Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0859 - Die Mutantenspinne

0859 - Die Mutantenspinne

Titel: 0859 - Die Mutantenspinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
Vom Netzwerk:
Spiegelwelten hat nur etwas Unnatürliches rückgängig gemacht. Zamorra, es sind nicht wirklich Menschen dabei gestorben. Sie waren nicht echt. Kapierst du das vielleicht mal, bevor unser Universum seine maximale Ausdehnung erreicht und wieder in sich zusammenschrumpft, um den nächsten Urknall zu erleben?«
    »Grümpf«, brummte er vor sich hin.
    »Und komm mir jetzt nicht auch noch mit Millings und Gerret. Torre Gerret war mit dem Ende seines irdischen Lebens nun mal der Hölle der Unsterblichen verfallen. Dass ihr, vor allem Andrew Millings, ihn da wieder herausgeholt habt, war ebenfalls unnatürlich. Das zeigte sich ja auch dadurch, dass er mit Millings verschmolz. Jetzt ist Gerret wieder da, wo er hingehört, und Millings - vielleicht leistet er ihm Gesellschaft. Vielleicht ist er aber auch irgendwo sonst. Wir wissen es nicht, und zumindest ich will es auch gar nicht wissen. Sicher werden wir aber auch das eines Tages erfahren. Ich kann es locker abwarten. Und durch Grübeln und Brüten kommt die Erkenntnis auch nicht schneller. Finde dich damit ab.« [2]
    Zamorra seufzte. »Vielleicht hast du recht…«
    Nicole lächelte. »Erinnerst du dich, was Shorty zu Indiana Jones sagte? Höre auf mich, und du lebst länger.«
    »In ›Indiana Jones und der Tempel des Todes‹.« Zamorra lächelte zurück. »Ja, ich erinnere mich. Du hast es mir kürzlich schon einmal zitiert. Ich werde versuchen, mich daran zu halten.«
    »Du könntest zusätzlich noch etwas anderes versuchen«, schlug sie vor.
    »Und das wäre?«
    »Mir noch einen winzigen Schluck von deinem vorzüglichen, sauteuren Whisky anbieten.«
    Er seufzte. »Das bedeutet zwar, dass ich jämmerlich verdursten muss, aber für dich tue ich doch alles.« Er quälte sich aus seinem Sessel hoch, griff nach dem Glas und schleppte sich ächzend zu Nicole, um sich neben ihr auf das Fell fallen zu lassen. Nicole schnappte rasch nach dem Glas, um ein Verschütten des kostbaren Inhalts zu verhindern.
    »Ich liebe dich«, flüsterte sie und ließ ihm nur einen winzigen Schluck zurück…
    ***
    Astaroth war nicht völlig zufrieden mit dem Resultat seines jüngsten Experiments. Eigentlich hätte die ins Riesenhafte vergrößerte Spinne, nachdem sie sich gesättigt hatte, ihr Netz wieder abbauen sollen, um es an anderer Stelle erneut zu spannen. Das diente der Sicherheit vor frühzeitiger Entdeckung.
    Aber das dumme Biest hatte das nicht getan.
    Also begab sich Astaroth an Ort und Stelle. Die Straße war wie leer gefegt, mit Ausnahme eines dunkelhäutigen Mannes, der auf etwas oder jemanden zu warten schien. Erschrocken zuckte er zusammen, als der Dämon direkt vor ihm aus dem Nichts erschien.
    Sein Pech. Mit einem Gedankenschlag tötete Astaroth ihn.
    Dann wandte er sich der Spinne zu. Er hüllte sie in ein magisches Kraftfeld, das sie an jeglicher Bewegung hinderte, und nahm sie mit sich, um seinen Fehler auszumerzen, der ihm bei der magisch-genetischen Manipulation unterlaufen war.
    ***
    Nach kurzem Anklopfen betrat Lady Patricia Saris ap Llewellyn das Kaminzimmer. Ein »Herein« wartete sie erst gar nicht ab. Sie trug ein helles Kostüm und wadenhohe Stiefel und war offenbar gerade erst von draußen herein gekommen. Zamorra erinnerte sich; sie hatte in Roanne ein paar Besorgungen machen wollen.
    »Na, bist du fündig geworden?«, fragte er.
    Sie nickte und sah Nicole an. »Vielleicht solltest du künftig nicht mehr so herumlaufen«, sagte sie.
    »Ich laufe nicht, ich liege«, korrigierte Nicole lächelnd.
    »Spielt das eine Rolle?« Patricia nahm in einem der beiden freien Sessel Platz.
    »Du stehst gerade«, sagte Nicole grinsend. »Tust du uns den Gefallen, das Glas hier neu zu befüllen? Bis zum Rand bitte, und du darfst natürlich auch einen kräftigen Schluck nehmen.«
    »Weil du es bist«, seufzte Patricia und erhob sich wieder, »aber nur, wenn ihr ernst und bei der Sache bleibt.«
    »Das mit dem eine-Rolle-spielen kommt darauf an, worum es geht«, sagte Zamorra. »Etwa um Lord Zwerg?« Das war die liebevolle Bezeichnung für Rhett, seit er ein kleiner Junge war. Auch jetzt, da er ein großer Junge war, akzeptierte der diesen Spitznamen. Seiner Mutter hingegen hatte er nie gefallen, und so verzog sie einmal mehr das Gesicht; Mylady geruhte not amused zu sein.
    »Ja, es geht um Rhett«, sagte sie. »Er…«
    »Der Erbfolger erwacht«, unterbrach Zamorra sie. »Darauf willst du doch hinaus. Stimmt's oder habe ich recht?«
    »Mir ist nicht nach dummen Sprüchen«,

Weitere Kostenlose Bücher