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0860 - Dämonische Zwillinge

0860 - Dämonische Zwillinge

Titel: 0860 - Dämonische Zwillinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wie dieser Killer Josephiel es geschafft hat, Pierre auf so schreckliche Art zu vernichten.«
    Ich horchte auf. »Josephiel heißt er?«
    »Richtig.«
    »Es hört sich beinahe himmlisch an«, sagte Suko. Er warf mir einen Blick zu. »Erinnert dich das nicht an den Aufsatz eines gewissen Malcolm Worriner?«
    »Und ob.«
    »Wer ist das?« fragte der Abbé.
    »Langsam, immer der Reihe nach. Schon deinen ersten Worten haben wir entnommen, daß du einiges weißt, Wie wäre es, wenn wir unser Wissen austauschen?«
    »Darauf habe ich gehofft.«
    Ich nickte. »Schön, die Zeit haben wir. Vielleicht können wir uns danach um den Killer kümmern…«
    ***
    Er war schwach, er war kraftlos. Er hatte plötzlich etwas gespürt, gegen das er nicht angekommen war. Eine mörderische, eine fremde Kraft, die ihn erwischt und fertiggemacht hatte, so daß ihm nichts anderes geblieben war als die Flucht.
    Damit kam Josephiel nicht zurecht.
    Vor einem Menschen zu fliehen. Nie hätte er gedacht, daß dies einmal wahr werden würde. Menschen waren dazu erschaffen worden, um höheren Wesen zu dienen, aber nicht um diese Wesen zu schwächen oder zu vertreiben.
    Das konnte und würde er nicht hinnehmen. Er hatte sich von dem alten Mann überraschen lassen, das aber würde ihm nicht noch einmal passieren. Auf keinen Fall. Bei der folgenden Begegnung würde er schneller sein und seine Akzente setzen - wie bei dem Begleiter des Alten, den er buchstäblich zerschmettert hatte.
    Er war froh, das Abteil und auch den Wagen verlassen zu haben. Neben ihm blieb er stehen. Seine Knie fühlten sich weich an. Die Hörner auf seinem Schädel brannten, als würden Flammen über die Haare hinweglecken. Er tastete nach seinem Gesicht. Tief konnte er die Haut mit den Fingern eindrücken, ohne dabei auf den Widerstand irgendwelcher Knochen zu stoßen. Er war eben anders, er war ein Phänomen, er war stark, auch wenn er sich jetzt schwach fühlte. Das würde vorbeigehen. Er würde seine Stärke wiedererlangen, dann war wieder mit ihm zu rechnen.
    Josephiel kannte die Menschen und wußte, daß einiges in Bewegung gesetzt werden mußte, wenn man den Toten entdeckte. Die Polizei mußte informiert werden, die nun mit ihren Untersuchungen begann. Dann lief alles nach einem bestimmten Schema ab. Man suchte den Killer, und man würde davon ausgehen, daß er sich noch an Bord befand.
    Und sie würden recht haben.
    Josephiel hatte nicht vor, die Fähre zu verlassen. Er würde erst gehen, wenn er abgerechnet hatte.
    Um diese Zeit zu überbrücken und um seine Stärke wiederzuerlangen, benötigte er ein sicheres Versteck, am besten in der Nähe des Zuges.
    Leider war er noch schwach, doch nicht so schwach, wie ihn sich andere gern gewünscht hätten, und ein Grinsen huschte über seine Lippen, als er sich einen bestimmten Plan zurechtgelegt hatte und diesen auch sofort in die Tat umsetzte.
    Niemand würde darauf kommen, auf dem Dach des Wagens nachzuschauen. Dort wollte er sich verstecken, und im Liegen erholen. Er freute sich schon jetzt darauf, daß die alten Kräfte zurückkehrten.
    Er wollte nicht außen und an den Abteilfenstern des Wagens in die Höhe klettern. Es gab da eine bessere Möglichkeit. Er drückte sich in die Lücke zwischen zwei Wagen und fand den ersten Halt auf den beiden Puffern. Dann streckte er die Arme dem Dach entgegen. An allen Gliedmaßen zitternd, schaffte er letztendlich den Weg nach oben, wo er sich sofort flach auf das Dach legte und zur Wagenmitte kroch.
    So leise wie möglich bewegte er sich. Nur keine unnötigen Geräusche verursachen. Immer ruhig bleiben, sich unter Kontrolle halten, und er stoppte, als er so gut wie sicher war, über dem Abteil des alten Mannes zu liegen. Der stand nach wie vor auf seiner Liste.
    Zunächst wartete er ab.
    Nichts tun, die reine Beschäftigung mit sich selbst. Er lag auf dem Rücken und konzentrierte sich ausschließlich auf seine eigene Erholung. Was in seiner Umgebung geschah, hielt er von sich fern.
    Er schaltete es einfach ab. Es interessierte ihn nicht, daß die Reisenden zurückkehrten und ihre Plätze in den Abteilen einnahmen. Es ging einzig und allein um ihn, und das war gut so.
    Sein Blick war nach oben gerichtet, wo sich die vernietete Stahldecke abzeichnete. Er sah alles, aber er sah in Wirklichkeit nichts, weil er zu sehr mit sich selbst beschäftigt war. Die Kletterei hatte ihn angestrengt. Er konnte jetzt nachfühlen, wie es einem normalen Menschen erging. Der aber wollte er nicht sein. Er

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