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0854 - Mutanten von Gäa

Titel: 0854 - Mutanten von Gäa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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schlenderten zu einigen Bäumen hinüber, unter denen einige folkloristisch gekleidete Bioroboter auf Bänken saßen und auf historischen Instrumenten spielten. Die eigenartigen Weisen übten einen starken Reiz auf Eawy ter Gedan aus.
    Doch ein plötzlich aufkommender Wind schreckte sie auf. Sie blickte zum Himmel hinauf, der sich mit düsteren Wolken bezogen hatte. „Lassen Sie es bloß nicht regnen", sagte sie zu Dun Vapido. „Ich habe keine Lust, naß zu werden."
    Der Wind, der von See her wehte, war eisig. Er wirbelte Staub und Schmutz auf. Und dann öffnete der Himmel seine Schleusen. Dichte Regenschauer rauschten herab. Die drei Mutanten begannen zu laufen. Sie rannten auf die Tür zu, die ihnen am nächsten war. Es war die Eingangstür zur Brauerei. Bran Howat-zer erreichte sie als erster. Er stieß sie auf und schrie: „Kommt 'rein!"
    Völlig durchnäßt flüchteten die beiden Männer und das Mädchen in einen trockenen Vorraum, während es draußen noch heftiger regnete als zuvor.
    Vom Vorraum aus führte eine Treppe in das erste Geschoß hoch. Am Ende dieser Treppe stand ein Mann, der nervös an seinem Gürtel herumnestelte. Seine Jacke beulte sich aus, wo er eine Waffe trug. „Verschwindet", rief er. Seine Stimme ließ erkennen, daß er unsicher war. Er wußte mit den beiden Männern und der Frau nichts anzufangen, die triefend naß am Fuß der Treppe standen.
    Bran Howatzer schüttelte lächelnd den Kopf. „Das meinen Sie doch wohl nicht ernst, lieber Freund", sagte er. „Sie wollen uns sicherlich nicht in das Unwetter hinausjagen."
    Er stieg die Treppe hoch und wischte sich mit den Händen das Wasser aus dem Haar und dem Gesicht. „Ich muß heraus aus meinen Sachen und mich irgendwo trocknen", fuhr er fort. „Was meinen Sie, wie froh ich bin, hier eine wirklich lebende Seele getroffen zu haben."
    „Bleiben Sie stehen", forderte der Wächter, als Bran Howatzer ihn fast erreicht hatte. Er griff unter seine Jacke. „Nanu?" sagte der Mutant. „Was hat das zu bedeuten?"
    Wiederum ließ die Wache Unsicherheiten erkennen. Der Mann fühlte sich nicht angegriffen, weil Bran Howatzer in seinen Augen einen überzeugenden Grund hatte, in das Haus zu kommen. „Bleiben Sie stehen", sagte er erneut. „Entschuldigen Sie", entgegnete Howatzer, blieb stehen und drehte sich zu Vapido und dem Mädchen um. „Es tut mir leid, wenn wir stören. Es war der Regen, der uns..."
    Er wirbelte herum, warf sich mit einem mächtigen Satz auf den Wächter und überraschte ihn. Der versuchte instinktiv, Howatzer abzuwehren, doch es gelang ihm nicht.
    Der Mutant warf ihn zu Boden und betäubte ihn mit einem Schlag gegen das Kinn.
    Dun Vapido stürmte die Treppe hoch. Das Relais rannte hinterher. Eawy wollte möglichst nahe an die Kommunikationsgeräte herankommen, die sie in diesem Stützpunkt Boyt Margors vermutete.
    Während Vapido und Howatzer den Wächter endgültig überwältigten und danach mit Teilen seiner Jacke fesselten, nachdem sie diese in Streifen zerrissen hatten, konzentrierte sie sich auf Funksendungen, die von einem Videogerät ausgingen. Sie verstand, welche Worte gewechselt wurden, und sie sah sogar die Bilder vor sich. Es war ein unwichtiges Gespräch für sie, da sie nichts über Margor erfuhr. „Etwas Wichtiges?" fragte Howatzer.
    Sie schüttelte den Kopf und trat zur Seite. Der Pastsensor trat an eine Tür heran und legte die Hand gegen die Kontaktscheibe. Doch die Tür öffnete sich nicht. „Sie ist gesichert", sagte er enttäuscht. „Was jetzt?" fragte Eawy ter Gedan.
    Dun Vapido schnaufte durch die Nase. Das nasse Haar klebte ihm am Kopf. Mißmutig verzog er die Lippen. „Wir schießen sie auf", sagte er leise. „Was bleibt uns sonst schon übrig?"
    „Sie haben recht", stimmte Howatzer zu. Er war blaß geworden. Jetzt, da die Entscheidung unmittelbar bevorstand, wurde ihm viel deutlicher als zuvor bewußt, was es bedeutete, einen Menschen zu töten. Bisher war alles Theorie gewesen. Er hatte gehofft, daß sich alles schon irgendwie regeln werde. Oft hatte er an den unvermeidbaren Kampf mit Boyt Margor gedacht, sich dabei aber stets ausgemalt, daß die anderen den tödlichen Schuß abgeben würden.
    Er blickte zu Dun Vapido auf, der verkniffener und mißmutiger denn je aussah.
    Eawy ter Gedan, die sonst immer fröhlich und ausgeglichen aussah, wirkte nun nervös und fahrig. Sie preßte sie Lippen zusammen, und in ihren dunklen Mandelaugen schimmerte ein eigenartiges Licht.
    Bran Howatzer wurde

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