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0860 - Dämonische Zwillinge

0860 - Dämonische Zwillinge

Titel: 0860 - Dämonische Zwillinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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noch jetzt nicht in den Kopf, obwohl ich es mit eigenen Augen gesehen habe.«
    Suko strich mit der Hand über die Reste. »Das ist wirklich ein Hammer«, sagte er. »Wenn ich ehrlich sein soll, kann auch ich es mir nicht unbedingt vorstellen, aber das macht nichts. Wir werden ihn erwarten müssen und entsprechend reagieren.«
    »Es sei denn, er ist schneller.«
    »Wie schnell, John?«
    Ich stand auf, weil ich vom langen Sitzen nicht steif werden wollte. Aber das allein war nicht der einzige Grund.
    Es gab noch einen anderen. Ich hatte den Eindruck, als hielte sich unser Gegner nicht weit von uns entfernt auf. Irgendwo in der Nähe hatte er seinen Platz gefunden. Er lauerte auf uns, er wartete auf eine Möglichkeit, blitzschnell zuschlagen zu können. Ich ging auf die Abteiltür zu und lüftete den Vorhang ein wenig.
    Zu sehen war nichts, abgesehen von den Reisenden, die noch auf dem Gang standen.
    Ich drehte mich wieder um.
    »Du hast was!« stellte Suko fest. »Ja.«
    »Raus damit!«
    »Ich kann es euch zwar genau sagen, bleibe aber trotzdem ungenau. Ich bin schon beinahe der Überzeugung, daß sich unser Freund nicht weit entfernt aufhält und auf seine günstige Gelegenheit wartet.«
    »Moment, wir sind zu dritt. Er will den Abbé allein.«
    »Würde er sich von drei Personen stören lassen? Ein Mann wie er, ausgerüstet mit einer immensen Kraft? Ich glaube nicht. Der ist von sich selbst überzeugt. Der greift an, der schlägt, denn wir dürfen nicht vergessen, daß er kein normaler Mensch ist, auch wenn er so aussieht. Hinter ihm steckt mehr.«
    »Was?«
    Ich hob die Schultern. »Ein Engel?«
    »Der einen derartigen Kopfschmuck trägt?« fragte Suko. Es klang leichter Spott in seiner Stimme mit. »Glaubst du das?«
    »Es ist ein Problem.«
    »Sehen wir ihn als einen Abtrünnigen an«, schlug der Abbé vor.
    »Abtrünnig von wem?«
    »Simpel geantwortet vom Himmel.«
    »Du sprichst von einem Engel?«
    Ich hatte mich wieder gesetzt und stimmte zu. »Ja, ein Engel, nicht mehr und nicht weniger.«
    »Jemand aus Luzifers Garde?« fragte Suko, »wobei wir nicht weit von den Kreaturen der Finsternis entfernt wären. Oder hast du da eine andere Meinung?«
    So schnell bekam mein Freund die Antwort von mir nicht. In der Tat hatte er einen interessanten Themenkomplex angesprochen, denn an die Urdämonen, die sich später den Menschen so wunderbar angepaßt hatten und die als Luzifers zweite Garnitur gelten konnten - die erste waren die mit ihm gefallenen Engel -, hatte ich auch schon gedacht, aber ich war zu keinem Resultat gelangt.
    »Also nicht…«
    »Ich weiß es nicht genau - sorry. Vom Gefühl her würde ich es abstreiten.«
    »Dann bleibt nur mehr der normale Engel«, stellte der Abbé fest.
    »Ja«, murmelte ich. »Ja, das könnte es durchaus sein, obwohl ich es nicht fasse.«
    »Kann ein himmlisches Wesen denn abtrünnig werden?«
    Da hatte Suko eine gute, wenn auch nicht leicht zu beantwortende Frage gestellt.
    Der Abbé hob die Schultern und atmete schnaufend aus. Ich runzelte die Stirn und setzte ein paarmal zum Sprechen an, ohne jedoch einen Satz zu sagen.
    »Also nicht?« hakte Suko nach.
    »Wir wollten ihn fragen.«
    »Wie witzig.«
    »Wenn ein Engel seine Sphären verläßt, also abtrünnig wird und sich dem Bösen zuwendet, muß er einen besonderen Grund dafür gehabt haben!« stellte Bloch fest. »Diesen Grund kennen wir nicht, aber gehen wir davon aus, daß er existiert. Ich bin kein Fachmann, was die Engelsforschung angeht. Ich habe hin und her überlegt und bin dann zu der Überzeugung gelangt, daß es sein kann. Es hört sich dumm an, wenn ich sage: Auch Engel sind Menschen, aber es trifft im Prinzip zu. Dieser Josephiel hat sich menschlich verhalten, aus welchen Gründen auch immer. Er ist nach wie vor ein Engel, aber man hat ihn gezeichnet. Das muß seine Strafe gewesen sein.«
    »Was sagst du dazu, Suko?«
    Mein Freund grinste mich an. »Da du keine bessere Lösung parat hast, stimme ich dem Abbé zu.«
    »Danke.«
    »Gut, ihr habt meinen Segen.« Ich lächelte knapp. »Aber wir kommen so nicht weiter, das steht auch fest. Wir haben uns hier ausgesprochen, wir sind der Theorie verfallen. Wichtiger ist es, daß wir ihn stellen, bevor er sich erholt hat.«
    »Es hieße suchen.«
    »Nein, Suko, nicht unbedingt. Sollte Josephiel es auf uns abgesehen haben, wird er sich an unsere Fersen heften, sobald wir die Fähre verlassen. Ich glaube nicht mehr, daß ihn andere Personen großartig interessieren

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