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0854 - Jäger der verlorenen Seelen

0854 - Jäger der verlorenen Seelen

Titel: 0854 - Jäger der verlorenen Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hätte man den Schädel zuvor gespalten und die beiden Hälften dann wieder zusammengenäht, denn in der Mitte zeigte sich eine Naht wie ein Reißverschluß, der von der Stirn bis zum Kinn hin durchlief.
    Der Mann hatte nur ein normales Auge. Das zweite war verschwunden. Im Gebein zeichnete sich eine Mulde ab. Auch die Nase war zerfressen. Ihre Reststücke sahen aus wie scharfe Felssplitter.
    Eine normale Hand, eine Knochenhand. Sicherlich hatte er auch zwei verschiedene Füße, aber das war nicht zu erkennen, weil die Füße in Schuhen steckten.
    Er war nicht mehr weit entfernt. Er genoß seinen Auftritt und auch die Angst des Mannes.
    In seiner Nähe hörte Travers schrille Laute. Es waren die Geister der Ertrunkenen, die sich so bemerkbar machten. Sie standen bei ihm, die Kälte berührte ihn wie ein Vorhang. Travers sah auch, wie sie nach ihm griffen. Ihre Arme hielten sie nach unten gestreckt, die Hände fanden zielsicher den Weg. Sie hätten ihn eigentlich greifen müssen, sie faßten ihn auch an, aber sie konnten sich an dem Widerstand nicht festhalten. Sie waren feinstofflich, keine Menschen. Die Hände der Ertrunkenen griffen durch den Mann hindurch.
    Keine Chance mehr für eine Rettung durch die Kinder!
    Dafür war der Unhold da.
    Er bückte sich.
    Eine Knochenklaue erschien im Blickfeld des Mannes. Sie drehte sie nach links, dann griff sie zu, und er spürte, wie sich die Finger in seinen Oberarm krallten.
    Es war alles kein Problem.
    Wie ein Spielzeug wurde er in die Höhe gezogen. Travers wußte nicht so recht, was mit ihm geschah. Die normale Welt schien immer mehr zurück in den Hintergrund zu treten. Er überriß nicht mehr, was er hier eigentlich durchmachte. Für ihn war es unverständlich und auch unerklärlich. Man hatte ihn zu einem Spielball gemacht, und er merkte, wie er in die Höhe gerissen wurde.
    Für einen Moment sah er das Gesicht mit den beiden unterschiedlichen Hälften dicht vor sich. Es jagte ihm auch jetzt wieder einen Schrecken ein, und er glaubte auch, einen ungewöhnlichen Geruch wahrzunehmen. Es war der Gestank, den er eigentlich nur vom Friedhof her kannte, wenn die Feuchtigkeit das Laub verfaulte und die Erde riechen ließ.
    Der Fremde schleuderte ihn weg.
    Travers wirbelte quer durch die Halle. Er riß die Arme hoch, ohne allerdings eine Chance zu haben, sich irgendwo festhalten zu können. So ruderte er nur, und er krachte mit dem Rücken gegen aufgestapelte Holzkisten.
    Wieder spürte er einen bitteren Schmerz. Der Hinterkopf war gegen eine Kante geprallt. Travers sah für einen Moment Sterne. Er rechnete damit, einfach zusammenbrechen zu müssen und wunderte sich, daß er trotzdem noch auf den Beinen blieb.
    Nur für einen Moment.
    Gerade so viel, daß ihm ein Blick auf die Tür gelang, die sich, wie von Geisterhand bewegt, aufschob.
    Der Mann schrie und wimmerte seine Not hinaus. Dann fiel er nach vorn. Bevor er allerdings aufschlug, gelang es ihm, den Kopf der Tür zuzudrehen. Dort erschien eine Frau. Wenn ihn nicht alles täuschte, glaubte er, in ihr Mary Sinclair zu erkennen…
    ***
    Genau sie war es auch!
    In den vergangenen Sekunden hatte sie genau gewußt, daß sie vielleicht im letzten Augenblick eintreffen würde. Ihrer Meinung nach hatte sich die Tür viel zu langsam bewegt, und sie hatte auch darüber nachgedacht, ob es nicht besser gewesen wäre, wenn sie Hilfe geholt hätte.
    Das klappte nicht mehr.
    Mary Sinclair stand auf der Schwelle und schaute in das breite und tiefe Lager hinein.
    Was sie sah, wollte sie zuerst nicht begreifen und ließ sie auch an ihrem eigenen Verstand zweifeln.
    Standen da wirklich zwei Geister, die aussahen wie Helen und Gil Travers, die Ertrunkenen?
    Sie konnte sich nicht länger darauf konzentrieren, denn etwas anderes lenkte ihre Aufmerksamkeit ab.
    Gordon Travers lag am Boden. Er sah dabei aus, als wäre er nicht mehr in der Lage, sich überhaupt bewegen zu können. Dafür bewegte sich ein anderer, und Mary fragte sich, ob diese unheimliche Gestalt tatsächlich vorhanden war oder nur in ihrer Einbildung bestand.
    Es war eine Mischung aus Mensch und Skelett. Die rechte Körperhälfte war normal, die linke bestand aus Knochen, und genau in der Mitte waren die beiden Hälften zusammengenäht worden.
    Ein Monster, das dabei war, sich über Travers zu beugen, nun abgelenkt wurde, da sich die Tür geöffnet hatte. Plötzlich war eine Zeugin erschienen.
    Der Unheimliche hielt inne. Noch immer gebückt, schaute er noch, den Blick seines

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