0852 - Der Klang der Hölle
Begleiter unangenehm, doch er hemmte sie in keiner Weise in ihren Aktivitäten, Bei den Schwarzmagischen schien das weiterzugehen. Zamorra hatte die verzerrten Gesichter der Kriegerinnen in Erinnerung, als das Tonspektakel einsetzte.
Nicole erreichte die Stadtmauer als Erste, und sie machte sich nicht die Mühe, erst nach einem der Eingänge zu suchen. Aus dem Lauf heraus sprang sie hoch, überwand das Hindernis scheinbar spielerisch. Bei Artimus sah das schon ein wenig anders aus, doch so eine Mauer stellte auch für den schweren Mann mit seinen annähernd zwei Metern Körpergröße kein Problem dar. Was Nicole mit Eleganz erledigt hatte, löste van Zant mit Kraft.
Zamorra hielt kurz inne, als er auf der Mauerkrone stand. Der Ton kaum aus Armakath, doch er schien irgendwie zu kreisen, wieder auf die weiße Stadt zurückzufallen. Genau definieren konnte der Professor das nicht, es war mehr ein Gefühl.
Nicole hatte den Dhyarra wieder in einer der Taschen ihres Overalls verschwinden lassen. Sie brauchte sein fahles Licht nun nicht mehr, denn die Nacht in den Schwefelklüften endete nun rasch, zog sich vor der unnatürlich wirkenden Helligkeit zurück. »Art, was bedeutet dieser verflixte Lärm? Was geschieht hier?«
Der Physiker schüttelte abwesend den Kopf. »Ich weiß doch auch nicht mehr als ihr. Ich fühle die dumpfe Gefahr für die Stadt und seine Wächterin. Wir müssen sie suchen.«
»Kannst du sie denn lokalisieren?« Zamorra hatte keine genaue Vorstellung, wie weit die Verbindung zwischen der Wächterin Armakaths und ihrem Krieger van Zant reichte.
Artimus sah seinen Freund an. »Ich kann nicht einmal sagen, ob sie noch lebt. Verdammt, Zamorra, ich bin leider kein Supermann. Wo anders sollten wir mit der Suche beginnen, als bei dem Wurzelhaus? Eine besser Idee habe ich auch nicht.«
Van Zant wartete nicht auf eine Antwort, er lief einfach los. Nicole und Zamorra wechselten einen langen Blick. Beide spürten, wie sehr van Zant die Verantwortung belastete, die er hier aufgebürdet bekommen hatte.
Krieger einer Stadt… Schutz und Hoffnung für etwas, von dem niemand sagen konnte, ob es nicht selbst die größte aller Gefahren darstellte. Van Zant hatte sich nicht danach gedrängt. Die Wächterin war es, die ihn erwählt hatte. Er wusste ja nicht einmal, ob die Zuneigung, die er für diese geheimnisvolle Frau hegte, aus ihm herauskam, oder ob sie nur die normale Bindung darstellte, die zwischen einem Krieger und der Wächterin einer solchen Stadt wie Armakath existierte.
Er wusste in diesem Augenblick wohl nur, in welch großer Gefahr sie schwebte.
»Wir sollten ihm folgen, denn ich finde den Weg nicht so ohne Weiteres.« Zamorra nickte seiner Gefährtin zu. Es war nicht leicht in Armakath die Orientierung zu behalten. Die drückende Stille, die hier normalerweise herrschte, das monotone Weiß der Häuser und Straßen - all dies zusammen erleichterte eine gezielte Suche nicht unbedingt. Zudem wussten die beiden nicht genau, an welcher Stelle sie die Mauer überwunden hatten. Es war also tatsächlich besser, den Anschluss an den Südstaatler nicht zu verlieren.
Nur kurz darauf hatten sie Artimus eingeholt, der nur zwei Straßenzüge weiter scharf abbremste. Zamorra sah sofort, was den Physiker dazu veranlasst hatte. Nur wenige Schritte vor ihnen stand das Wurzelhaus, klein und unscheinbar. In seinem Inneren gähnte der tiefe Schacht, auf dessen Boden Armakaths Ursprung ruhte.
In Zamorra keimte die Erinnerung auf. In diesen Schacht hatten seine Freunde ihn geworfen, als er einem wahrlich heimtückischen Anschlag erlegen war. Ein Scheinangriff auf die weiße Stadt hatte im Grunde nur ein wirkliches Ziel gehabt - Zamorras Tod. Doch auf dem Grund des Wurzelschachts hatte sich das Schicksal dann für den Parapsychologen entschieden, das Schicksal in der Form von Armakaths Wurzel.
Wie immer, so stand auch jetzt der Eingang zu dem kleinen Gebäude weit offen. Nichts deutete von außen darauf hin, was in ihm zu finden war.
Direkt davor jedoch lag eine Gestalt auf dem Boden, zusammengekrümmt, als würde sie sich vor Schmerzen winden.
Sabeth - die Hüterin der Wurzel. Die frühere Königin der Asanbosam-Vampire.
Van Zant war mit schnellen Schritten bei ihr, doch dann zuckte der Physiker zurück, als die schöne Dunkelhäutige ihn böse anfauchte. Deutlich, nur zu deutlich, sah er ihre Reißzähne. Die Hände hatte sie mit Kraft gegen die Ohren gedrückt. Ein deutliches Zeichen dafür, wie stark der
Weitere Kostenlose Bücher