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0850 - Rache aus der Totenkammer

0850 - Rache aus der Totenkammer

Titel: 0850 - Rache aus der Totenkammer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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auch, daß es Menschen gab, die einiges von ihm wußten. Um diese Menschen an sich zu binden, hatte er sie in seinem Geschäft eingestellt. Dazu gehört auch Egon Kraft, der natürlich froh gewesen war, Geld verdienen zu können.
    Sogar eine Wohnung hatte ihm sein Chef besorgt. Eine Bruchbude in einem alten Haus, dessen Besitzverhältnisse mittlerweile geklärt waren, so daß in diesem Jahr mit der Renovierung begonnen werden konnte.
    Zwei Zimmer bewohnte Kraft. Ein Bad gehörte nicht dazu, die Toilette befand sich ebenfalls nicht in der Wohnung, sondern im Flur, aber das war Kraft gewohnt.
    Er hatte sich auch mit der Fahrerei abgefunden, und sein Chef konnte über ihn nicht klagen. Im Gegenteil, er wollte Kraft sehr bald einen neuen Job in der Zentrale geben, da hatte der Leuteschinder von früher wieder etwas zu sagen.
    Die Glatze lebte allein. Zu seiner ehemaligen Frau pflegte er keinen Kontakt mehr. Sie hatte sich sowieso in den Westen aufgemacht, wo Verwandte von ihr lebten. Kinder waren aus dieser Ehe nicht hervorgegangen, und Kraft war auch froh, daß er von seiner ehemaligen Frau nichts mehr hörte. Sie wußte etwas zuviel.
    Außerdem gab es andere Frauen, die zu ihm ins Bett stiegen. Kneipenbekanntschaften, frustrierte weibliche Wesen, deren Männer sich aus dem Staub gemacht hatten.
    An diesem Abend war Egon allein in seiner Wohnung. Er hatte ziemlich spät Feierabend gemacht und fühlte sich kaputt. Das kalte Wetter hatte einen Teil der Straßen glatt werden lassen, und so hatte er sehr vorsichtig und konzentriert fahren müssen, um nicht im Graben zu landen.
    Er wollte seine Ruhe haben, in die Glotze schauen und sich einen Schluck gönnen.
    Um möglichst viele Programme zu bekommen, hatte er sich eine Schüssel besorgt. In einem verstellbaren Fernsehsessel hockte er, die Fernbedienung in der Hand, zappte die Programme durch und schaute nie länger als eine Minute in ein Programm.
    Nichts gefiel ihm so richtig.
    Neben dem Sessel stand ein bis zur Hälfte mit Wasser gefüllter Eimer. Über seinen Rand hinweg ragten die Hälse dreier Bierflaschen.
    Er würde sie im Laufe des Abends noch leeren.
    Es dämmerte. Der Wind kam auf. Er heulte um die Ecken des alten Ziegelsteinbaus und drang auch durch die Ritzen der Fenster, denn in diesem Haus schloß nichts optimal.
    Es machte Kraft nichts aus, er war Kummer gewohnt. Seine Möbel hatte er sich auf dem Trödelmarkt besorgt, bis auf den Sessel, der war neu.
    Der alte Ofen schaffte es nicht, beide Buden zu heizen. Hier gewann die Kälte, die so untypisch für den Frühling war.
    Der Raum hinter seinem Rücken war das Schlafzimmer. Dort stand ein altes Bett und ein ebenso alter Schrank. Beides ziemlich klapprig, aber bisher hatte es gehalten.
    Aus dem Schlafzimmer drang Kälte!
    Egon Kraft fror. Sie war ihm vorher nicht so aufgefallen. Später, als er still saß und sich auf eine Serie konzentrierte, merkte er, daß etwas nicht stimmte, denn diese Kälte war nicht normal.
    Eigentlich hätte er aufstehen und nachsehen müssen. Dazu war er zu faul. Kraft blieb sitzen und wartete ab.
    Die Kälte blieb.
    Er versuchte auch, sie zu erklären und kam zu dem Entschluß, daß sie wie ein feuchter Lappen war, der von unsichtbaren Händen gehalten wurde und durch sein Gesicht strich, wobei ein Teil dieser Kälte an seiner Haut kleben blieb.
    Tief atmete er ein, dann aus. Obwohl es nicht möglich war, beobachtete er seinen ausströmenden Atem und hatte den Eindruck, als würde dieser vor seinen Lippen kondensieren.
    Konnte das sein? War es tatsächlich so kalt im Raum geworden, obwohl der Ofen Wärme abgab?
    Jemand tippte ihm auf die rechte Schulter!
    Eine kurze Berührung nur, mehr nicht, aber der Mann im Sessel schrak zusammen. Durch seinen Kopf zuckte kein Blitzstrahl oder wie immer man es nennen sollte, er dachte nur daran, daß es nicht sein konnte, daß ihm jemand auf die Schulter getippt hatte. Er war allein in der Wohnung und hatte die Eingangstür verriegelt.
    Und doch hatte er sich die Berührung nicht eingebildet.
    Kraft spürte den kalten Schauer auf seinem Rücken und wäre am liebsten in seinen Sessel gekrochen, was aber nicht möglich war. So blieb er starr sitzen und wagte nicht, seinen Kopf zu drehen. Sogar auf der Glatze zeichnete sich die Gänsehaut ab.
    Er wartete.
    Das Programm interessierte ihn nicht mehr. Er stellte auch den Ton leiser. Vielleicht deshalb war es ihm auch möglich gewesen, die hauchdünne und sehr zarte Stimme zu hören, die seinen Namen

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