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0856 - Leas Hexenladen

0856 - Leas Hexenladen

Titel: 0856 - Leas Hexenladen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Geschäft jetzt verlassen. Ich gebe Ihnen noch etwas Zeit. Der Kampf wird erst bei Einbruch der Dunkelheit eingeläutet werden.«
    »Einverstanden.«
    Wir gingen. Lea schaute uns nach, ich spürte ihre Blicke auf meinem Rücken brennen. Am Vorhang drehte ich mich um.
    Ihr Gesicht hatte sich verdüstert. Die Lippen wirkten fast schwarz, und sie zeigten ein böses Lächeln.
    »Ich freue mich auf die Nacht, Sinclair.«
    »Ich mich auch, Lea…«
    ***
    Der Jaguar hatte teilweise in der Sonne gestanden und war entsprechend warm, als wir einstiegen.
    Aber nicht nur deswegen schwitzte Maureen und atmete erst beruhigt auf, als der Motor sein leises Schnurren abgab. Ich drehte auf dem Platz und wollte Maureen ansprechen, aber sie kam mir zuvor.
    »Glaubst du, daß wir alles richtig gemacht haben, John?«
    »Hättest du eine andere Möglichkeit gesehen?«
    »Ich weiß es nicht. Ich habe darüber noch nicht nachgedacht. Ich bin auch irgendwo von diesen Dingen überrascht worden. Das kam alles etwas plötzlich. Da habe ich einen regelrechten Einbruch in mein Leben erlebt. Mit so etwas hätte ich nie gerechnet, und ich habe ihre Kraft gespürt, John. Das mag dir nicht so ergangen sein, aber als Lea von dieser Aura sprach, da hatte ich das Gefühl, regelrecht davon überfallen und- niedergemacht zu werden.«
    »Würdest du wieder fahren wollen?«
    Sie überlegte. Da die Scheiben offen waren, drang Fahrtwind in den Wagen und kühlte ein wenig.
    »Im Prinzip schon, denn eine so große Heldin bin ich nicht, auch wenn das anders ausgeschaut hat. Ich war stark, meine aber, daß mir dieser Besuch einen Teil meiner Stärke genommen hat. Diese Lea ist schlimm, und sie ist wohl nicht gealtert. Ich komme damit nicht zurecht und habe große Probleme. Du nicht?«
    »Schon…«
    »Aber?«
    »Weißt du, Maureen«, sagte ich und hielt an. »Du darfst meinen Job nicht vergessen. Ich habe in den letzten Jahren immer mit übersinnlichen Dingen zu tun gehabt. Ich war stets in vorderster Front. Da gewöhnt man sich an vieles.«
    »Auch an ein pervertiertes ewiges Leben, wenn man es so gesagt bekommt wie wir?«
    Ich zwinkerte ihr zu. »Glaubst du daran, daß es das ewige Leben sein wird?«
    »Ich kann es mir vorstellen.«
    »Nein, nein, es ist etwas anderes. Diese Person kann auch vernichtet werden. Sie ist eine Hexe, davon gehen wir aus, und ich weiß, daß sie nicht aus eigener Kraft so handelt. Es muß jemand hinter ihr stehen, der nicht unbedingt der Teufel sein muß.«
    »Laß uns fahren.«
    »Wohin? Du hast mir den Namen des Hotels nicht genannt. Deshalb habe ich auch angehalten.«
    Sie schlug sich gegen die Stirn. »Pardon, das hatte ich in der Aufregung vergessen.«
    »Macht nichts.«
    »Das Hotel heißt Goldene Rose. Es muß hier ziemlich zentral liegen. Deshalb habe ich es mir auch ausgesucht.«
    Es war leicht, das Hotel zu finden. Auch dort wurde gebaut und verschönert. Handwerker waren dabei, das Dach eines Anbaus zu decken. Sie machten kaum Lärm dabei, so daß die Gäste nicht gestört wurden. Ein Parkplatz stand zur Verfügung, ein kleines Restaurant gehörte ebenfalls zum Hotel, und auch vor dem Bau standen Tische und Stühle. Nur wenige davon waren besetzt.
    Wir gingen auf den Eingang des alten Hauses zu. Im Innern empfing uns eine angenehme Kühle.
    Zudem war es schattig. Die kleine Rezeption befand sich genau in unserem Blickwinkel. Hinter dem Tresen stand eine schwarzhaarige junge Frau und sortierte Zeitschriften und Prospekte. Sie lächelte uns breit an. Die Lippen waren für meinen Geschmack eine Spur zu grell geschminkt, und auch das Haar schien gefärbt zu sein. Sie trug einen dünnen grünen Pullover mit einem V-Ausschnitt. Auch an ihren Ohrläppchen baumelte Schmuck.
    »Wir hatten reserviert«, sagte Maureen und nannte unsere Namen.
    »Ja, zwei Zimmer.«
    »Richtig.«
    »Bitte, wenn Sie sich eintragen wollen. Aber zuvor ein herzliches Willkommen.« Sie reichte uns jedem ihre kühle Hand. Hielt sie meine für einen Augenblick länger, oder irrte ich mich?
    Ich wußte es nicht, wartete ab, bis sich Maureen eingetragen hatte, dann war ich an der Reihe, und ich hörte die neben mir stehende Maureen schnauben. Dann stieß sie mich schon mit der Fußspitze an.
    Ich schaute hoch. Maureen nickte dorthin, wo die Frau stand und uns halb den Rücken zudrehte.
    »Die Hand«, flüsterte sie.
    Ich sah hin - und schluckte. Diese Person hielt tatsächlich eine Feder in der rechten Hand. Sie schimmerte weiß wie frische Wäsche, aber die

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