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086 - Das grüne Phantom

086 - Das grüne Phantom

Titel: 086 - Das grüne Phantom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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er, wo er fürs erste bleiben sollte. Als Matrose hatte er flott gelebt; er kannte etliche Leute auf St. Pauli. Karin Gördeler fiel ihm ein, eine Serviererin, ein sehr gutmütiges Mädchen. Sie würde ihn sicher nicht wegschicken, wenn er zu ihr kam. Als er noch zur See fuhr, hatte er ein unkompliziertes Verhältnis mit ihr gehabt. Er besuchte sie immer, wenn er in Hamburg war. Sie war so gutmütig, daß sie sogar seine Socken gestopft hatte, was Elke nie getan hätte; jedenfalls nicht, solange sie nicht verheiratet waren. Zu ihr wollte Werner Schmidt gehen, und später - später würde er weitersehen. In ihm regte sich ein Gedanke, aber nur ganz verschwommen; er war gleich wieder weg.
    Wäre er bei vollem Verstand gewesen, hätte Werner Schmidt Karin Gördeler niemals aufgesucht. Er mochte sie und eher hätte er sich vor die nächste Straßenbahn geworfen, als sie mit dem Monster zu konfrontieren, das in ihm schlummerte.

    Olivaro, der mächtige Dämon, hatte Te-Ivi-o-Atea aufgesucht, den Herrn der Südsee. Er ließ sich von ihm über die letzte Entwicklung berichten. Olivaro trat als Fischdämon auf, wie es in der Südsee etliche gab. Er hatte eine menschenähnliche Gestalt und große Hände und Füße mit Schwimmhäuten zwischen den Fingern und Zehen. Ein Zackenkamm zog sich von der Stirn bis zum Rücken hinunter, und eine grüne Schuppenhaut bedeckte den Körper. Olivaro hatte Kiemen am Hals und roch stark nach Fisch.
    Die Maskerade hatte ihren Zweck. Magische Mittel verhinderten, daß andere Dämonen kontrollieren konnten, was Olivaro und sein Gefolgsmann beredeten. Aber es gab Zauber, mit deren Hilfe man zumindest erkennen konnte, wer sich bei Te-Ivi-o-Atea in der Rundhütte befand. Allerdings ließ sich nur das äußere Erscheinungsbild des Besuchers erfassen. Im Falle eines Falles konnte Te-Ivi-o-Atea sagen, einer seiner untergebenen Fischdämonen hätte ihn aufgesucht.
    Der Südseedämon selbst zeigte sich wieder als Polynesier mit tatauiertem Gesicht. Seine Augen funkelten wie die eines Raubtieres, und er hatte an diesem Tag spitzgefeilte Zähne.
    „Es läuft gut", sagte er, „aber dieser Schmidt hat eine Menge Skrupel. „Ich muß viel Energie aufwenden, denn er hat einen guten Kern und ist schwer auf dem Weg des Bösen zu halten."
    „Er ist deine Kreatur", sagte Olivaro scharf. „Ich hasse gute Menschen, und es freut mich, daß wir einen solchen zu unserem Werkzeug machen und vernichten. Einen Guten zu verderben, freut mich mehr, als hundert Böse zu gewinnen."
    „Wie soll es weitergehen, Meister?"
    Olivaro hatte mit Te-Ivi-o-Atea im magischen Kreis in die Ferne gesehen, von Zauberdämpfen umnebelt und dem Ton des magischer Schwirrholzes begleitet. Er hatte sich bereits überlegt, wie die nächsten Schritte aussehen mußten.
    „Hekates Interesse an ihm muß gesteigert werden. Sie muß davon überzeugt sein, daß Hermes Trismegistos hinter dem grünen Ungeheuer steht. Sie muß sich selbst mit ihm befassen, sonst hat unser Plan nicht den gewünschten Effekt. Ich weiß auch, wie wir das bewerkstelligen. Das grüne Scheusal soll heute nacht auftreten, als sei es ein Geschöpf Hekates. Ein paar Andeutungen, Worte, die von den richtigen Leuten gehört werden. Das wird einen Wirbel geben. Dann muß das Ungeheuer wieder mit diesem Mädchen Kontakt aufnehmen, seiner Verlobten. Sie wird ihn gewiß in den Hekatetempel einschleusen. Überleg dir, wie du das anstellen willst!"
    „Elke Siversen hat eine Schwester in Hamburg. Ich glaube, sie gehört gleichfalls zu der Hekatesekte. Gewiß aber wird sie früher oder später mit ihrer Schwester Kontakt aufnehmen, wenn das nicht schon geschehen ist."
    Olivaro verstand.
    „Gut. Du informierst mich ständig, Göttervogel." Er sprach den Namen mit höhnischer Betonung aus. „Bei der Schlußphase werde ich vielleicht selbst in Hamburg zugegen sein. Ich weiß es noch nicht genau. Sonst haben wir alles besprochen."
    Ohne ein weiteres Wort zu sagen, trat er auf eine Schiebewand zu, die eine Ansicht des Ozeans zeigte. Er verschwand in dein Gemälde, und für einige Augenblicke war zu sehen, wie er auf dem Bild als kleine Figur im Wasser schwamm. Dann tauchte er unter und war fort.
    Es war ein brüsker Abschied. Aber seit seinem Sturz vom Thron des Herrn der Finsternis war Olivaro nicht mehr so umgänglich wie früher. Seine Raffinesse und sein Talent zur Intrige aber waren noch bemerkenswerter geworden, wie Te-Ivi-o-Atea neidlos anerkennen mußte. Er selbst hätte Werner

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