte es…
Kraftvoll schnellte sich die Vampirnixe ab. Sie warf sich auf den Mann, riß ihn zu Boden und biß sofort zu!
***
»Kennst du dich aus, Tony?« fragte Noel Bannister, während wir durch den herrlichen Hotelgarten gingen. Mehr als zweihundert verschiedene Tropenpflanzen gab es hier zu bewundern. Dieser Garten gehörte zu den Sehenswürdigkeiten von Nassau.
»Noch nicht ganz«, antwortete ich. »Aber ich bin sicher, du kannst mir noch mehr erzählen.«
Wir verließen den Hotelgarten und kehrten zu unserem Wagen zurück.
»Redmond und Caan befinden sich auf den Bahamas, richtig?« fragte ich beim Einsteigen.
»Richtig«, bestätigte Noel. »Oder: Fast richtig.«
»Wieso nicht ganz?« wollte ich wissen. »Kull ist hier, also müssen die Gangster auch hier sein. Das sagt einem doch der klare Hausverstand.«
»Virgil Redmond und Milburn L. Caan befinden sich auf keiner der Inseln.«
»Sondern?«
»Auf einer Yacht.«
»Und sie haben den wertvollen Jadegott bei sich, nehme ich an«, sagte ich.
»Genau. Die Gangster haben aus ihrer Yacht eine schwimmende Festung gemacht.«
»Und die CIA will den Jadegott haben, richtig?«
»Du sagst es, Tony. Es ist amerikanisches Geld, das die Posträuber gestohlen haben. Wir würden den Jadegott versteigern.«
»Und wenn ihr mehr als zehn Millionen dafür bekommt?«
Noel grinste. »In diesem Fall wären wir bestimmt nicht traurig.«
»Ich sehe zwei Möglichkeiten«, sagte ich. »Entweder versuchen wir, Redmond und Caan die Jadefigur wegzunehmen, oder wir lassen diese Kastanie von Mortimer Kull aus dem Feuer holen und jagen sie ihm anschließend ab.«
»Beides ist gleich gefährlich«, bemerkte Noel Bannister und fuhr los. »Wohin tendierst du?«
Ich schmunzelte. »Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Caan und Redmond kenne ich nicht. Wie Mortimer Kull und seine OdS-Leute arbeiten, weiß ich hingegen. Deshalb wäre ich für die zweite Möglichkeit.«
Noel Bannister lachte. »Na so was, ich auch.«
***
Ein schauriger Schrei gellte durch das unterirdische Laboratorium. Professor Kull und Robert McEveely hatten es noch nicht verlassen. Kull hatte die Gelegenheit wahrgenommen, mit seinen Chemikern zu reden. Der Schrei alarmierte ihn und Atax.
»Melissa!« stieß Professor Kull heiser hervor.
Er rannte zur Panzertür. Foxworths Schrei riß ab.
»Sie hat ihn umgebracht!« keuchte Kull, aber es tat ihm nicht leid um den Chirurgen. Jeder Mensch war zu ersetzen. Was er gesagt hatte, war nichts weiter als eine Feststellung.
Die Stahltür öffnete sich, und sie sahen das nackte Mädchen. Es lag auf seinem Opfer. Kull wollte zu ihr eilen, doch Atax hielt ihn zurück.
»Laß sie ihn Frieden, Professor. Sei froh, daß sie wieder bei Besinnung ist. Du wirst von nun an dafür sorgen müssen, daß sie bekommt, was sie braucht. Auf den Bahamas gibt es genug Menschen. Wenn du verhindern willst, daß Melissa ausrückt, mußt du ihr die Opfer beschaffen, sonst verschwindet sie und holt sie sich selbst.«
Immer noch trank die Blutsaugerin. Die Vampirin schien sie nicht zu bemerken, so sehr war sie mit ihrem Opfer beschäftigt. Endlich ließ sie von ihm ab.
Sie richtete sich auf und gewahrte Kull und McEveely. Trotzig blickte sie den Professor an. Es hatte den Anschein, als wollte sie sagen: »Ich habe ihn getötet. Es ist mir egal, ob das deine Zustimmung findet oder nicht!«
Melissa erhob sich. Kull betrachtete sie wohlgefällig - sein Geschöpf. Die einzige Vampirnixe, die es gab. Er hatte sie erschaffen, zusammen mit Barry Foxworth und Atax, aber es war seine Idee gewesen.
Wieder ein Einfall, den er schlicht für genial hielt.
»Ich trage dir das nicht nach«, sagte Kull und wies auf den toten Chirurgen. »Ich hätte dafür sorgen müssen, daß vorhanden ist, was du brauchst, wenn du aufwachst. Es war mein Versäumnis. Von nun an wirst du Blut bekommen, wann immer du welches haben willst.«
»Ich hoffe,
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