0850 - BARDIOC
Lungen, schloß die Augen und gab sich der Erleichterung hin. Als er die Augen öffnete, sah er, daß der Anzug der Vernichtung verschwunden war. Jemand hatte ihn gestohlen und war dabei so hastig vorgegangen, daß ein kleiner Fetzen Stoff an der Aufhängung haften geblieben war. Gamerc tappte quer durch die Kuppel und riß das kleine Stück Material von der Wand. Er hielt es in den Händen.
Nie gekannte Einsamkeit und Leere überfielen ihn.
Er hatte nicht länger das Recht, sich Ganerc zu nennen, denn der Weg zurück war ihm versperrt, solange er den Anzug der Vernichtung nicht wiederfand.
Wie hatte er nur so leichtfertig handeln und seine wichtigste Waffe hier zurücklassen können? Nun blieben ihm nur noch die wenigen Ausrüstungsgegenstände, die er unter dem Zylinder aufbewahrte. „Callibso", krächzte er verzweifelt. „Nun bist du Callibso - endgültig" Er sank mitten in der Kuppel zu Boden und begann hemmungslos zu schluchzen.
Im letzten Augenblick hatte Bardioc fast gezögert, denn es war etwas anderes, ob man fremde Wesen beeinflußte oder Ganerc bestahl - einen Bruder.
Auch jetzt, da er sein Vorhaben erfolgreich abgeschlossen hatte, zitterte Bardioc noch am ganzen Körper. Er hatte unverschämtes Glück gehabt, denn Ganerc war nicht anwesend gewesen,so daß der Diebstahl des Anzugs sich wie ein Kinderspiel ausgenommen hatte. Die Vorstellung, von Ganerc überrascht und entlarvt zu werden, hatte Bardioc bis zur letzten Sekunde seiner Mission gequält.
Nun war alles vorbei!
Bardioc wußte, daß er den Anzug der Vernichtung auf keinen Fall behalten durfte, damit hätte er sich früher oder später verdächtig gemacht. Wie vorgesehen, würde er die Waffe im Innern des Schwarmes verstecken, möglichst auf einer der Hauptwelten.
Bardiocs Erregung klang nur langsam ab.
Er untersuchte den Anzug flüchtig und stellte fest, daß dieser an einer Stelle leicht beschädigt war. Es erschien ihm zu riskänt zu überprüfen, ob dies die Waffe in ihrer Wirkungskraft beeinträchtigte.
Er dachte an Ganerc. Eigentlich hatte er nicht geglaubt, daß er jemals Mitgefühl für einen der anderen empfinden könnte, doch er bedauerte den kleinen Mächtigen, der nun dazu verdammt war, für immer in der Verbannung zu leben. Bardioc rollte den Anzug zusammen. Er würde sich ein paar Wochen erholen und dann das Innere des Schwarmes aufsuchen. Zu diesem Zeitpunkt waren alle anderen bis auf Ganerc und ihn wahrscheinlich wieder in ihre kosmischen Burgen zurückgekehrt. Das bedeutete, daß er von nun an nicht mehr so vorsichtig zu sein brauchte.
Bardioc wollte nicht nur den Anzug der Vernichtung verstecken, sondern auch die Lage innerhalb des Schwarms überprüfen. Es war durchaus möglich, daß er ein paar kleinere Korrekturen und Manipulationen durchführen mußte, um sein Ziel endgültig zu erreichen.
Danach konnte er sich dann endlich seiner eigentlichen Aufgabe widmen, dem Aufbau eines eigenen galaktischen Reiches.
Bardioc brach die Ruhepause früher als vorgesehen ab, der Gedanke an den Schwarm ließ ihm einfach keine Ruhe. So verstaute er den Anzug der Vernichtung bei seiner anderen Ausrüstung und bereitete seine Materialisation innerhalb des Schwarmes vor. Auch diesen Vorgang hatte er sorgfältig vorgeplant. Er wollte nichts dem Zufall überlassen. Deshalb wußte er bereits jetzt, auf welcher Welt er ankommen würde. Es war ein verlassener Planet, der zusammen mit zwei bewohnten Welten und einer gelben Sonne vom Schwarm geschluckt worden war. Von dort aus konnte Bardioc eine Zeitlang die Verhältnisse im Schwarm studieren und herausfinden, was die Cynos inzwischen erreicht hatten. Er würde ihre Hauptwelten erkunden und ihr Herrschaftssystem ergründen - wenn sie nicht längst abgelöst und verjagt worden waren.
Es ließ sich nicht auf das Jahrzehnt genau berechnen, wann die Karduuhls die Macht übernehmen würden. Schon kurz nach seiner Ankunft stellte Bardioc fest, daß sich ein Machtfaktor entwickelt hatte, der von ihm nicht geplant worden war: Die sogenannten neun Imaginären.
Bardioc fand heraus, daß diese Wesen sogar Einfluß darauf gewannen, welche Planeten vom Schwarm aufgenommen wurden und welche nicht. Bardioc brachte ein Intelligenzwesen namens Hesze Goort dazu, den Imaginären den Paradimschlüssel mit dem Tabora darin zu stehlen. Hesze Goort sollte durch diese Tat als ein Verräterin die Geschichte des Schwarms eingehen.
Was Bardioc nicht wußte, war, daß dem Tabora die Flucht aus dem
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