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0850 - Rache aus der Totenkammer

0850 - Rache aus der Totenkammer

Titel: 0850 - Rache aus der Totenkammer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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rief.
    »Egon…«
    Nur nicht bewegen, nicht rühren. Das bilde ich mir ein, das ist einfach nicht wahr.
    Die Kälte nahm zu. Von der rechten Seite schlich sie an den Mann heran und fiel über sein Gesicht. Kraft konnte sich diese Tatsache nicht erklären, er wollte sich auch nicht umdrehen, weil er Furcht davor hatte, irgend etwas Schreckliches zu sehen.
    Hatte man tatsächlich seinen Namen gerufen?
    Nervös leckte er über seine Lippen. Er schluckte, obwohl es nichts zu schlucken gab. Er fragte sich, warum seine Augen plötzlich brannten, als hätte jemand Säure hineingetropft. Warum schlug sein Herz schneller als gewöhnlich?
    »Egon… ich bin es …«
    Da war die Stimme wieder. Leise, nur ein Hauch, auch neutral. Er wußte nicht, ob ein Mann oder eine Frau gesprochen hatte, und er wußte auch nicht, ob er die Stimme nun gehört oder sie sich nur eingebildet hatte.
    »Steh auf!«
    Dieser Befehl war nicht zu überhören gewesen. Er war auch bereit, sich in die Höhe zu schnellen, aber die Ereignisse machten es ihm unmöglich, denn was er in den folgenden Sekunden zu sehen bekam, das konnte und durfte nicht sein.
    Von der rechten Seite her hatte sich eine Gestalt so weit vorgeschoben, bis sie vor ihm stand und ihn anschauen konnte. Eine Gestalt schon, aber noch mehr?
    Ein Mensch, ein Geist, ein weißer Schatten, ein… ein … – bei ihm versiegten die Gedanken. Jedenfalls war dieses Wesen eine Erscheinung, mit der er nicht zurechtkam. Es hatte einen Körper, war trotzdem durchscheinend und wirkte dabei wie aus dem Jenseits zurückgekehrt. Es war einfach für ihn ungeheuerlich und nicht zu fassen.
    Das konnte… das konnte doch kein lebendiges Wesen sein.
    Aber es war eine Frau.
    Lange Haare, viel dunkler als das totenhemdähnliche Kleid, das ihr bis zu den Knöcheln reichte. Ein schmales Gesicht mit schrägen Augen, deren Pupillen grünlich leuchteten.
    Grüne Pupillen!
    Nicht viele Frauen hatten diese Augenfarbe. Und genau diese Farbe war es, die in seinem Inneren so etwas wie eine Erinnerung hervorsteigen ließen. Erinnerungen an alte Zeiten, die für ihn toll, für andere aber die Hölle gewesen waren.
    Grüne Augen.
    Er hatte eine Person mit grünen Augen gekannt.
    Eine Frau – Rita Reinold. Plötzlich fiel ihm auch der Name wieder ein. Diese Erinnerung war dermaßen stark, daß er, obwohl er es eigentlich nicht wollte, den Namen aussprach.
    Sehr leise zwar, aber die Person hatte ihn gehört, denn sie deutete ein Nicken an.
    »Du… du … bist Rita Reinold?«
    Wieder die Andeutung des Nickens.
    Egon Kraft hockte auf seinem Stuhl, die Hände so stark um die Lehnen gekrampft, daß ihm die Finger schon schmerzten, und er wünschte sich, weit weg zu sein. Dieser Wunsch wurde ihm nicht erfüllt, statt dessen stand diese Frau vor ihm. Es war die letzte, die vor der Auflösung des Hauses gestorben war. Er selbst hatte dabei Hand angelegt. Die Elektroschocks waren zu stark gewesen. Als hätte die Erscheinung seine Gedanken erraten, bewegte sie den Kopf, so daß die Haare zur Seite folgen und die gesamte Breite der Stirn für einen Moment freilag.
    Zwei dunkle Flecken starrte der Mann an. Er wußte auch, woher sie stammten, denn dort hatte er höchstpersönlich die Kontakte für den Strom angebracht.
    »Du mußt tot sein!« hauchte er und erschauderte abermals unter dieser klammen Kälte.
    »Ich bin auch tot.«
    »Dann geh.« Kraft schloß die Augen. Er dachte an einen Alptraum, denn er mußte zugeben, daß er nach seinen schlimmen Taten des öfteren von Alpträumen verfolgt worden war. »Geh und komm nicht mehr zurück. Ich will nicht träumen.«
    »Du träumst auch nicht. Egon.« Er öffnete die Augen. Der Spuk war nicht verschwunden. Er hatte nur seinen Standort gewechselt, hielt sich dicht vor ihm auf, so daß ihn Kraft anschauen konnte.
    Rita lächelte.
    Es war das wissende Lächeln einer Person, der genau bekannt war, wie es weitergehen würde. Rita hatte ihren Plan, und sie würde auf keinen Fall davon zurückweichen.
    Egon Kraft spürte genau, daß in seinem Innern etwas zusammenbrach. Es war seine angeborene Härte, auf die er stets stolz gewesen war, und nach diesem Zusammenbruch drängte sich etwas anders in ihm hinein, daß ihn nicht aus den Klauen ließ. Angst!
    Eine kalte und heiße Angst zugleich. Das Gefühl, dem Tod ganz nahe zu stehen oder einer furchtbaren Bestrafung, die ebenso schlimm war wie der Tod.
    »Was willst du?« Kraft wunderte sich darüber, daß er noch sprechen konnte.
    »Ich will

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