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0855 - Kalis Würgertruppe

0855 - Kalis Würgertruppe

Titel: 0855 - Kalis Würgertruppe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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lassen wir das. Jedenfalls war man in der Redaktion sehr zufrieden, daß ich mich gemeldet habe, und man ist noch gespannter auf den Bericht.«
    »Das kann ich mir denken«, murmelte der Inder. »Aber haben Sie mit den Kollegen auch über die Folgen gesprochen?«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Wissen Sie, Carol, ich will mich hier nicht herausstellen, aber ich weiß schon einiges über die Geheimnisse meines Landes, Und ich bin leider davon überzeugt, daß Sie auch jetzt noch in Lebensgefahr schweben. Damit will ich Ihnen keine Angst einjagen, aber Sie als Journalistin sind es ja gewohnt, den Tatsachen ins Auge zu sehen.«
    »Das stimmt.«
    »Sie haben da ein heißes Eisen angefaßt, bei dem Menschenleben kaum eine Rolle spielen, da es um viel Geld geht. Ich finde es nur korrekt, daß Sie die Kinderarbeit anprangern wollen, aber Sie müssen sich auch darüber im klaren sein, wer dahintersteckt.«
    Carol räusperte sich. »Und Sie wissen das, Mandra? Zumindest hört es sich für mich so an.«
    »Ja, ich weiß es.«
    »Liege ich mit dem Begriff Teppich-Mafia denn so falsch?«
    »Im Prinzip nicht, wenn man bedenkt, daß dieser Name sehr modern geworden ist und man ihn für alles mögliche anführt. Es gibt natürlich eine Organisation, aber ihr gehören nicht nur Geschäftsleute an, sondern auch Menschen, die gewisse Beziehungen zu der von mir erwähnten Göttin Kali haben.«
    »Ach…«
    »Haben Sie das nicht gewußt?«
    »Nein, Mandra. Ich will ehrlich sein. Natürlich habe ich mich mit dem Land beschäftigt. Indien ist ein Gebiet, mit dem man sich ein Leben lang auseinandersetzen kann. Da bleibt es nicht aus, daß ich über den Namen der Göttin stolperte und auch über Begriffe, die sich auf andere Götter oder Gottheiten beziehen. Als sogenannte aufgeklärte Europäerin habe ich diesen Dingen skeptisch gegen übergestanden. Bisher jedenfalls.« Sie nickte einige Male. »Könnte es sein, daß ich meine Denkweise nun umstellen muß?«
    »Ja, das ist möglich.«
    »Und Sie wissen mehr, Mandra?«
    »Ein wenig.«
    Carol Deep räusperte sich. »Es wäre dann wirklich für mich interessant zu erfahren, was Sie alles wissen. Ich habe allmählich den Eindruck, daß Ihr Auftauchen hier in London kein Zufall ist. Ich weiß auch nicht, wer Sie sind, für wen Sie arbeiten, was Sie überhaupt für eine berufliche Tätigkeit ausüben, aber Sie scheinen mir doch einigen Einfluß zu besitzen, sage ich mal.«
    »Er hält sich in Grenzen«, schwächte der Mann ab.
    »Aber Sie sind nicht aus Spaß an der Freude von Indien nach London geflogen.«
    »Das bin ich nicht.«
    »Könnte es sein, daß wir hinter denselben Leuten her sind?«
    Aus seinen unergründlichen Augen schaute Mandra die Frau an.
    »Es war von mir wirklich nicht vorgesehen. Ich hatte auch nicht vor, mich hier länger aufzuhalten. Ich wollte nur zwei Tage bleiben, um einige Freunde zu besuchen. Ich bin gewissermaßen auf der Durchreise. Mein eigentliches Ziel ist New York.«
    »Aha.«
    »Aber jetzt, Carol, werde ich mich wohl um diesen Fall kümmern müssen.«
    Sie hob die Schultern. »Das brauchen Sie nicht. Nett wäre es trotzdem, sagen ich mal. Da man Sie zudem sehr respektvoll behandelt hat, könnte ich davon ausgehen, daß Sie eventuell Diplomatenstatus genießen.«
    »Das wäre möglich.«
    »Wer sind Sie, Mandra?«
    »Darüber sollten wir später reden. Ich bin verabredet und schon über der Zeit. Ich muß in mein Hotel. Gebucht worden ist im Dorchester.«
    Carol nickte. »Ein teurer Schuppen.«
    »Richtig.«
    »Und wann hören wir wieder voneinander?«
    Mandra Korab schaute die Frau an. Sein Lächeln war unergründlich. »Ich glaube, daß es schon morgen der Fall sein wird. Wenn Sie mir Ihre Adresse geben würden, wäre ich Ihnen sehr verbunden.«
    Carol reichte ihm die Visitenkarte. Mandra warf einen kurzen Blick darauf und fragte dann: »Wenn mich nicht alles täuscht, wohnen Sie in Soho – oder?«
    »Ja, das stimmt.«
    »Also in der Szene.«
    »Kann man auch nicht so behaupten. Es hat sich vieles geändert. Aber meine Wohnecke ist sehr typisch geblieben.«
    »Gut, dann wünsche ich Ihnen viel Glück.«
    »Werden Sie ein Taxi nehmen?«
    »Ja.«
    »Dann können wir einen Großteil des Wegs gemeinsam fahren. Ich muß noch zum Sender.«
    Mandra Korab war einverstanden und winkte der Bedienung, um zu zahlen.
    ***
    Jetzt wartete ich schon eine Stunde an der Hotelbar und hatte den dritten Drink vor mir stehen. Einen ohne Alkohol, der nach Kokos und Orange schmeckte

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