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0855 - Kalis Würgertruppe

0855 - Kalis Würgertruppe

Titel: 0855 - Kalis Würgertruppe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zumindest so, da war sich die Frau nicht sicher. »Warum sollte sie das getan haben, Miß Deep? Hätte diese Organisation nicht andere Möglichkeiten gehabt, sie schon auf dem Subkontinent auszuschalten?«
    »Hätte sie schon gehabt«, gab die Frau zu. »Wahrscheinlich aber bin ich zu schnell gewesen. Ich bin ihnen entwischt, bevor sie zuschlagen konnten.«
    »Aber nicht der Schlange.«
    »Es ist für eine Organisation wie diese relativ einfach, an den Koffer eines Reisenden zu gelangen. Zudem ist London von Indien weit weg, da wären einige Personen aus dem Schneider.«
    »Aber sie sagten doch, daß die Spuren bis nach Europa reichen, Madam.«
    »Das stimmt.«
    »Wissen Sie Namen?«
    Carol spürte die Spannung des Mannes, die sich auch in seiner Haltung ausdrückte. Sie lächelte ihn kalt an. »Ja, ich weiß Namen, aber ich werde mich hüten, Ihnen einen zu nennen. Noch ist nichts bewiesen. Ich werde auch in Zukunft recherchieren müssen, und ich werde dazu nicht erst nach Indien fliegen, sondern hier in London die Spur aufnehmen.«
    »Allein?« Die Frage klang spöttisch. »Ohne irgendwelche Helfer?«
    »Wenn Sie dabei auf die Polizei spekulieren, ich weiß es noch nicht. Aber hier fühle ich mich sicherer, und mein Sender wird alles bereitstellen, um mir die Sicherheit zu garantieren.«
    Scott nickte, ohne überzeugt zu sein. »Kommen wir mal auf die Schlange zu sprechen, Madam.«
    »Bitte.«
    Er verzog die Stirn. »Ich bin kein Zoologe, ich kenne mich nicht aus, aber ich meine doch, daß Schlangen normalerweise anders reagieren, wenn sie angreifen. Sie springen oder gleiten nicht in die Münder der Menschen, um diese dann von innen her zu töten. Das ist für mich unwahrscheinlich, fast unglaublich. Wieso reagieren Schlagen auf diese Art und Weise? Hat man sie dressiert?«
    »Auf gewisse Art und Weise schon.«
    »Was heißt das?«
    »Es sind magische Tiere. Oder Tiere, die unter einem besonderen magischen Schutz stehen. Indien ist nicht Großbritannien. Indien ist ein Land der Geheimnisse, der Mystik. Dort gelten andere Religionen und andere Gesetze.«
    »Auch für Schlangen?« unterbrach der Mann sie skeptisch.
    »Auch für Schlangen.«
    »Ich denke, die Lady hat recht.« Zum erstenmal meldete sich der im Hintergrund stehende Inder. Er trat bei seinen Worten nach vorn. Carol drehte sich auf ihrem Stuhl um. Sie schaute Mandra Korab zu und dachte daran, daß sie noch nie einen Menschen gesehen hatte, der so leise gehen konnte. Er schien beinahe zu schweben.
    »Ach, Sie glauben auch daran?«
    Korab blieb neben dem Schreibtisch stehen. »So ist es. Diese Schlange steht unter dem magischen Bann der Göttin Kali, sage ich Ihnen, ohne zunächst auf Einzelheiten einzugehen.«
    »Von dieser Person hörte ich.« Scott sprach mit der Überheblichkeit eines Kolonialbriten aus dem letzten Jahrhundert.
    Mandra Korab ließ sich nicht beirren. »Die Schlange ist wichtig, Mr. Scott. Sie ist etwas Böses, und sie gehört auch zu Parwati wie die Kette aus Menschenköpfen.«
    »Wer ist das denn schon wieder?«
    »Der ursprüngliche Name der Göttin Kali.«
    »Ach so.«
    »Sie sollten es nicht so einfach abtun, Mr. Scott. Kalis Einfluß hat sich über lange Jahrhunderte hinweg gehalten. Es gibt ihre Diener heute noch. Sie werden Thugs oder Tongs genannt. Sie sind vorhanden, gerade in letzter Zeit haben sie sich wieder formiert. Sobald ein Land politisch nicht mehr so stabil ist und innerhalb seiner selbst Kriege entstehen, die zu weiteren Unruhen führen, ist das für Geheimbündler ein idealer Nährboden. Lassen Sie sich es gesagt sein, Mr. Scott, und weisen Sie es nicht zu weit von sich.«
    »Kommen wir nicht vom Thema ab?«
    »Warum?«
    »Ich habe gedacht, es geht um Kinderarbeit.«
    »Darum geht es wohl auch, wie Carol Deep Ihnen gesagt hat. Aber schließt das eine das andere denn aus?«
    Gideon Scott lächelte. »Ich denke mal, daß es Ihr Problem ist. Ich habe es hier mit einem verdammten Mord zu tun, der mir einige Rätsel aufgibt. Ich weiß, wer Sie sind, Mr. Korab. Ich denke auch, daß Sie einen entsprechenden Einfluß haben, aber auch Sie müßten sich dafür interessieren, daß dieser Fall aufgeklärt wird. Daß dies nicht mehr in meinen Händen liegen wird, sollte Sie nicht mehr berühren. Ich werde diesen Fall abgeben müssen.«
    »Das ist klar.«
    »Meine Kollegen von Scotland Yard werden sich möglicherweise damit beschäftigen.«
    »Ich würde es mir wünschen.«
    »Warum?«
    »Ein sehr guter Freund arbeitet dort.

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