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0852 - Feuer, Asche, altes Blut

0852 - Feuer, Asche, altes Blut

Titel: 0852 - Feuer, Asche, altes Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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froh, daß dir nichts passiert ist, Shao. Bist du wirklich nicht verletzt?«
    »Nein, nur die Haare.« Sie lachte, aber es klang nicht echt.
    »Bleib du bei ihr!« bat ich Jane. »Wir könnten uns mal die Brandstelle anschauen.«
    Suko war damit einverstanden. Shao bat uns noch, nach einer Frau namens Ellen Flint zu fragen, und sie hoffte, daß Ellen den Angriff des Feuers überstanden hatte.
    Es war kein Feuer mehr zu sehen. Dafür umlagerte ein Ring aus Neugierigen den Ort des Geschehens. Wir drängten uns durch und gerieten an die Mannschaft aus Feuerwehrmännern und Polizisten.
    Natürlich sollten auch wir weggedrängt werden, aber unsere Ausweise verschafften uns Zutritt.
    Ich fand den Leiter des Einsatzes. Der Mann hatte seinen Helm in den Nacken geschoben und war dabei, Wasser aus einer Dose zu trinken. Als er sie absetzte, standen Suko und ich vor ihm. »Wenn Sie von der Presse sind, ich weiß noch nichts.«
    »Scotland Yard«, sagte ich.
    Der Mann schluckte den letzten Rest. Helle Zähne lächelten uns für einen Moment aus dem geschwärzten Gesicht entgegen. »Was haben Sie denn damit zu tun?«
    »Wir denken an Brandstiftung«, sagte Suko.
    Er bekam einen schiefen Blick geschenkt. »Was macht Sie da so sicher?«
    »Es ist Brandstiftung gewesen, wie auch bei den anderen fünf Bränden in der letzten Zeit.«
    Der Leiter winkte ab. Er stand im Rang eines Captains. »Um Himmels willen, sagen Sie das nicht zu laut. Wir wollen auf keinen Fall irgendwelchen Ärger haben.«
    »Das ist klar.«
    »Aber Sie haben recht. Es ist Brandstiftung.«
    »Haben Sie Zeugen?«
    »Ja.«
    »Gibt es Tote?«
    Der Captain hob die Schultern. Er schaute mich an. »Ich weiß es noch nicht, Sir, ich weiß es wirklich nicht. Die meisten Menschen, die wir aus der Hölle herausgeholt haben, schienen bereits tot zu sein. Aber man kann nie wissen. Sie müßten sich schon im nächsten Krankenhaus erkundigen. Mehr kann ich Ihnen auch nicht sagen.«
    Er deutete auf das gewaltige Loch, das einmal ein Schaufenster gewesen war. »Wir haben noch Glück gehabt, daß dieses verfluchte Feuer nicht die gesamte Fassade erfaßt hat. Dazu können wir uns sogar gratulieren.«
    »Dürfen wir näher heran?« fragte Suko.
    Der Mann lachte. »Wenn Sie es schaffen, dann bitte. Sie werden die Hitze noch spüren.«
    Da hatte er recht. Aus dem Café strahlte uns noch immer eine heiße Wand entgegen, die unsichtbar über den verkohlten Resten lag. Ein widerlicher Gestank hatte sich in der unmittelbaren Umgebung festgesetzt, und wir wandten uns ab.
    »Nun?«
    »Nichts«, sagte ich. »Wir sind keine Experten, Captain, das überlassen wir Ihnen.«
    »Ist auch gut so.«
    »Können Sie uns trotzdem sagen, wo wir in Erfahrung bringen, ob jemand bei diesem Anschlag sein Leben verloren hat?« erkundigte sich der Inspektor.
    »Versuchen Sie es mal am Wagen der Ambulanz.«
    »Danke.«
    Einer stand noch dort. Gewissermaßen als Sicherheit. Ich sah eine junge Ärztin, die einen leicht erschöpften Eindruck machte. Sie hatte braunes, sehr dichtes, kurzgeschnittenes Haar, das ihren Kopf in Ohrenhöhe umwippte. Als ich die Frau ansprach, schaute sie mich ärgerlich an. »Ich gebe keine Antworten, ich weiß selbst nichts. Vielleicht gibt es eine Pressekonferenz, vielleicht auch nicht.«
    Wieder das gleiche Spiel. »Wir sind von Scotland Yard«, erklärte ich ihr.
    »Ach ja?«
    Da sie jetzt mehr Interesse zeigte, stellte ich ihr die Frage, die uns auf den Seelen brannte.
    »Tote?« murmelte sie, und ihr Blick verlor sich dabei. »Ja, es hat zwei Tote gegeben.«
    »Wer war es?«
    »Zwei Frauen.« Sie strich wieder ihre Haare zurück. »Eine Verkäuferin und ein Gast.«
    »Kennen Sie die Namen?«
    Die Ärztin schaute Suko an und schüttelte den Kopf. »Ich weiß nur, daß die andere Person kaum noch zu erkennen war. Sie hat sich direkt im Zentrum aufgehalten und keine Chance mehr gehabt.« Die Ärztin schüttelte sich. »Manchmal verfluche ich diesen Beruf. Ich bin mehr als zwölf Stunden auf den Beinen.« Sie winkte ab. »Was soll’s? Ich habe mir den Job ja selbst ausgesucht.«
    »Können Sie sich an die Frau erinnern?« hakte ich nach.
    »Wie meinen Sie?«
    »War sie noch jung?«
    »Nein, schon älter.«
    Da fiel uns ein kleiner Stein vom Herzen, denn Shaos Freundin war jünger gewesen, wie auch Suko wußte. Wir bekamen noch die Information darüber, in welches Krankenhaus die Verletzten eingeliefert worden waren und gingen wieder zu den beiden Frauen zurück.
    »Und?«
    Suko

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