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0857 - Amoklauf der Werwölfe

0857 - Amoklauf der Werwölfe

Titel: 0857 - Amoklauf der Werwölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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schützen! Und Zamorra wird die Werwölfe ohnehin erledigen!
    Dennoch blieb die Furcht, sich zu sehr einfangen und mit Lucille verbinden zu lassen. Nicole wollte das nicht, aber sie konnte schon nicht mehr zurück.
    Plötzlich war der Werwolf da!
    ***
    Zamorra sah sich wachsam um, aber zumindest im Kirchenschiff konnte er keinen Werwolf erkennen. Weder in den Bankreihen geduckt lauernd, noch im Beichtstuhl oder hinter dem Altar. Auch das Amulett zeigte keine schwarzmagische Aura an.
    Dabei war die Idee nicht eine der sieben dümmsten, wie er sich eingestand. Darauf, dass diese Bestien sich in einer Kirche versteckten, wäre er von sich aus nicht gekommen. Die alten Vorstellungen saßen einfach zu tief. Und das, obgleich er schon eine Menge ungewöhnlicher Dinge gesehen und erlebt hatte, die den Rahmen der Überlieferungen sprengten. Wie zum Beispiel Tageslicht-Vampire, denen die Helligkeit nur wenig ausmachte. Tan Morano gehörte zum Beispiel zu diesen unglaublichen Blutsaugern.
    Er sah sich weiter um, immer die Hand an der Waffe. Sie direkt schussbereit zu halten, traute er sich nicht so recht. Eine Waffe in einer Kirche oder einer Moschee, das gehörte sich nicht, und irgendwie hoffte er, dass die Werwölfe bereits aus dieser Kirche geflohen waren, um einer Auseinandersetzung mit ihm zu entgehen, deren Ausgang für beide Seiten ungewiss war.
    Er sah eine offene Tür und betrat den dahinter liegenden Raum. Der war leer. Trotzdem sah Zamorra auch nach oben, etwas, das viele Jäger versäumten, die dann entsprechend überrascht wurden. Aber nichts und niemand lauerte unter der Decke des Raumes auf Zamorra.
    Da führte nur eine Leiter nach oben.
    Sollten die Wolfsbestien sich da oben versteckt halten? Es würde zu ihrer Feigheit passen.
    Wenn sie da oben waren, saßen sie jetzt in der Falle. Denn um von hier zu entkommen, mussten sie an Zamorra vorbei, was dieser auf keinen Fall zulassen würde.
    Er kletterte nach oben. Genau wusste er nicht, was ihn dort erwartete, aber sicher kein luxuriöses Hotelzimmer oder ein kretisches Labyrinth. Eher das aus schweren, staubbesetzten Holzbalken bestehende Dachgestühl.
    Vorsichtig hob er den Kopf über die Kante. Aber niemand griff ihn an. Er schwang sich über die Kante und sah in die Runde. Da war überhaupt niemand; nirgendwo.
    Er unterdrückte eine Verwünschung; so etwas gehörte ebenso wenig hierher wie eine Schusswaffe. Obgleich er Pater Ralph, den Geistlichen im kleinen Dorf unterhalb von Château Montagne, schon einmal dabei ertappt hatte, wie der bei der Vorbereitung eines Gottesdienstes auf der Kanzel hemmungslos geflucht hatte, weil er etwas Wichtiges vergessen hatte.
    Wie auch immer - die Werwölfe waren fort. Es gab zwar Hinweise darauf, dass sie hier ihren Unterschlupf gehabt hatten, aber jetzt war keiner von ihnen mehr da.
    Zamorra stieg wieder nach unten und sah sich in der Sakristei um. Aber auch hier gab es niemanden. Sie waren vor ihm geflohen. Offenbar schliefen sie bei Tage nicht und hatten seine Annäherung bemerkt.
    Einerseits war Zamorra froh darüber, dass er den Kampf nicht in der Kirche führen musste. Andererseits war die Flucht der Wölfe genau das, was er am wenigsten gebrauchen konnte. Jetzt ging die verdammte Jagd schon wieder los, so wie gestern, als sie Garamond verfolgten.
    Die Flucht der Wölfe führte auf den Friedhof hinaus.
    Tausend Möglichkeiten, sich zu verstecken.
    ***
    Frederic überlegte nur kurz. Er sah gleich zwei Opfer vor sich, die im Gespräch vertieft waren und nicht merkten, wie nahe er ihnen war. Er kalkulierte rasch die Gefahr durch, die ihn erwartete, und kam zu dem Schluss, dass er das Risiko eingehen konnte. Der Mann mit der Silberscheibe befand sich in der Kirche, die Frau war also höchstens normal bewaffnet, und das Mädchen in der dunklen Kleidung war harmlos.
    Also entschloss er sich zum Angriff. Er stürmte auf die beiden zu, um sie gleichzeitig zu Boden zu reißen. Der Jäger mit der Silberscheibe würde sich wundern. Während er in der Kirche vergeblich nach den Werwölfen suchte, brachte einer von ihnen draußen seine Begleiterinnen um!
    Welch ein Triumph!
    ***
    So lange das Amulett nichts anzeigte, konnte Zamorra nicht viel unternehmen. Sollte er den ganzen Friedhof absuchen, Grabstein für Grabstein, ob sich ein Werwolf dahinter versteckte? Selbst wenn er es tat, konnten die Biester jederzeit hinter seinem Rücken die Position wechseln und sich genau dort verstecken, wo er gerade erst gesucht

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