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0856 - Treffpunkt Totenwelt

Titel: 0856 - Treffpunkt Totenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Fingern über verschiedene Stellen der Innenfläche. Als keine Reaktion erfolgte, entsann er sich des einzigen Sensorpunktes, den er bislang nicht benutzt hatte, weil er etwas abseits von den anderen Sensorpunkten an der Innenwand leuchtete.
    Er berührte den Punkt - und plötzlich befand er sich außerhalb der Sphäre und stürzte sofort in die Tiefe.
    Bevor er seine Todesangst hinausschreien konnte, hatte der Androide den rechten Arm ausgestreckt und mit der Hand die Schulterkreuzgurte Vannes gepackt. Es gab einen harten Ruck, aber das Wesen hielt eisern fest.
    „Danke!" sagte Vanne, dem nachträglich der Angstschweiß ausbrach.
    Im nächsten Moment wurde sein Bewußtsein von dem Pale Donkvents verdrängt.
    „Wenn du Wastor bist, dann hoffe ich, daß du mir noch eine Flasche von dem Klassestoff gibst, den du damals zusammengebraut hast", sagte Pale Donkvent.
    Wastors Maske der Hochmut verschwand. Ein verlegenes Lächeln zeichnete sich auf dem ebenmäßigen Gesicht ab.
    „Ich bin Wastor - und du bist sicherlich Pale Donkvent, der sich damals die ‚Königin von Saba’ nannte."
    Donkvent wurde von Indira Vecculi verdrängt.
    „Das war ich", sagte Indira. „Entschuldige, wenn ich damals aus der Rolle gefallen bin.
    Aber daran war nur dieser Pale schuld, der seine Alkoholsucht nicht zügeln konnte."
    „Indira Vecculi?" fragte Wastor. „Ich erinnere mich, daß Sie mich damals umarmten und leidenschaftlich küßten, aber meines Wissens gab es damals keinen Gegenstand, den man als ,Rolle’ hätte bezeichnen können.
    Folglich konnten Sie auch nicht aus einer Rolle fallen, Miß Vecculi."
    Kershyll Vanne nutzte die vorübergehende Ratlosigkeit der Positronikerin und schob sich wieder an die führende Position.
    „Du hast vorhin meine Sphäre ziemlich in Verlegenheit gebracht, Wastor", erklärte er.
    „ES schickte dich also hierher, damit du mir etwas ausrichten kannst. Ich frage mich nur, warum unser Treffen so umständlich und gefährlich arrangiert wurde. ES hätte dich schließlich auch nach Olymp schicken können."
    „Wenn es nur darum gegangen wäre, ein Treffen zwischen uns zu arrangieren, gewiß", gab der Androide zurück. „Aber darum geht es nicht. Die nächste große Mission der Menschheit erfordert nicht nur einen hohen quantitativen, sondern vor allem einen sehr hohen qualitativen Aufwand. ES darf keinen Fehlschlag riskieren, weil sonst für die Menschheit und für einen großen Teil des Universums großer Schaden entstehen könnte. Deshalb hat ES Tengri Lethos gerufen und ihn gebeten, der Menschheit bei dieser Mission zu helfen."
    Vanne lachte bitter.
    „Ich weiß bereits, daß Tengri Lethos hier ist, aber er befindet sich in der Lage eines Schiffbrüchigen. ES hat sich, so scheint es mir, offenbar verkalkuliert."
    „ES konnte das Auftauchen dieses Planeten nicht vorhersehen und deshalb auch keine Vorsorgemaßnahmen treffen, denn diese Welt kam aus einem anderen Universum", erklärte Wastor. „Die Kollision im Hyperraum war ein Zufall, wie er sich höchstens alle drei Millionen Jahre einmal ereignet. Es war geplant, daß Sie sich hinter dem Staubmantel von Porpoulo-Danger mit dem Ewigkeitsschiff treffen."
    „War es auch geplant, daß meine Mitbewußtseine infolge der paramentalen Aufladung des Staubmantels beinahe qualvoll zugrunde gingen?" fragte Kershyll Vanne.
    „Selbstverständlich nicht", antwortete der Androide. „Die Aufladung des Staubmantels mit paramentalen Energien erfolgte erst nach der Materialisation des Planeten. Dabei kamen die Schläfer um - aber ihre paramentalen Energien, die durch den Überlagerungsschock aus den Körpern geschleudert wurden, klammerten sich an der nächsten erreichbaren Materie fest, und das war eben der Staubmantel."
    „Du hättest wenigstens früher kommen sollen, um Tengri Lethos und mir zu helfen!"
    sagte Vanne.
    „Ich konnte nicht früher kommen", erklärte Wastor. „Um den Planeten lag bis vor kurzem noch ein Schockfeld, das meine Materialisation verhinderte."
    „Das allwissende ES!" spottete Vanne verärgert. „Menschen hätten kaum größeres Unheil anrichten können. Ich suche jedenfalls weiter nach Tengri Lethos, denn er braucht meine Hilfe genauso wie ich seine. Wenn du mich begleiten willst, mußt du in meiner Sphäre mitfliegen."
    „Genau das habe ich vor", sagte Wastor.
     
    *
     
    Sie flogen mit der Sphäre bis zum Grund des Schachtes und durch mehrere Korridore bis zu einer riesigen Halle, die mit unbekannten Maschinen vollgestopft

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