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0859 - Die Mutantenspinne

0859 - Die Mutantenspinne

Titel: 0859 - Die Mutantenspinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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an den Stoff.
    Der Spinnenschleim, inzwischen schon weitgehend eingetrocknet, brannte sofort wie Zunder. Länger dauerte es, bis die Glut auf den Baumwollstoff der Jacke überging und sie in Brand setzte.
    Die Spinne bewegte sich unruhig.
    »Sie ahnt, was du planst«, sagte Nicole. »Ihre Panik wird stärker. Sie will nicht sterben.«
    »Ihr erstes Opfer wollte das auch nicht«, sagte Zamorra. »Trotzdem hat sie es umgebracht. Da werde ich sie wohl kaum danach fragen, ob sie selbst weiterleben will. Wenn ich sie jetzt abfackele, tue ich ihr sogar noch einen Gefallen, weil's ihr Leiden verkürzt.«
    »Ich weiß nicht, ob ich selbst nicht lieber verbluten statt verbrennen würde…«
    Zamorra verzichtete auf eine Antwort. Er schleuderte die brennende Jacke auf die Mutantenspinne, ehe das Feuer ihn selbst verletzen konnte. Die Spinne gab wieder ein eigenartiges Knurren von sich, versuchte die Jacke abzustreifen, aber das Feuer griff bereits auf ihre Haarborsten über.
    Es dauerte ein paar Minuten, dann war es vorbei. Von der riesigen Monsterspinne existierte nur noch verwehende Asche.
    »Ich glaube, das war's dann wohl«, sagte Zamorra. Er hieb Robin auf die Schulter. »Ich denke mal, der Fall kann zu den Akten.«
    »Bleibt noch ein kleines Problemchen«, brummte der Chefinspektor. »Wir sehen alle drei aus wie nach einem Wettschwimmen in der städtischen Kloake. Wir brauchen dringend neue Klamotten.«
    »Sicher haben noch ein paar Läden offen«, hoffte Zamorra. »Wenn wir jetzt noch einen Taxifahrer finden, der uns mitnimmt…«
    Sie fanden keinen. Keiner wollte sich die Sitzpolster ruinieren lassen. Ein längerer Fußmarsch lag vor ihnen, trotz der Abkürzungen, die Robin kannte.
    Aber sie wurden noch fündig.
    ***
    Frisch eingekleidet, entdeckte Zamorra ganz in der Nähe noch einen Frisör, den er um etliche Euros reicher machte. Als er eine Viertelstunde später wieder nach draußen kam, war der Bart ab.
    Sprachlos starrte Nicole ihn an. Dann fiel sie ihm um den Hals und küsste sein nach Wochen wieder glatt rasiertes Gesicht.
    »Du siehst richtig nackt aus«, seufzte Robin. »Der Bart stand dir doch ganz gut.«
    »Und Nicole meckerte bei jeder Gelegenheit. Weißt du, Pierre, irgendwann hat man's satt. Außerdem wird es ihr jetzt schwerer fallen, mir die Augen auszukratzen, wenn ich bei unserem anstehenden Krankenhausbesuch Danielle Lucard noch ein kleines Kompliment wegen ihrer Schönheit mache.«
    Nicole, ihn immer noch umarmend, deutete einen Kniestoß dorthin an, wo es besonders wehtat. »Würdest du das auch machen, wenn du sie nur ordentlich bekleidet gesehen hättest?«
    Zamorra grinste. »Wenn du dich ausziehst, mache ich auch dir Schönheitskomplimente.«
    »Männer!«, fauchte Nicole. »Könnt ihr auch mal an was anderes denken?«
    »Wieso ihr?«, fragte Robin. »Ich hab' doch gar nichts gesagt!«
    »Aber gedacht!«
    Der Chefinspektor verzog das Gesicht. »Ganz wie Mademoiselle meinen… Aber, Herr Professor, was für ein anstehender Krankenhausbesuch? Wieso weiß ich davon nichts?«
    »Weil ich wissen will, wie es Danielle geht und wie sie die ganze Sache überstanden hat.«
    Diesmal fanden sie sofort einen Taxifahrer, der sie mitnahm. Und im Krankenzimmer trafen sie auf Cyril, der einen Mantel für seine Freundin mitgebracht hatte.
    »Sie kann nach Hause, es geht ihr so weit gut«, verriet er. »Inspektor Brunot rief mich an und teilte es mir mit. Ich danke Ihnen für alles.«
    »Und ich erst«, hauchte Danielle.
    »Sie kommt erst mal zu mir«, sagte Cyril. »Ich kümmere mich um sie. Falls Sie noch irgendwelche fragen haben - Inspektor Brunot hat meine Adresse.«
    »Ich glaube, der Fall ist abgehakt. Es besteht keine Gefahr mehr«, sagte Robin. »Allerdings wird die Wohnung ein bisschen renoviert werden müssen. Neues Fenster, ein paar Kleinigkeiten, die kaputtgegangen sind…«
    »Wenn Sie Geld dafür brauchen, rufen Sie mich an«, sagte Zamorra. »Ich sorge dafür, dass Sie es von der deBlaussec-Stiftung erhalten.« Die hatte er vor langer Zeit ins Leben gerufen, finanziert durch einen Dämonenschatz, um Opfern schwarzmagischer Phänomene unbürokratisch helfen zu können. Er legte einen Arm um Nicoles Schultern. »Ich glaube, wir sollten jetzt verschwinden und feiern, dass der Bart ab ist. Einverstanden?«
    »Und wie!«, sagte Nicole. »Ach, äh -Cyril, Zamorra wollte Ihnen noch sagen, dass Sie eine beneidenswert hübsche Freundin haben.«
    Und sie zog den staunenden Zamorra mit sich zur Tür

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