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0857 - Amoklauf der Werwölfe

0857 - Amoklauf der Werwölfe

Titel: 0857 - Amoklauf der Werwölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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hatte.
    Wahrscheinlicher aber war es, dass sie längst fort waren. Falls der Friedhof keinen zweiten Zugang besaß, war die Mauer immerhin niedrig genug, dass ein normaler Mensch hinüberflanken konnte. Einem Werwolf sollte das noch viel leichter fallen.
    »Verdammt«, brummte der Dämonenjäger. Da war er so nahe dran gewesen, und die Biester waren ihm dennoch entwischt! Jetzt stand er da so wie zuvor, wie schon gestern. Er konnte wieder von vorne anfangen.
    »Zur Hölle damit!«, knurrte er verdrossen. Es hatte keinen Sinn, jetzt weiterzumachen. Er konnte das Rudel so nicht erwischen. Er verzichtete auch darauf, die Zeitschau zu benutzen. Die brachte ihn sicher auch nicht weiter.
    Also umrundete er die Kirche - und sah den Werwolf, der auf Nicole und Lucille Deveraux zustürmte.
    Jetzt riss er doch die P99 aus dem Holster, zielte und - schoss doch nicht. Trotz seiner Treffsicherheit war es zu riskant. Er hätte Nicole oder Lucille treffen können. Aus Versehen, denn alle drei waren in ständiger Bewegung.
    Er konnte nichts tun, nur hoffen, dass Nicole allein mit dem Werwolf fertig wurde, bevor er zubeißen konnte…
    ***
    Nicole sah, wie der Werwolf in weiten Sprüngen über den Vorplatz der Kirche hastete. Er kam aus Richtung des Pfarrhauses, und sein Ziel war klar: die beiden Frauen!
    Er war unglaublich schnell. Noch ehe Nicole einen Warnruf von sich geben konnte, war er heran. Sie stieß Lucille zur Seite, sah sie stürzen, aber da war die Bestie bereits bei ihr und versetzte ihr einen kraftvollen Prankenhieb. Sie entging den scharfen Klauen nur durch eine Drehung, den Hieb selbst musste sie hinnehmen. Sie wurde gegen das Auto geschleudert und verlor beinahe die Besinnung. Ihre Hand griff nach dem Blaster, aber noch ehe sie ihn von der Magnetplatte reißen konnte, schlug ihr der Werwolf dermaßen hart auf den Unterarm, dass sie nicht mehr zufassen konnte. Ihre rechte Hand war wie gelähmt.
    Der Werwolf wandte sich Lucille zu. Die war auf die Gehwegplatten gestürzt, versuchte sich wieder aufzurichten, um davonzulaufen. Ihr Gesicht war angstverzerrt. Der Werwolf, in menschlicher Gestalt, aber mit verformtem Kopf irgendwo zwischen Mensch und Wolf, griff nach ihr, bekam ihre Beine zu fassen und zerrte sie schleifend auf sich zu. Er zeigte die scharfen Zähne im aufgerissenen Maul, wollte zubeißen.
    Nicole stützte sich mit dem gesunden Arm am Wagen ab und ließ ihren Körper hochschnellen. Mit einer Beinschere erwischte sie den Werwolf in der Luft und riss ihn zu Boden.
    Das Killerbiest verfügte über enorme Kraft und eine fast unglaubliche Reaktionsgeschwindigkeit. Es konterte, und Nicole sah sich über die Motorhaube auf die andere Seite des Wagens fliegen. Sie schaffte es zwar, sich abzurollen und wieder hochzufedern, aber sie verlor Zeit.
    Sie hörte Lucille schreien.
    Der Werwolf hielt sie an den Haaren und an einem Arm gepackt. Er wollte schon wieder zubeißen. Nicole gab einen wilden Kampfschrei von sich, schlug einen Purzelbaum vorwärts am Peugeot vorbei und rammte dem Monster im Hochschnellen den Kopf in den Leib.
    Der Werwolf brüllte wütend.
    Nicole verpasste ihm mit der linken Hand eine schnelle Folge von Karateschlägen. Die setzten dem Werwolf nun doch zu. Er knickte ein, drehte sich und wehrte die nächsten Hiebe ab. Dann bekam er Nicoles Arme zu fassen und riss sie zu sich.
    Auf Lucilles Hilfe durfte sie nicht hoffen. Die war alles andere als eine Kämpferin. So lag nun alles an Nicole.
    Der Werwolf schnappte zu. Nicole riss Hals und Kopf zurück, und der Biss verfehlte sie um Haaresbreite. Ihr Kopf war jetzt direkt neben dem Hals des Werwolfs, und sie überwand ihre Abscheu und biss ihrerseits zu!
    Damit hatte der wohl nicht gerechnet.
    Er knurrte wütend, heulte und ließ sie los. Nicole spie Wolfshaare aus und schwarzes Blut - sie hatte es tatsächlich geschafft, ihn zu verletzen.
    »Mistvieh!«, keuchte sie.
    Der Werwolf fuhr herum. Er starrte Nicole aus rötlichen Augen tückisch an. Sie sah, wie sein schwarzes Blut aus der Hals wunde im Fell versickerte. Er knurrte sie zornig an.
    Die wenigen Sekunden Pause, die sie gewonnen hatte, hatte sie genutzt. Ihren rechten Unterarm, die rechte Hand konnte sie immer noch nicht verwenden, aber diese Killerbestie schaffte sie auch mit links. Sie griff nach rechts unter die Jacke, bekam den Blaster zu fassen und riss ihn von der Magnetplatte los.
    Dass er falsch herum in der Hand lag, störte sie nicht.
    Sie warf ihn seitwärts hoch, drehte sich dabei,

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