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086 - Spukschloss im Mittelpunkt der Erde

086 - Spukschloss im Mittelpunkt der Erde

Titel: 086 - Spukschloss im Mittelpunkt der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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jetzt erst recht weiter auf dem Weg gehen musste ,
den er eingeschlagen hatte. Er ging einen Schritt weiter. Der Geburtsort der
Verstorbenen interessierte ihn.
    Larry Brent, Edward Higgins und Bill Pauling unterhielten sich
angeregt. Das Gespräch wurde kurzfristig unterbrochen, als Williams Frau die
bestellten Speisen brachte. Die Soßen dufteten verlockend. Pauling behauptete, dass man im The Blue Bird den besten Lammbraten
bekäme. Der Sergeant behielt recht. Auf den Parkplatz gegenüber rollte erneut
ein Fahrzeug, ein umgebauter, klappriger Kleinlastwagen, auf dessen Dach
Korbwaren aller Art festgezurrt waren. John O'Keefe und seine Tochter Myra trafen in Cromer ein. Hinter
der Fahrerkabine wurde eine schmale Tür geöffnet, und ein Mädchen sprang
leichtfüßig heraus. Dann kam der dunkelhaarige, kräftige Mann um den Wagen
herum, nahm die Kleine bei der Hand und überquerte die stark befahrene
Hauptverkehrsstraße in Höhe der Fußgängerampel.
    Wenig später betraten auch John O'Keefe und Myra das Lokal, in dem sie schon oft gewesen waren. Einmal im Jahr tauchte O'Keefe während seiner Rundfahrt durch England hier auf und
stattete dann auch dem Wirt einen Besuch ab. William freute sich, als er die
vertrauten Gesichter sah. Er begrüßte John und Myra überschwänglich .
»An euch beide habe ich während der letzten Tage oft gedacht«, meinte der
beleibte Wirt. »Das hängt wahrscheinlich damit zusammen, dass wir uns schon ganz in der Nähe aufhielten«, lachte O'Keefe .
»Man sagt doch, dass Leute, die sich mögen, ihre
gegenseitige Nähe spüren ohne sich gesehen zu haben .« William kehrte mit einem großen Glas Bier und einer Limonade an den Tisch
zurück. »Na, Kleine«, meinte der Wirt mit dröhnender Stimme. »Siehst ein wenig blass aus heute. Du bist doch nicht krank?
    Vielleicht ist 'ne Limonade doch nicht das richtige für dich.
Eigentlich sollte ich dir 'nen Whisky bringen, 'nen winzigen Kleinen. Das
bringt Farbe ins Gesicht .«
    »Ich mag keinen Whisky«, entgegnete Myra kopfschüttelnd. »Ich bin
auch nicht krank ... Ich hab mich vorhin nur ganz schlimm erschrocken .«
    »Nanu, was ist denn passiert ?« , fragte
William interessiert und nahm sich die Zeit, sich neben das Mädchen zu setzen.
Myra hatte auf einem Stuhl Platz genommen, der mit der Rückenlehne genau gegen
den Stuhl stand, auf dem die knittrig aussehende Aktentasche von Eliot Mathews
lag. In der Gaststätte hielten sich außer Larry Brent, Edward Higgins, Sergeant
Pauling, dem Sterbeforscher Mathews, John O'Keefe und
seiner Tochter nur noch zwei weitere Gäste auf. Der Wirt hatte alle bedient und
deshalb Zeit für einen persönlichen Plausch mit den Neuankömmlingen.
    »Es war ziemlich übel«, warf der Korbmacher ein. »Der Kerl hat
Myra die Körbe aus der Hand gerissen, sie ihr nachgeworfen und sie fast
geschlagen ... Ich hab so was noch nie erlebt .«
    »Was für ein Kerl, O'Keefe ?«
    »Keine Ahnung. Letztes Jahr wohnte in dem Haus noch Mrs. Mansing ... Sie hat zwar
auch nie etwas gekauft, aber sie war wenigstens höflich .«
    »Es war nicht nur der Mann«, schüttelte Myra heftig den Kopf,
während sie ihr Glas geräuschvoll auf die Tischplatte setzte. »Da war noch
etwas anderes, Dad. Du weißt es doch .«
    »Was denn noch ?« , fragte William
verwundert.
    »Ein Monster ... ein Dämon mit furchtbar feurigen Augen ...«
    »Myra!« John O'Keefe seufzte. »Erzähl
einen solchen Unfug um Himmels Willen nicht weiter !«
    »Das war kein Unfug! Ich hab's doch gesehen .«
    »Du warst aufgeregt und durcheinander, weil der Mensch so böse
reagierte ... Es gibt keine Monster und Dämonen, Myra .«
    » Doch , es gibt welche! Das Ungeheuer war keine Einbildung.
Es hat mich angesehen ... das Haus sah innen ganz merkwürdig aus ... düster und
unheimlich .« Myra O'Keefe reagierte mit einer Heftigkeit, die ihr Vater nicht an ihr kannte. Das Mädchen
fuchtelte mit den Armen herum und stieß dabei mit dem Ellbogen an den Stuhl,
der hinter ihr stand. Der Stuhl kippte seitlich gegen die Wand, die Aktentasche
Eliot Mathews' rutschte vom Sitz. Der messingfarbene Verschluss war nicht richtig eingerastet. Was in der Tasche
steckte, drückte beim Fallen gegen die Klappe. Ein Aktenordner, in dem
Manuskriptblätter und großformatige Fotos lagen, rutschte aus der Tasche. Die
Papiere verteilten sich unter den Stühlen und dem Tisch.
    Eliot Mathews bekam das Ereignis im ersten Moment gar nicht
richtig mit. Myra sprang von ihrem Stuhl. »Entschuldigen Sie,

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