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0852 - Feuer, Asche, altes Blut

0852 - Feuer, Asche, altes Blut

Titel: 0852 - Feuer, Asche, altes Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nickte der zitternden Shao zu. »Ich denke, deine Freundin hat Glück gehabt. Sie befindet sich wohl nicht unter den beiden Toten.«
    Die Chinesin atmete auf. In ihren Händen trug sie ehemals weiße Papiertücher. Damit hatte sie ihr Gesicht so gut wie möglich gereinigt. Verbrannt war kaum etwas von ihrer Haut. Nur auf den Handflächen zeigten sich an einigen Stellen kleine Blasen.
    Suko wollte, daß sich Shao behandeln ließ. Sie stimmte auch zu, wollte es aber später machen.
    Jane Collins berichtete uns, was ihr Shao als Zeugin gesagt hatte.
    Und wieder traf diese Aussage haargenau zu. Shao hatte den Mann in der grünen Kutte gesehen, und sie hatte auch erlebt, wie er von einem Augenblick zum anderen Feuer fing. Die Flammen waren aus seinem Körper herausgeschossen.
    »Und dann waren da noch die Zähne«, sagte Jane. »Vampirzähne. Wir müssen also davon ausgehen, daß wir es tatsächlich mit einem Feuer-Vampir zu tun haben.«
    Nach dieser Feststellung blieb uns nichts anderes übrig, als zu schweigen. Ich hatte beide Hände zu Fäusten geballt, schüttelte den Kopf und fragte: »Wie ist das möglich, verdammt? Wie kommt es, daß sich ein Blutsauger dermaßen gegen die schwarzmagischen Gesetze stellen kann? Das will mir nicht in den Kopf.«
    Von meinen Freunden erhielt ich keine Antwort, denn sie kamen damit auch nicht zurecht.
    »Ein Wunder«, sagte Shao leise. »Wenn ihr das gesehen hättet, würde es euch wie ein Wunder vorkommen. Er ist eine Kreatur, die bei Tageslicht durch London spaziert und gar nicht auffällt, weil es genug bunte Vögel gibt. Plötzlich explodiert diese Kreatur. Mir will das nicht in den Kopf, aber es muß eine Lösung geben.«
    Obwohl sie uns auffordernd anschaute, schwiegen wir. Es hatte keinen Sinn, wenn wir uns in irgendwelchen Spekulationen verloren. Obwohl wieder ein Brand aufgeflammt war, standen wir am Anfang. Dieses Feuer hatte uns nicht weitergebracht.
    »Es scheint kein Motiv zu geben«, sagte Jane.
    »Doch!« Ich hatte widersprochen.
    »Wieso?«
    »Da muß einfach etwas dahinterstecken. Ich kann mir vorstellen, daß es ein Anfang gewesen ist. Meiner Ansicht nach werden wir noch mehr zu sehen oder zu hören bekommen. Ich glaube fest daran, daß andere dieser Feuer-Vampire erscheinen werden.«
    »Um was zu tun?« fragte Suko.
    »Angst, Panik, Feuer, Vernichtung. Da könnte etwas ganz Großes auf uns zurollen.«
    Shao hatte bisher zugehört, ohne einen Einwand zu geben. Wir sahen, daß sie nickte, und als sie mit leiser Stimme sprach, hörten wir sehr genau zu. »Als ich in der Telefonzelle hier stand, habe ich ihn noch einmal gesehen, und er hat mich auch entdeckt.« Sie wies auf die Zelle. »Er schaute direkt hinein, und ich hatte den Eindruck, als wüßte er Bescheid.«
    »Worüber?« fragte Suko.
    »Über mich.«
    »Bitte?«
    »Ja, diese Augen, so kalt, so grün…« Shao schüttelte sich. »In ihnen steckte ein Wissen. Möglicherweise hat er gespürt, daß ich ein besonderes Schicksal hinter mir habe. Nach diesem Blick könnte ich mir vorstellen, daß er mich noch einmal besuchen wird. Er wird irgendwann erscheinen, und zwar für mich allein.«
    »Das wäre nicht gut«, murmelte Jane.
    »Aber eine Chance.«
    Auch Suko war besorgt. »Nein, nein Shao. Stell dir vor, der will wirklich etwas von dir. Er steht plötzlich vor dir und fängt an zu brennen. Dann wirst du nicht den Hauch einer Chance haben. Dann kommst du einfach nicht mehr weg. Er wird dich verbrennen. Ich hoffe sehr, daß du dich täuschst, Shao.«
    Sie wiegte nur den Kopf.
    »Jedenfalls müssen wir ihn fangen, wie auch immer«, sagte Jane.
    »Das ist gut!« Ich grinste schief. »Willst du durch London turnen und ihn suchen? Willst du wieder darauf lauern, daß irgendwo ein Geschäft oder ein ganzes Viertel in Brand gerät?«
    »Ich hoffe nicht, daß es soweit kommt, John.«
    »Dann werden wir zuvor etwas unternehmen müssen.«
    »Was denn?«
    Ich wollte die Schultern heben, tat es nicht, weil die Depression nicht noch größer werden sollte. Ich dachte natürlich über ihn nach, und immer wieder stellte ich mir vor, daß er ein Vampir mit besonderen Kräften war. Jemand, den es zuvor nicht gegeben hatte, der aber nun existierte. Wenn ich den Gedanken weiterverfolgte, mußte ich einfach darauf kommen, daß dieser Feuer-Vampir hergestellt worden war. Ja, hergestellt, erschaffen. Wie ein Denkmal oder eine Plastik.
    Das sagte ich auch den anderen.
    »Was folgerst du daraus?« fragte Jane.
    »Jemand steht hinter

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