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0856 - Der Drache aus dem Sumpf

0856 - Der Drache aus dem Sumpf

Titel: 0856 - Der Drache aus dem Sumpf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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dass wir das Geld hätten und anstandslos bezahlen würden, wenn er gewann. Wir beschafften also einen Hubschrauber, er machte den Piloten und flog los. Dummerweise war der Treibstoff hier von sehr schlechter Qualität…«
    »Wovon ich auch ein Lied singen kann«, seufzte Terk.
    »…und so reichte die für die Wette vorgesehene Füllung nicht aus, und wir mussten runter. Zum Glück sahen wir eine Lichtung unter uns - diese hier. Wir landeten, und der tragische Held der verlorenen Wette funkte eine andere Maschine herbei, die unsere mit herbeigebrachten Kanistern wieder so weit auftanken sollte, dass wir bis Manaus zurückkehren konnten. Schön und gut, das dauerte alles seine Zeit, und ich machte einen Spaziergang über die Lichtung. Plötzlich - schwupps - hatte ich keinen Boden mehr unter den Füßen und sauste durch einen Schacht abwärts. An einer Stelle konnte ich mich festklammern. Erfreulicherweise hatten die anderen gesehen, wie ich verschwand, und ließen ein Rettungsseil herunter, mit dem sie mich wieder nach oben zogen. Ich wusste aber, dass es noch weiter nach unten ging. Also ließ ich mich wieder abseilen. Zeit genug hatten wir ja, und ich war überaus neugierig. Es ist ja nicht normal, dass es mitten im Dschungel einen Schacht gibt, der dreißig Meter tief nach unten führt. Da musste es also etwas geben, was auch immer.« Er machte eine Pause bis Zamorra zustimmend nickte. »Schließlich war ich unten und fand mich im Schein der mitgebrachten Karbidlampe in einer Höhle wieder, und in der Höhle gab es eine verlassene Stadt, deren Mauern blau waren. Ich war also tatsächlich fündig geworden! Ich ließ mich wieder nach oben ziehen, behauptete aber, dass da unten nichts sei außer dem Schachtende, das etwas erweitert war Von der Stadt sagte ich kein Wort. Ich schätzte meine Urlaubsbekannten so ein, dass die diese Stadt plündern würden, um etwaige Artefakte für einen Haufen Geld zu verscherbeln. Aber die Stadt sollte nicht Räubern gehören, sondern der Wissenschaft. Wir kamen nicht dazu, noch lange darüber zu reden oder nicht zu reden, weil der Hubschrauber mit den Treibstoffkanistern landete. Unsere Maschine wurde aufgetankt, und wir schafften es bis Manaus zurück. Dort trennten sich unsere Wege. Von da an grübelte ich, wie ich eine archäologische Expedition hierher durchführen könnte. Es war ja vor allem eine Frage der Finanzierung. Von den fünfzigtausend Dollar war, da ich den Gewinn ja mit den anderen teilen musste, nicht viel geblieben, es würde niemals reichen. Dreimal bin ich zwischendurch hierher geflogen und konnte mich vergewissern, dass die Lichtung tatsächlich unberührt geblieben war. Und endlich bekam ich von der Columbia University grünes Licht für mein Vorhaben. Als Ihre Firma die Finanzierung übernahm, Mister Tendyke, fürchtete ich zuerst, unser Wettpilot stecke dahinter. Aber das war ja wohl ein Irrtum.«
    »Und jetzt wollen Sie Ihren Traum, diese Stadt der Wissenschaft zu schenken, einfach aufgeben?«, fragte Nicole leise.
    »Einfach? Nein, es ist nicht einfach. Aber dieses Killermonster ist einfach zu gefährlich.«
    »Wir sind schon mit ganz anderen Gefahren fertig geworden«, sagte Nicole. »Chef, erzählen wir ihm von unseren Blauen Städten?«
    Zamorra zuckte mit den Schultern. Es gefiel ihm nicht so recht, dass Nicole sich hier über Dinge äußern wollte, die Außenstehende nichts angingen. Aber wer sich mit drachenähnlichen Ungeheuern abfand, der würde auch andere Dinge verkraften.
    »Wenn du Scheherezade spielst«, sagte er schließlich. »Ich muss meinen Heldentenor ein wenig schonen, damit ich später das Monster überbrüllen kann. Außerdem macht Reden nur unnötig durstig.«
    »Typisch Mann«, murmelte Nicole. »Nie um eine faule Ausrede verlegen.«
    »Was ist denn nun mit Ihren Blauen Städten?«, drängte Professor Mills. »Gibt es wirklich mehrere? Und sind Sie da auch auf solche Killermonster gestoßen? Befinden sich diese Städte auch unter der Erde?«
    Robert Tendyke lächelte. »Lassen Sie sich überraschen, Professor«, schlug er vor. »Ich kenne auch noch nicht alle diese Erlebnisse.«
    ***
    Später, als Nicole mit ihren Erzählungen fertig war, sah Professor Mills auf seine Uhr. Heftig zuckte er zusammen. »Wir sollten uns etwas Schlaf gönnen«, sagte er. »In zwei Stunden setzt die Morgendämmerung ein.«
    »Ups«, machte Tendyke.
    Zamorra und Nicole wechselten einen schnellen Blick. Eigentlich waren sie Nachtmenschen. Das hatte sich mit

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