0854 - Sklavendämonen
Dämons und erkannte den Grabräuber, der sich im Hintergrund des Podestes aufhielt und offenbar auf seinen Auftritt wartete. Eine Handvoll Bewaffneter hatte sich um die Androgynen platziert. Weitere Wachen standen am Ausgang.
Schließlich trat Paquet vor und hob beide Hände, um die johlende Menge zum Schweigen zu bringen. An seiner Seite stand David McArthur, der ziemlich unbeholfen wirkte.
»Verstehen Sie, Zamorra?«, fragte LaCroix. »Wir müssen den Verkauf der Androgynen als Sklaven verhindern und sie wieder zurück in den Stollen bringen, bevor ihre Eltern auftauchen und in ihrer Wut Montreal und andere Städte in Schutt und Asche legen. Die Zeit der Verwandlung ist gekommen, die Eltern können nicht mehr fern sein.«
Zamorra ging weiter in die Halle hinein und mischte sich unter das Publikum. Er war sicher, dass sich hier nur die High Society Montreals versammelt hatte. Bonzen mit genügend Kaufkraft, um sich den Luxus eines exotischen Lustsklaven leisten zu können. Der Professor ließ seinen Blick über die Gesichter schweifen. In der Menge blitzten plötzlich vertraute Züge auf.
Die Leiterin des Bauamtes - Suzan Borgé - befand sich unter den potenziellen Käufern.
»Offenbar verdient man bei den Behörden Montreals genug«, murmelte Zamorra.
LaCroix war an seiner Seite. »Nicht unbedingt. Aber es gibt diverse Nebenverdienste, die einem das Leben so angenehm wie möglich machen können. Ein guter Kontakt zum Bauamt ist für einige Schwarzblüter nicht verkehrt. Denken Sie mal daran, welche verborgenen Höhlensysteme man in der Kanalisation ausschöpfen kann, wenn man nicht durch irgendwelche Entscheidungen der Stadtverwaltung vertrieben wird. Oder abbruchreife Häuser, die der Abrissbirne entgehen. Gute Verstecke für manche von uns.«
Zamorras Respekt vor Madame Borgé sank in diesem Moment auf Kellerniveau. Die ganzen Menschen hier widerten ihn an. Sie waren bereit, für Lustsklaven zu zahlen. Heute waren es Dämonen, morgen konnten es Kinder sein. Diese Leute wussten nicht einmal, was sie sich für Wesen ins Haus holen wollten.
»Ladies und Gentlemen, bitte.« Paquet erhob seine Stimme. Die Gespräche ebbten ab. Stille kehrte in die Halle ein.
Professor Zamorra hielt weiterhin seine Augen auf. Er versuchte die Dämonen, die sich zweifelsohne in der Menschenmenge befanden, auszumachen. Was hatten sie vor? Paquets Leute angreifen?
»Ich darf Ihnen heute einen besonderen Leckerbissen anbieten, den Sie nur heute und hier erwerben können. Die Auswahl ist begrenzt, dementsprechend erwarte ich hohe Gebote von Ihnen.«
Er bewarb die Androgynen als gezüchtete Wesen ohne Geschlecht, die sich ihrem Besitzer anpassten. Doch bevor er sie zur Versteigerung freigab, sollten erst die beiden bereits verwandelten verkauft werden.
»Da sie sich bereits auf eine Form festgelegt haben, setzen wir das Mindestgebot niedrig an.« Paquet deutete auf den Mann. »10.000 Dollar für diesen Adonis. Meine Damen, oder auch meine Herren, sehen Sie sich diese makellose Schönheit an. Kein männliches Model dieses Landes kann mit ihm konkurrieren. Und er wird Ihnen willenlos zu Füßen liegen, jeden Ihrer Wünsche erfüllen. Er hört auf den Namen, den Sie ihm geben. Sind 10.000 Dollar zu viel verlangt, ich denke nicht. Höre ich 11.000?«
Einige Leute hoben die Hände. Die Auktion begann.
Zamorra verfolgte das Spektakel mit zusammengebissenen Zähnen. Im Normalfall hätte er die Polizei verständigt, aber dies war kein Normalfall. Hier wurden Dämonen versteigert - was nicht unbedingt schlecht war. Dämonen versuchten die Menschheit schon seit Äonen zu knechten und zu knebeln. Warum sollte der Spieß nicht einmal umgedreht werden? Aber dafür die Eltern dieser Spezies verstimmen und den Untergang einiger Großstädte riskieren? Immer vorausgesetzt, dass das, was LaCroix ihm erzählt hatte, überhaupt stimmte.
Das Amulett auf seiner Brust wurde noch wärmer. Feine Schwingungen gingen von ihm aus und jagten ein Kribbeln durch Zamorras Körper. Weitere Dämonen musste sich zu der Auktion gesellt haben. Er blickte LaCroix an. Der-Teufel nickte nur.
Wie auf ein Zeichen brach plötzlich die Hölle in der Halle los. Schatten lösten sich aus der Menge, gerade als Paquet den Zuschlag an Suzan Borgé erteilte, die den bereits verwandelten Androgynen für die stattliche Summe von 90.000 Kanadischer Dollar ersteigert hatte.
Panik griff um sich. Die Menschen schrien.
Gewehre wurden entsichert. Eine Salve ertönte und mähte
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