0860 - Rückkehr des Zeitlosen
mich an Bord meines Schiffes sicherer fühlen würde aus hier auf dieser Welt." Das war wirklich so! Die Schiffe der Hulkoos waren stabil, sie waren in dieser Lage etwas, worauf man sich verlassen konnte. Warum begriff Moschkatl das nicht?
„Ich werde nichts dergleichen befehlen!" sagte Moschkatl entschieden. „Es sei denn, es gäbe einen entsprechenden Befehl BARDIOCs."
Need-Koorsch fühlte Mitleid in sich aufsteigen. Moschkatl war ein ruhmreicher Raumsol-dat, aber er konnte nicht verstehen, daß es keine Befehle mehr geben würde.
Von nun an mußten die Hulkoos allein entscheiden, was sie tun sollten.
Es war unvorstellbar, aber es war die Realität. Je schneller die Hulkoos sich damit abfanden, desto größer war ihre Chance, dem Dilemma zu entkommen, das ihnen drohte.
„Sind Sie überhaupt noch bei Sinnen?" fragte Moschkatl in diesem Augenblick. „Wenn man Sie reden hört, könnte man glauben, Sie planen eine Meuterei."
„Das Oberkommando kann meiner Loyalität gewiß sein", sagte Need-Koorsch steif. Es kam ihm unsinnig vor, die Ergebenheitsformel unter diesen Umständen zitieren zu müssen, aber er wollte den Oberbefehlshaber unter allen Umständen von einem zusätzlichen Druck befreien.
Tatsächlich wirkte Moschkatl erleichtert.
„Ich warte auf weitere Informationen", verkündete er. „Dann melde ich mich."
Nachdem die Verbindung unterbrochen war, wandte sich Need-Koorsch an seine Solda-ten.
„Wir kehren in unser Schiff zurück", ordnete er an. „Folgt mir."
Sie folgten ihm nur allzu bereitwillig. Das Schiff war ein Hort der Sicherheit, wo alle Ver-änderungen unwirksam waren. Doch das schien nur so.
Die Veränderungen waren weitreichend und würden auch den rangniedrigsten Hulkoo betreffen.
Wir sind allein! dachte Need-Koorsch abermals. Aber er empfand diese Vorstellung als nicht mehr so schrecklich.
*
Die Korvette schwebte jetzt unmittelbar über Perry Rhodan, und in ihrer Hauptschleuse wurden vier Gestalten sichtbar. Zwei von ihnen waren Gucky und Fellmer Lloyd, bei den beiden anderen handelte es sich wahrscheinlich um Ärzte.
Rhodan, der den Vorgang beobachtete, fragte sich, warum der Mausbiber nicht einfach auf die Planetenoberfläche teleportierte. Wahrscheinlich brauchte er seine parapsycholo-gische Kraft für andere Zwecke.
Gucky winkte Rhodan zu, dann sprangen alle vier Raumfahrer aus der Schleuse und glitten zu dem einsamen Mann im Tal hinab.
Rhodan fragte sich unwillkürlich, ob er nicht einem Wunschtraum erlag, so unvorstellbar erschien ihm das Eintreffen seiner Freunde.
Der Ilt landete zuerst vor Rhodan. Er machte eine allumfassende Geste und fragte anzüglich: „Das ist doch nicht dein Gehirn, das hier überall herumliegt?"
Rhodan wurde von Gefühlen überwältigt. Sie schnürten ihm die Kehle zu, so daß er nicht antworten konnte.
Lloyd und die beiden anderen Männer tauchten neben ihm auf.
„Meine beiden Begleiter sind Dr. Hayst und Kosmopsychologe Arto Sannis. Sie werden dich in die Krankenstation der SOL begleiten, damit du dich erholen kannst."
„Den Teufel werden sie!" widersprach Rhodan. „Wahrscheinlich weiß an Bord der SOL niemand, was hier geschehen ist. Ich kann BARDIOC jetzt nicht verlassen."
„Sie brauchen dringend Pflege", sagte Dr. Hayst, ein untersetzter, behäbig wirkender Mann. „Atlan hat uns befohlen, daß wir uns auf keinen Fall zurückweisen lassen dürfen."
Rhodan blickte zur Korvette hinauf.
Lloyd, der die stumme Frage verstand, sagte: „Der Lordadmiral befindet sich noch an Bord der SOL. Alle Mutanten halten sich im Beiboot auf. Wir haben BULLOC vertrieben."
„Vertrieben?" Rhodan sah den Telepathen ungläubig an. „Wie ist euch das gelungen?"
„Ich nehme an, daß die beiden Kristalle der Kaiserin von Therm ein schützendes Feld aufgebaut haben." Er lächelte Rhodan zu. „Du weißt natürlich nicht, daß wir den Pruuhl an Bord haben."
„Und Puukar?"
„Und Puukar! Der rabiate Bursche würde sich am liebsten durch Terkonitstahlwände fressen, um allen Hulkoos den Garaus zu machen, doch wir halten ihn zurück."
„Die Kristalle haben euch den Kurs gezeigt!" erriet Rhodan.
Lloyd nickte. Er schien erstaunt zu sein, daß Rhodan sich so schnell mit den Gegeben-heiten zurechtfand.
Rhodan deutete auf die welken Pflanzen, zwischen denen er gelegen hatte.
„Ich war Teil von BARDIOCs planetenumspannender Symbiose", berichtete er. „Dabei hatte ich einige seltsame Visionen. Doch davon später mehr. Ich muß sofort zur SOL
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