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0852 - Feuer, Asche, altes Blut

0852 - Feuer, Asche, altes Blut

Titel: 0852 - Feuer, Asche, altes Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ihm. Einer, der es genau wissen will. Der ein Experiment gestartet hat.«
    »Wer denn?«
    »Wenn ich es mit Vampiren zu tun habe, dann fällt mir meistens nur eine Person oder Unperson ein. Nämlich…«
    »Dracula II!« Diese Worte hatte Suko gesagt, und ich widersprach ihm mit keiner Silbe.
    »Meinst du wirklich?« flüsterte Jane Collins nach einer kurzen Pause. »Ist das dein Ernst?«
    »Eine Möglichkeit.«
    »Warum, wieso?«
    »Mich darfst du danach nicht fragen. Suko und ich wissen aber, daß Mallmann in einer verfluchten Vampirwelt hockt und sich den Kopf darüber zerbricht, was er noch alles an Scheußlichkeiten in die Wege leiten kann.«
    »Das ist mir zu allgemein«, sagte Jane.
    »Weiß ich selbst, aber ich finde keine bessere Lösung. Mallmann hat sich zurückgezogen. Nicht, um untätig zu bleiben. Er bastelt immer neue Pläne, und wir gehören zu seinen Todfeinden.«
    Suko meinte: »Dann können wir davon ausgehen, daß Dracula II dieses Wesen erschaffen hat – oder?«
    »Es wäre zumindest eine Möglichkeit, darüber nachzudenken. Ich werde sie auf jeden Fall in mein Kalkül mit einbeziehen.«
    »Trotzdem komme ich da nicht mit«, sagte Jane. »Wenn es gegen uns ginge, dann hätte er uns direkt angegriffen, sage ich mal. Warum dann erst diese Brände?«
    »Mallmann will ablenken. Mallmann will Panik. Wenn du dir mal alles durch den Kopf gehen läßt, wobei du diesen Feuer-Vampir mit einem normalen Brandstifter vergleichst, so hat er damit wenig gemeinsam. Ein Brandstifter kommt zumeist in der Nacht. Er sieht zu, so wenig wie möglich aufzufallen. Man soll ihn also nicht sehen. Dieser Feuer-Vampir aber riskiert es, von unzähligen Zeugen gesehen zu werden, er geht sogar noch einen Schritt weiter und legt den Brand, wo diese Zeugen in seiner Nähe sind. Das alles zeigt mir, daß er uns locken will.«
    Suko nickte. Er hatte seinen Arm um Shao gelegt, die sich an ihn drückte, als suchte sie noch immer Schutz. »Wenn ich recht darüber nachdenke, könnte John gar nicht mal so schlecht liegen mit seiner Vermutung. Man bereitet etwas vor und lenkt gleichzeitig von den eigentlichen Dingen ab. Das ist doch was – oder?«
    »Hm.«
    Suko lächelte Jane an. »Mehr sagst du nicht?«
    »Zumindest besser als gar nichts. Und welches Resultat ziehen wir daraus?« Die Antwort gab sich die Detektiv selbst. »Wir oder nur ihr müßt also damit rechnen, von dem Feuer-Vampir besucht zu werden. Das wird ein heißer Gast sein.«
    »Worauf du dich verlassen kannst«, sagte ich.
    Jane Collins hob die Schultern. »Von Vorteil wäre es ja, wenn wir wüßten, wann er erscheint.«
    »Keine Chance«, sagte ich. »Es bleibt uns nichts anderes übrig, als darauf vorbereitet zu sein.«
    Sie lächelte kantig. »Mit einer Löschspritze in der Hand, wie?«
    Ich schwieg.
    Dafür sagte Shao etwas. »Wenn es euch recht ist, möchte ich gern nach Hause. Meine Unterlagen sind verbrannt, aber ich habe zum Glück die Papiere bei mir am Körper. Gehst du mit, Suko?«
    »Ich lasse dich doch in dieser Situation nicht allein.«
    Damit war auch ich einverstanden.
    »Was hast du vor, John?«
    »Ich fahre zurück ins Büro. Sir James muß eingeweiht werden. Ich komme dann später nach.«
    »Soll ich bei euch bleiben?« fragte Jane.
    Suko nickte. »Wäre nicht schlecht.«
    »Ja.« Auch Shao stimmte zu. »Bleib bei uns, Jane. Sechs Augen sehen mehr als vier. Und drei Leute können sich besser verteidigen als zwei, falls es dann nötig sein soll.«
    Auch ich hatte nichts dagegen. »Wir sehen uns dann in deiner Wohnung, Suko.«
    »Klar.«
    Wohl war uns allen bei dieser Trennung nicht. Auch ich hatte den Eindruck als würde da noch etwas Gewaltiges, aber auch Hinterlistiges auf uns zurollen…
    ***
    Beau Lambert spürte in seinem Innern kein Blut, obwohl so etwas wie eine Flüssigkeit durch die Adern rann. Allein er wußte, daß es nichts anderes als Feuer war. Allerdings Feuer in einer besonderen Form, kanalisiert, nicht als Flamme, sondern mehr als zuckender Strom, der ihn von den Zehenspitzen bis zu den Haarwurzeln erfaßt hatte.
    Er war blendender Laune. Er fühlte sich sogar euphorisch, denn wieder einmal hatte er zugeschlagen. Er hatte Aufmerksamkeit erregt. Sein Herr und Meister würde mit ihm und seinen Vorbereitungen zufrieden sein. Letztere aber waren nun gelaufen. Er konnte seine nächsten Aktionen auf die eigentlichen Ziele richten.
    Der grüne, lange Mantel, mehr einer Kutte ähnlich, verbarg seinen Körper. Nur der Hals und das Gesicht

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