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086 - Spukschloss im Mittelpunkt der Erde

086 - Spukschloss im Mittelpunkt der Erde

Titel: 086 - Spukschloss im Mittelpunkt der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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öffnete, würde man unverrichteter Dinge weiterziehen
...
    Myra O'Keefe war noch fünf Schritte vom
Haus entfernt. Die Vorhänge bewegten sich nicht. Die Tür blieb nach wie vor
geschlossen. Das Mädchen war jetzt davor. »Hallo? !« ,
rief Myra mit silberheller Stimme. »Ist denn niemand zu Hause? Das wäre schade.
Ich habe wunderschöne Körbe dabei, die ich allein geflochten habe ...« Myra
beugte sich nach vorn und warf einen Blick auf das neue Namensschild. » Mrs. Michelson? Schauen Sie sich die Körbe doch mal aus der
Nähe an. Wenn Sie ihnen nicht gefallen und Sie keine brauchen, gehe ich auch
gleich wieder .« Myra O'Keefe klingelte einmal an der Tür und wartete geduldig. Da hörte das Mädchen leise
Schritte. Es war also doch jemand zu Hause. Deutlich war zu hören, wie von
innen der Riegel zurückgezogen wurde. Spaltbreit öffnete sich die Tür. »Geh
fort«, sagte eine dumpfe Stimme. »Ich kaufe nichts .«
    »Die Körbe sind sehr schön ... Werfen Sie nur mal einen Blick
darauf. Sie sind stabil und von bester Qualität. Und der Preis ist überhaupt
nicht hoch. Mein Dad sagt, dass wir nur eine Chance
haben zu verkaufen, wenn wir billig sind. Das bisschen Geld, das wir dafür erzielen, reicht gerade, um Treibstoff für unser Auto zu
kaufen und für uns etwas zu essen und zu trinken .«
    Myra O'Keefe legte den Kopf ein wenig
schief, um einen Blick in den schmalen Türspalt zu werfen.
    » Verschwinde ... ich will deine Körbe nicht sehen !« Im gleichen Augenblick passierte etwas völlig
Unerwartetes. Die Tür wurde von harter Hand aufgerissen. Myra und auch John O'Keefe waren von diesem Verhalten so überrascht, dass sie überrumpelt wurden. Eine Gestalt sprang auf das
Mädchen zu. Myra riss instinktiv abwehrend beide
Hände mit den Körben hoch, als die Hände nach ihr greifen wollten. Der Fremde
griff die Körbe und riss sie dem Mädchen aus der
Hand. Myra taumelte nach vorn und erhielt im nächsten Moment einen Stoß vor die
Brust, dass sie wieder zurückflog, den Halt verlor
und zu Boden stürzte. Sie raffte sich sofort wieder auf und fühlte mit
kindlichem Instinkt die Gefahr die ihr von diesem rohen Menschen drohte.
    »He!« John O'Keefe warf sich herum, riss die Tür zur Fahrerseite auf und
sprang aus dem Wagen. Noch ehe der Schotte um den LKW herumgelaufen war, stand
Myra schon wieder auf den Beinen. Die Gestalt aus dem Haus warf mit den Körben
nach ihr. Myra O'Keefe hielt schützend die Hände über
ihren Kopf und wandte den Blick zurück, während sie gleichzeitig auf dem
schmalen Fußpfad Richtung Gartentür davonlief, weil sie Angst hatte, dass der wütende Hausbesitzer ihr noch mehr zusetzte.
    Die Augen des Mädchens wurden groß wie Untertassen. Myra sah durch
die offene Tür in den halbdunklen Flur des Gebäudes. Dort stand noch jemand:
Eine dunkle Gestalt mit einem furchtbaren Kopf, der von Feuerzungen umlodert war! Myra O'Keefe schrie
gellend auf und rannte wie nie zuvor in ihrem Leben weiter. Sie lief ihrem
Vater genau in die Arme, während hinter ihr die Tür in die Falle knallte.
»Schnell, Dad !« , jammerte das Mädchen. »Schnell weg
von hier ... Da wohnt kein Mensch ...«
    »Unsinn, Myra. Es war ein Mann. Wir haben ihn verärgert, er hat
dich grob behandelt .« John O'Keefe wollte auf das Haus zugehen, dessen Tür ins Schloss gedrückt worden war. »Nicht, Dad! Bleib hier! Geh nicht dorthin !« Myra zitterte am ganzen Körper wie Espenlaub, schluchzte
und war totenblass . John O'Keefe beruhigte seine Tochter. »Du brauchst keine Angst zu haben. Mir wird er nichts
tun .« Drohend schüttelte der Mann die Faust. Myra
klammerte sich an die Hand ihres Vaters. »Sie sollten sich schämen, ein Kind so
zu erschrecken !« , rief er mit Stentorstimme. »Meine
Tochter hat nur versucht, Ihnen die Körbe zu zeigen .«
    »Es war kein Mann, Dad, wie du ... meinst«, stammelte die
Zitternde. »Es war ... ein Monster ... ein fürchterlicher ... in Flammen
eingehüllter Dämon ... Er bewohnt ... das Haus !«
     
    ●
     
    Das Gasthaus hieß The Blue Bird und lag mitten im Ort. Es
war eines der ältesten in Cromer , und das Schild, das
die ehemaligen Erbauer über dem Eingang anbringen ließen, schien auch noch aus
dieser ersten Zeit zu stammen.
    Der Metallvogel war von Wind und Wetter angegriffen, und
irgendwann schien er auch mal blau gewesen zu sein. Aber davon gab es nur noch
einige Flecke, die darauf hinwiesen. Der Rest war Rost. The Blue Bird wurde
gern besucht. Nicht nur von Einheimischen,

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