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0856 - Treffpunkt Totenwelt

Titel: 0856 - Treffpunkt Totenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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war.
    Hier sank die Sphäre plötzlich auf den Boden, dann löste sie sich allmählich auf.
    „Endstation!" sagte Kershyll Vanne.
    Die Energie der Sphäre war erschöpft! stellte Hito Guduka fest.
    Vanne schaute sich um. Er hatte das Gefühl, von überall her heimlich beobachtet zu werden und sich in einer Falle zu befinden, aus der es kein Entrinnen gab.
    „Wir werden zu Fuß weitergehen müssen", stellte der Androide fest.
    „Nein!" erwiderte Vanne hysterisch. „Wir müssen schnell fort von hier!"
    Wastor blickte ihn verwundert an.
    „Was haben Sie? Warum sollen wir fliehen?"
    „Spürst du es nicht?" schrie Kershyll Vanne. „Wir stecken in einer Falle! Hinter den Maschinen lauern Feinde!"
    Panikimpulse aus den anderen Bewußtseinen des Konzepts hämmerten auf ihn ein und steigerten seine Ängste ins Uferlose.
    „Hier gibt es keine Feinde", erwiderte Wastor verblüfft. „Bitte, verlieren Sie nicht die Nerven! Sie bilden sich nur etwas ein. Die psychischen Belastungen der letzten Zeit waren offenbar etwas zuviel für Sie."
    Kershyll Vanne schüttelte störrisch den Kopf. Sein Körper bedeckte sich mit kaltem Schweiß. Mit weitaufgerissenen Augen starrte er wild um sich, während er langsam zurückging. Ab und zu jagten Schauer über seine Haut. Er verhielt sich wie ein kleiner wehrloser Hund, der plötzlich die lebensbedrohende Witterung eines Löwen in die Nase bekommen hatte.
    Als Wastor ihn am Arm festhielt, schrie er laut auf und schüttelte den Griff des Androiden ab. Danach zog er seinen Impulsstrahler, der keine Energie mehr besaß.
    Aber als Schlagwaffe ließ er sich noch gebrauchen. Vanne führte einen mörderischen Hieb nach dem Schädel des Androiden. Wastor konnte ihm nur mühsam ausweichen.
    „Kommen Sie zu sich!" rief Wastor. „Sonst muß ich Sie leider paralysieren, denn durch Ihr irrationales Verhalten bringen Sie auch sich in Gefahr."
    Aber Kershyll Vanne hörte nicht auf den Androiden. Er war nicht mehr in der Lage, auf Argumente zu hören.
    Gerade, als er sich herumwerfen und davonrennen wollte, materialisierte plötzlich eine bekannte Gestalt wenige Meter vor ihm.
    Der Anblick ließ die Hysterie zurückweichen und die Vernunft zurückkehren.
    „Tengri Lethos!" stieß Vanne tonlos hervor.
    Der Hüter des Lichts hob grüßend die Hand, dann sagte er: „Ich kenne Sie nicht, aber Sie scheinen sich in einem Zustand geistiger Verwirrung zu befinden, was auf Ihren Begleiter nicht zutrifft."
    Er blickte Wastor an.
    „Dem Aussehen nach bist du ein Androide. Hat ES dich geschickt?"
    „Ich bin Wastor und komme von ES", erwiderte der Androide. „Ich soll Ihnen und Kershyll Vanne erklären, was ES von der Menschheit erwartet und wie Sie helfen können, die nächste große Mission der Menschheit zu einem Erfolg zu bringen."
    Vannes Blick trübte sich wieder. Abermals schüttelte ihn die Angst.
    „Wir müssen schnell fort von hier!" sagte er gepreßt.
    Der Hüter des Lichts musterte Vanne, dann schaute er sich aufmerksam um.
    Anschließend nahm er ein scheibenförmiges Gerät von seinem Gürtel, schaute es konzentriert an, drehte sich einmal um sich selbst und steckte das Gerät wieder weg.
    „Die Materie der Maschinen in dieser Halle ist paramental aufgeladen und ruft offenbar bei Ihnen schwere Angstzustände hervor", erklärte er, während er sich wieder an Vanne wandte. „Es existiert jedoch keine reale Bedrohung. Wenn Sie sich klarmachen, worauf Ihre Ängste zurückzuführen sind, können Sie sich von ihnen befreien."
    Kershyll Vanne lauschte dem Klang der Worte. Von Wort zu Wort wurden seine Ängste geringer, und als er wieder klar denken konnte, begriff er, daß es das grenzenlose Vertrauen zu dem Hüter des Lichts war, das ihm die Kraft gegeben hatte, die paramentale Strahlung in dieser Halle zu ignorieren.
    Er atmete einmal tief durch, dann sagte er: „Danke, Lethos! Ich bin Kershyll Vanne - und ES hat den wahnwitzigen Plan ausgeknobelt, daß wir uns hier begegnen sollen."
    Der Hüter des Lichts lächelte.
    „Kein Wesen ist frei von Fehlern, Kershyll. Sie sind kein normaler Mensch. Mein Multitektor spürte mehrere sich überlappende Bewußtseine auf, als ich ihn vorhin auf Sie richtete."
    „Ich bin ein Konzept", erklärte Vanne. „Der Körper ist mein eigener Körper, aber außer meinem Bewußtsein wohnen noch sechs Mitbewußtseine darin. Wir ergänzen uns gegenseitig, wodurch eine Potenzierung unserer individuellen Fähigkeiten erfolgt." Er lächelte verlegen. „Aber gegen eine

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