0854 - Mutanten von Gäa
wie er. Überrascht dagegen war er darüber, daß Roi Danton zum Obersten Terranischen Rat gewählt worden war und sich damit knapp gegen seinen schärfsten Konkurrenten Jen-tho Kanthall von der TP durchgesetzt hatte.
Auch die elf Terranischen Räte waren gewählt worden. Payne Ha-miller war Terranischer Rat für Wissenschaften. Julian Tifflor war Hamiller in den letzten Tagen einige Male begegnet, und er begrüßte diese Wahl.
Julian Tifflor nahm die Gratulationen seiner Mitarbeiter entgegen. Aus allen Teilen der Welt liefen Glückwünsche ein. Von überallher kam die Bestätigung, daß man mit dem Ausgang der Wahl einverstanden war.
Julian Tifflor ließ eine schon vor Tagen vorbereitete Sendung über den Fernsehsender von Terrania-City gehen. In ihr erklärte der Erste Terraner nach kurzer Einleitung: „Ich rufe anläßlich dieser Wahlen die Liga Freier Terraner aus. Sie wird ihren Hauptsitz in Terrania-City haben und der GAVÖK angeschlossen sein. Die Liga Freier Terraner ist die Nachfolgerin des Solaren Imperiums und des NEI.
Der Liga Freier Terraner gehören alle Terraner auf der Erde, in der Galaxis und sonstwo an, sofern sie sich aus freien Stücken dafür entscheiden. Allen Terranern, die zur Zeit außerhalb des Solsystems leben, wird Gelegenheit gegeben, sich mit der Verfassung und der freiheitlichen Idee der Liga Freier Terraner vertraut zu machen. Die Liga Freier Terraner (LFT) vertritt die Überzeugung, daß es kein dominierendes Volk in der Milchstraße mehr geben darf, sondern daß die Idee der Galaktischen Völkerwürde-Koalition gefestigt werden muß."
Tifflor referierte dann noch über die neue Verfassung und über die Pläne der LFT, doch brachte er damit nichts grundsätzlich Neues, da er darüber schon auf Gäa und während des Wahlkampfes häufig genug gesprochen hatte.
Tifflor hatte noch in der Nacht zum 2. Januar eine Reihe von Besprechungen mit den neuen Mitgliedern der Regierung. Die Zeit drängte. Die Probleme der Neubesiedlung der Erde waren erdrückend. Die Lage hatte sich noch längst nicht stabilisiert.
Gegen drei Uhr, als der Morgen bereits dämmerte, erschien Payne Hamiller bei ihm im Büro. Tifflor beglückwünschte ihn zu der Wahl. „So froh bin ich darüber gar nicht", erwiderte der Wissenschaftler. „Der Tod von Markus Verlenbach belastet mich."
Julian Tifflor hatte den Eindruck, daß Hamiller noch mehr sagen wollte, doch plötzlich wurde der Wissenschaftler blaß. Seine Lippen zuckten. Er schüttelte den Kopf und fuhr fort: „Ich werde jedoch alle meine Kräfte für unsere Ziele einsetzen."
Payne Hamiller erhob sich und verließ das Büro. Er ließ sich von einem Transportband in sein Ministerium hinübertragen, das jetzt noch nicht besetzt war, da die Mitarbeiter noch nicht ernannt worden waren. Der Wissenschaftler hatte sich aber schon ein Team zusammengestellt, mit dem er die Arbeit aufnehmen wollte. Dieses war für den kommenden Tag ins Büro berufen worden.
Dennoch hielt sich jemand an der Eingangstür des Ministeriums auf. Es war ein noch junger Wissenschaftler mit dunklen Haaren und forschenden Augen. Er kam Payne Hamiller entgegen, als er ihn bemerkte. „Entschuldigen Sie, daß ich Sie zu dieser Zeit störe", sagte er. „Mein Name ist Czerk Matzlew. Ich bin Archäologe und benötige von Ihnen dringend eine Genehmigung."
Payne Hamiller blickte ihn verblüfft an. „Mitten in der Nacht?" fragte er. „Und kaum, daß ich das Amt bekommen habe? Hätte das nicht noch ein paar Stunden Zeit gehabt?"
Matzlew schüttelte den Kopf. „Keine Minute", sagte er mit fester Stimme. „Die Arbeit darf nicht ruhen. Wir haben schon Zeit genug verloren. Und für Sie bedeutet es nur einen Federstrich, dann kann ich weiterarbeiten."
Payne Hamiller lächelte.
Er erkannte, daß Czerk Matzlew vom gleichen Schlage war wie er selbst auch. Die wissenschaftliche Arbeit ging ihm über alles.
Er öffnete die Tür des Ministeriums. „Worum geht es denn?" fragte er, während er mit Matzlew zu seinem Büro ging.
Jch leite eine Gruppe von Archäologen auf Kreta", erklärte Matzlew. „Wir sind einer großen Entdeckung ziemlich nahe. Die Anzeichen sind deutlich. Doch nun wird unsere Arbeit durch örtliche Möchtegern-Behörden gebremst. Man läßt uns nicht mehr an die Ausgrabungsstätten in der Nähe von Heraklion, weil eine Genehmigung der Regierung noch nicht vorliegt. Diese konnte uns nicht gewährt werden, solange es noch keine Regierung gab. Diese ist jetzt gewählt
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