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0854 - Jäger der verlorenen Seelen

0854 - Jäger der verlorenen Seelen

Titel: 0854 - Jäger der verlorenen Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sollte.
    Auch Gordon wollte sich wehren. Obwohl er seinen Stock als Stütze brauchte, hatte er ihn angehoben, als könnte er damit einen Schlag mit dem Spaten abwehren.
    Die Frau hatte sich gebückt.
    Ihr war ein großer Stein aufgefallen. Er steckte etwas im Boden, sie mußte schon mit beiden Händen zupacken, um ihn freizubekommen. Der heftige Gegenruck hätte sie beinahe auf den Rücken geworden, dann aber hatte sie den Stein frei, und sie rannte auf Uliak zu. Beide Arme hatte sie hochgerissen. Die Hände und der Stein schwebten über ihrem Kopf. Sie wollte den kleinen Felsen gegen den Knochenkopf auf der linken Seite schleudern und ihn zertrümmern.
    Das merkte auch Uliak.
    Er hatte vorgehabt, den Mann niederzuschlagen. Das ließ er bleiben und wandte sich der Frau zu. Sie war mitten im Lauf, sie konnte nicht mehr stoppen, und Uliak ließ sie eiskalt kommen.
    Nicht ein Schrei, sondern ein keuchender Laut drang über ihre Lippen, als sie den Stein auf den Schädel des Wiedergängers zuschleuderte. Sie hatte so etwas noch nicht getan. In diesem Augenblick sprang sie über den eigenen Schatten, und sie hatte auch die zerfetzte Fratze getroffen, aber Uliak reagierte traumhaft sicher.
    Genau im richtigen Augenblick riß er den Spaten hoch, so daß der Stein nicht ihn traf, sondern das Spatenblatt. Trotz der Wucht wurde Uliak das Werkzeug nicht aus den Händen geschleudert. Seine Abwehrbewegung wirkte sogar spielerisch leicht, beinahe wie bei einem Tennisspieler, der einen Ball abwehrt.
    Der Stein landete am Boden, und Kate Travers hatte mitten im Lauf gestoppt. Sie schaute dem Stein nach, als könnte sie nicht begreifen, daß er dort lag.
    Uliak nutzte die Chance.
    Er war sofort bei ihr und schlug zu.
    Der Hieb löschte die Lichter bei Kate Travers aus. Sie fiel um wie ein Stock.
    Der Unheimliche drehte sich auf der Stelle, weil er etwas gehört hatte. Trotz seiner Verletzung wollte Gordon nicht aufgeben. Er hatte sich in den letzten Sekunden in eine wilde Kampfmaschine verwandelt. Haß und Zorn hatte ihn überschwemmt, und er humpelte mit zackigen und gleichzeitig abgehackt wirkenden Schritten auf Uliak zu. Er war sogar bereit, ihm den Stock gegen den Schädel zu dreschen. Eine hilflose Geste. Uliak wartete eiskalt ab und griff ein, als der Mann seinen Stock zum Schlag erhoben hatte, Wobei er sich bemühte, nicht einzuknicken.
    Uliak schlug zu.
    Beinahe lässig sah es aus, als das Spatenblatt gegen die Hüften des Mannes prallte.
    Travers verlor das Gleichgewicht und fiel zu Boden. Er versuchte, auf die Beine zu kommen, aber Uliak ließ es nicht zu.
    Als sich Travers halb erhoben hatte, befand sich das Spatenblatt bereits auf dem Weg.
    Gordon spürte den Treffer am Kopf.
    Sterne funkelten vor seinen Augen.
    Als letzter kippte er um und blieb liegen.
    Uliak war zufrieden. Auf seinem Gesicht zeigte sich ein böses, schadenfrohes Grinsen, als er damit anfing, die Bewußtlosen in den Gräbern zu verstauen.
    Er ging dabei methodisch vor. Zuerst verschwand Kate, dann ihr Mann und schließlich Fred Wayne.
    Vier Menschen, vier offene Gräber, die genau nebeneinander lagen. Uliak blieb dort stehen, wo sich die Mitte befand. So konnte er in die beiden rechten Gräber ebenso hineinschauen wie in die zwei linken, ohne sich groß bewegen zu müssen.
    Er war sehr zufrieden.
    Besser hätte es für ihn nicht laufen können. Mit dem Spatenblatt hatte er alle vier bewußtlos schlagen können. Er hatte bewußt darauf verzichtet, sie zu töten, denn diese Menschen sollten das gleiche Schicksal erleben wie ihre Kinder. Wie er selbst.
    Diese verdammte Zeit war sehr wohl noch lebendig in seiner Erinnerung geblieben. Er hatte nichts, aber auch gar nichts vergessen.
    Die Bilder tauchten immer wieder vor ihm auf, und dann tobte der Haß in ihm hoch.
    Er drehte sich.
    Den Griff des Spatens hatte er mit beiden Händen umklammert. Er dachte darüber nach, wie er vorgehen sollte. Auf keinen Fall wollte er zuerst die eine Person und dann die nächste zuschaufeln.
    Schaufel für Schaufel, mal auf die eine, dann auf die andere Person.
    Er lachte, als er das Spatenblatt in den ersten Haufen hineinstieß.
    Er schaute in das Grab an der äußersten linken Seite. Dort lag eine Frau, Alida Wayne.
    Sie würde die erste Ladung mitbekommen.
    Er freute sich, als sich die Erde auf der bewußtlosen Frau verteilte.
    Sie hatte nicht einmal gezuckt, aber das würde sich ändern, wenn sie aus der Bewußtlosigkeit erwachte. Sie durfte nur nicht zu früh wach

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