0854 - Mutanten von Gäa
Margor steht vor ihm. Sieht ihn mit großen, nachtblauen Augen an. Sagt etwas zu ihm."
„Was? Was sagt er?" fragte Vapido. „Alexandreou", erwiderte der Pastsensor. „Ja - Alexandreuou in Athen. Dann sind da dunkle Schleier. Ich sehe nur die Augen. Sie sind zwingend. Sie sind ..."
Bran Howatzer, der älteste der drei Gäa-Mutanten stöhnte laut auf. Er schlug sich die Hände vor das Gesicht und brach wimmernd zusammen. Besorgt beugten Vapido und das Mädchen sich über ihn. „Was ist denn, Bran?" fragte Eawy ter Gedan ängstlich. „So reden Sie doch."
Die Augen des Pastsensors waren unnatürlich geweitet. Howatzer zitterte am ganzen Leibe, als werde er von einem Fieberschauer heimgesucht.
Dun Vapido schlug ihm die flache Hand ins Gesicht. „Wie können Sie so etwas tun!" empörte sich das Relais.
Bran Howatzer hustete. Er schloß die Augen, richtete sich auf und fuhr sich mit den Händen über das dunkelblonde Haar. „Oh, Mann", sagte er stöhnend. „Jetzt hätte es mich beinahe erwischt."
„Boyt Margor?" fragte der PSI-Analytiker. „Genau der", erwiderte Howatzer. „Er hat einen unheimlichen Einfluß auf den Assistenten da drüben. Beinahe wäre ein Teil der psionischen Energie auf mich übergeschlagen. So etwas habe ich noch nie erlebt."
Bran Howatzer drehte sich herum und blickte zu dem Parkdach hinüber. Er zuckte zusammen. „Er ist weg", rief er entsetzt. „Der Gleiter ist gestartet."
Er bemerkte, wie überrascht die beiden anderen Mutanten waren. Erbittert preßte er die Lippen zusammen. „Verzeihen Sie uns", bat Eawy ter Gedan. „Wir waren in Sorge um Sie und haben uns nur um Sie gekümmert.
Das war wohl ein Fehler."
„Wie recht Sie haben", sagte Bran Howatzer enttäuscht. „Wir wissen so gut wie nichts. Wir können wieder von vorn anfangen."
„Irrtum", widersprach Dun Vapido. „Wir haben mehrere Namen oder Bezeichnungen, von denen wir zwar noch nicht wissen, was sie bedeuten. Das sollte jedoch kein Problem sein. Kreta. Athen. Alexandreöu. Archäologe. Wir können also davon ausgehen, daß unser Mann von hier aus nach Kreta oder Athen fliegt und dort zu dem Team der Archäologen stoßen wird. Das ist doch schon was. Oder nicht? In Kreta oder Athen, wo immer das sein mag, wimmelt es sicherlich nicht gerade von Archäologen. Wir besorgen uns einen Ferngleiter und starten."
Die drei Mutanten informierten sich zuerst über die Erde und über die Begriffe, die Bran Howatzer mit seinen telepathoiden Sinnen erfaßt hatte. Dabei genügte es ihnen nicht, herauszufinden, wo Kreta und Athen waren.
Sie wollten vor allem auch wissen, weshalb sich die Archäologen für Kreta und Athen interessierten.
Dabei gewannen sie allerdings keine umwälzenden Erkenntnisse. Sie fanden heraus, daß in Griechenland der Ursprung ältester Kulturen zu suchen war. Daraus konnten sie jedoch nicht ableiten, welches Interesse der Mutant Boyt Margor daran hatte.
„Ich glaube, wir sollten uns nicht irre machen lassen", sagte Dun Vapido, der aufgrund seiner parapsychischen Fähigkeiten am ehesten die Zusammenhänge durchschauen konnte. „Wir täuschen uns, wenn wir glauben, daß Boyt Margor an Griechenland und seiner alten Kultur interessiert ist. Es geht ihm nur um diesen einen Menschen, diesen Archäologen. Wahrscheinlich hat er sich diesen Mann als nächstes Opfer ausersehen, aus welchem Grund auch immer."
„Sicherlich nicht, weil er Archäologe ist, sondern weil er bestimmte, für Margor günstige Eigenschaften hat", bemerkte Eawy ter Gedan. „Das vermute ich auch", sagte Dun Vapido zustimmend. „Daraus können wir schließen, daß wir Boyt Margor finden werden, wenn wir diesem Mann hautnah auf der Spur bleiben. Früher oder später werden die beiden zusammentreffen, und dann schlagen wir zu."
„Wie töten wir ihn?" fragte Eawy ter Gedan.
Bran Howatzer legte warnend einen Finger an die Lippen. Er blickte sich um. Sie waren allein in der Informationshalle der Universität von Terrania-City, die ihren Dienstleistungsbetrieb erst in Teilbereichen aufgenommen hatte. Immerhin konnten sie über Videoanschlüsse Informationen von einem Computer anfordern, der NATHAN angeschlossen war. Bran Howatzer hielt es für möglich, daß ihr Gespräch abgehört wurde. „Sie haben recht", sagte Eawy ter Gedan erschreckt. „Lassen Sie uns gehen", forderte Dun Vapido.
Eilig verließen die drei Mutanten das Informationszentrum. Sie stiegen in einen Gleiter, flogen in ein Einkaufszentrum und versuchten, hier in der
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