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0857 - Amoklauf der Werwölfe

0857 - Amoklauf der Werwölfe

Titel: 0857 - Amoklauf der Werwölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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vor etwas davonzulaufen.
    Den Eindruck hatte auch Nicole. »Stopp mal«, bat sie und stieg aus, als Zamorra den Peugeot anhielt.
    Sie ging ruhig auf das Mädchen zu. »Wovor haben Sie Angst?«, fragte sie direkt.
    Das Mädchen erstarrte. »Wer sind Sie? Was wollen Sie von mir?«
    Nicole stellte sich vor. »Mordkommission Lyon«, fügte sie hinzu. »Im Wagen sitzt mein Kollege Zamorra.«
    »Polizei?«
    Nicole lächelte nur. »Können wir Ihnen helfen?«
    Das Mädchen schüttelte den Kopf und wollte weitergehen.
    »Etwas stimmt mit der Kirche nicht«, vermutete Nicole. »Was haben Sie gesehen?«
    »Nichts. Gar nichts! Lassen Sie mich gehen!«
    »Warum wollen Sie uns nichts sagen?«, blieb Nicole beharrlich. »Wovor haben Sie Angst, Mademoiselle…?«
    »Deveraux«, sagte das Mädchen. »Lucille Deveraux.«
    Nicoles Hände berührten ihren Kopf, ehe sie sich dagegen wehren konnte. Im nächsten Moment ging etwas Beruhigendes von Nicole aus, das Lucille dazu brachte, nicht loszuschreien. Nicoles Zeige- und Mittelfinger tasteten sanft Lucilles Schläfen ab.
    Dann ließ sie wieder los.
    Lucille atmete tief durch.
    »Da ist eine dunkle Bedrohung«, rief Nicole Zamorra zu. »In der Kirche ist etwas. Wir sollten sie uns mal näher ansehen.«
    Zamorra stieg aus. Er nickte.
    »Wo… woher wissen Sie das?«, stieß Lucille hervor. »Haben Sie mir eben in den Kopf geschaut, mit Ihren Händen?«
    »Gewissermaßen ja. Ich bin Telepathin«, gestand Nicole. »Gedankenleserin. Bitte verzeihen Sie mir, dass ich ohne zu fragen Ihre Gedanken gelesen habe. Aber ich meine, es war notwendig.«
    »Ich verstehe das alles nicht. Was geschieht hier?«
    »Genau das wollen wir herausfinden. Haben Sie heute schon die Zeitung gelesen?«
    »Nein.«
    »Schade. Dann wüssten Sie, dass wir einen brutalen Mörder suchen. Vielleicht haben Sie dessen Nähe gespürt. Sie sind empfänglich für diese Dinge.«
    »Wie kommen Sie darauf?«, staunte Lucille.
    »Ich habe es in Ihrem Bewusstsein gesehen. Sie hatten schon als Kind manchmal Visionen, sahen Dinge, die außer Ihnen niemand sehen konnte. Diese Para-Gabe macht sich auch hier und jetzt bemerkbar.«
    »Und dieses Dunkle… Das soll von dem Mörder sein?«
    Für einen Moment war Nicole versucht, ihr zu sagen, dass es wahrscheinlich ein Werwolf war, dessen Aura sie wahrgenommen hatte. Aber dann entschied sie sich dagegen. Es würde das gerade im Bau befindliche Gerüst des Vertrauens zerstören. Und es war ja nicht einmal sicher, ob es sich tatsächlich um einen der Werwölfe handelte. Vielleicht war es etwas ganz anderes.
    »Wir gehen hinein und schauen uns einmal um«, sagte Zamorra.
    Lucille zuckte zusammen. »Nein«, sagte sie leise. »Ich… ich möchte nicht allein hier draußen sein.«
    Zamorra nickte.
    »Das ist in Ordnung«, sagte er. »Nicole, du bleibst am besten bei Mademoiselle Deveraux. Ich gehe allein hinein.«
    »Bist du sicher, dass du allein damit fertig wirst?«
    Er zog die Jacke etwas zurück und klopfte gegen die Pistole mit den geweihten Silberkugeln.
    »Bestimmt«, sagte er. »Damit rechnen sie nämlich nicht.«
    ***
    Frederic stand drinnen hinter dem Kirchenportal, das er einen schmalen Spalt weit geöffnet hatte. Er sah, dass das Mädchen mit einem Mann und einer Frau sprach.
    Er schrak zusammen, als er den Mann erkannte. Das war einer der Jäger von gestern!
    Er trug das Hemd unter der Jacke weit geöffnet, obwohl es dafür eigentlich zu kalt war. Aber so konnte der Werwolf die Silberscheibe deutlich erkennen, die der Mann an einem Kettchen trug.
    Er fragte sich, wie es dem Feind gelungen war, das Versteck zu finden. Hatte Alphonse eine Spur hinterlassen, als er das verräterische Auto verschwinden ließ? Oder einer von ihnen anderen?
    Was sollten sie jetzt tun? Über den Mann herfallen und ihn zerfleischen? Aber das hatte schon einmal nicht richtig funktioniert. Der Mann war außerordentlich gefährlich, seine Silberscheibe eine unwahrscheinlich starke Waffe. Frederic konnte ihre Macht bis hierhin spüren. Und die anderen Wölfe waren jetzt nicht bereit zu kämpfen. Sie ahnten ja nicht, wie nahe ihnen dieser gefährliche Feind war!
    Es blieb auch keine Zeit, einen Plan zu entwickeln. Nein, es war sicherer, wenn sie von hier flohen. Ganz egal wohin. Nur fort aus der Nähe dieser magischen Waffe!
    Frederic eilte zurück zu dem leeren Raum mit der Leiter, die zu entdecken man dreimal hinschauen musste.
    »Wir müssen weg hier, schnell!«, schrie Frederic. »Sofort!«
    ***
    Zamorra

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