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0856 - Der Drache aus dem Sumpf

0856 - Der Drache aus dem Sumpf

Titel: 0856 - Der Drache aus dem Sumpf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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der Zeit so ergeben, weil auch die schwarzblütigen Kreaturen meist in den dunklen Stunden unterwegs waren. Aber in Frankreich war es jetzt ja auch Tag, und die Aktion in der Tiefe sowie Nicoles lange Erzählung forderten jetzt ihren Tribut.
    Vermutlich spielte es in der Tiefe auch keine Rolle, ob es oben Tag oder Nacht war.
    »Wir sollten auch eine Schlafpause einlegen«, sagte Zamorra. »Sonst kippen wir später in der Höhle um, weil wir garantiert nicht daran denken, Zündhölzer mitzunehmen.«
    »Wofür brauchen Sie die denn?«, wunderte sich Mills. »Wir haben doch künstliche Beleuchtung da unten.«
    »Zum Abstützen der Augenlider, damit sie nicht zufallen.«
    »Nur gut, dass Sie Ihren Humor noch nicht verloren haben«, sagte Mills verdrossen. »Sie haben wirklich ein sonniges Gemüt. Kaum zu glauben, dass ich mal bei Ihnen eine Vorlesung gehört habe…«
    ***
    Sie alle schliefen erheblich länger als gedacht. Als Zamorra und seine Gefährtin ihr Zelt verließen, waren Terk, Bruck und McRay damit beschäftigt, Frühstück für alle zuzubereiten. Ein Blick auf sein Armband-Chrono verriet Zamorra, dass schon fast elf Uhr war. So lange hatten sie nun doch nicht schlafen wollen.
    Nicole ging zur Wäscheleine, die irgendwann irgendwer am Rand der Lichtung zwischen Bäumen aufgespannt hatte und an der momentan Nicoles Textilien hingen. Sie waren trocken, und Nicole nahm sie ab und warf sie ins Zelt.
    Inzwischen tauchte auch Tendyke auf. »Wer wagt es, den Schlaf des Vampirs zu stören?«, ächzte er und rieb sich verschlafen die Augen. Wie üblich steckte er in seiner Lederkluft, die ihn wie einen Cowboy aussehen ließ.
    Nicole winkte Tendyke zu. »He, Cowboy, hast du zufällig einen Colt greifbar?«
    »Was…?«, sagte Tendyke. »Verdammt, worum geht's überhaupt? Lasst mich doch erstmal in Ruhe wach werden und frühstücken! Ein Sumpfdrachensteak wäre nicht schlecht.«
    »Ansprüche stellt der…«, seufzte Nicole.
    Eine halbe Stunde später waren sie so weit, dass sie über ihr Vorgehen nachdenken konnten. Derweil war Professor Mills damit beschäftigt, sein Hab und Gut in den Hubschrauber zu verladen. Die Studenten waren unsicher. Sie wollten abwarten, ob Zamorra tatsächlich mit dem Ungeheuer fertig wurde.
    »Außerdem ist Eve doch noch irgendwo da unten«, fügte Bruck hinzu. »Vielleicht hat sie sich inzwischen aus ihrem Versteck getraut. Wir können sie doch nicht allein lassen!«
    »Sie glauben immer noch, dass sie nicht tot ist?«, wunderte sich Yon Terk.
    »Ich gebe die Hoffnung nicht auf.«
    »Ich will Ihnen diese Hoffnung ja nicht nehmen«, sagte Terk. »Aber wenn sie wirklich aus ihrem Versteck gekommen wäre, hätte sie doch längst den Weg nach hier oben genommen.«
    »Vielleicht ist sie im Versteck eingeschlafen.«
    Terk schüttelte den Kopf, sagte aber nichts mehr. Stan Bruck ließ sich nicht von seiner Idee abbringen.
    »Wir werden nach ihr suchen, wenn wir unten sind«, versprach Zamorra.
    »Glaubst…«, begann Tendyke, aber Zamorra stoppte ihn mit einer Handbewegung. Er wollte nicht wirklich nach Eve Wynwick suchen, sondern vorwiegend Bruck beruhigen. Nicht, dass dem plötzlich einfiel, mit nach unten zu gehen. Er wäre nur ein Klotz am Bein. Zamorra hatte keine Lust, auch noch auf ihn aufpassen zu müssen.
    Wenn sie die Studentin oder ihr Skelett, woran Zamorra eher glaubte, zufällig nebenbei fanden, war's okay. Aber der Dämonenjäger konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass sie noch lebte.
    »Okay, gehen wir«, sagte Tendyke. »Wie ich dich kenne, Zamorra, hast du bereits einen Plan.«
    ***
    »Nun?«, setzte er nach, als sie unten ankamen. »Wie sieht dein Plan aus?«
    »Denkbar einfach«, erklärte Zamorra. »Reingehen, zuschlagen, rausgehen.«
    »Ach ja, ich liebe dieses simple Vorgehen«, seufzte Tendyke. Fragend sah er Nicole an. »Hat dein geschätzter Chef sich diese Vorgehensweise nach dem Siegel-Inferno zu eigen gemacht?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Er scheint heute etwas experimentierfreudiger zu sein als sonst.«
    Zamorra begann bereits, die Stadt zu durchqueren. Die beiden anderen folgten ihm. Es war erheblich heller als gestern. Oben hatte man die Stromerzeuger auf volle Leistung hochgefahren.
    Immer wieder sah sich Zamorra sichernd um. Vorsichtshalber spähte er auch nach oben. So manchem war es schon zum Verhängnis geworden, dass er dem Luftraum über sich zu wenig Beachtung schenkte. Zamorra spielte sogar mit dem Gedanken, in einem der Häuser die Treppe

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