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0861 - Gehirntransport

Titel: 0861 - Gehirntransport Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Aufgabe dieses Sicherheitsfaktors war wahrscheinlich auch der Grund dafür, daß Callibso das Urhirn gefunden hatte.) Über der Mulde war ein dichtes Netz von organischen Ausläufern zusammengewachsen und hatte zusammen mit Büschen, Gräsern, Blumen und Bäumen eine Art Dach gebildet, das so stabil geworden war, daß jeder Beobachter den Eindruck haben mußte, auf dem Planetenboden zu stehen. Doch unter diesem Dach befand sich die Mulde mit dem Ge-hirn darin.
    Dieser Schutz war nun aufgerissen, die organischen Adern hatten sich zur Seite verlagert, so daß das Erdreich und die darauf wuchernden Gewächse in die Mulde gerutscht waren.
    Das Gehirn selbst war nur undeutlich zu sehen, es lag eingebettet zwischen Pflanzen und Unterholz im Boden. Es war etwa ein Drittel größer als das Gehirn eines Menschen und von einer Farbe wie mattes Elfenbein. Das Gebilde pulsierte regelmäßig, ein sicheres Zeichen dafür, daß BARDIOC noch am Leben war.
    Alaska überlegte, was das Gehirn bewogen haben mochte, seine Tarnung aufzugeben.
    Wußte es von Perry Rhodans Plänen und hatte es sich entschlossen, sie zu unterstützen? War es in der Lage, Alaska wahrzunehmen?
    Der Transmittergeschädigte hätte gern mit Callibso darüber gesprochen, doch der Zeit-lose war unmittelbar nach ihrer Ankunft bei der Mulde wieder verschwunden. Er hatte noch einmal betont, daß er diesen Planeten unter allen Umständen so schnell wie möglich verlassen mußte, aber Alaska vermutete, daß dies nur ein Vorwand war.
    Der Mann mit der Maske hatte sich des Eindrucks nicht entziehen können, daß Callibso in der Nähe des Urhirns von seinen Gefühlen überwältigt worden war.
    Wenn man die gemeinsame Vergangenheit von BARDIOC und Callibso-Ganerc kannte, war das eigentlich nicht erstaunlich. Wahrscheinlich fürchtete der Zeitlose, von seinen Emotionen beeinflußt zu werden und die Kontrolle über sich zu verlieren.
    Alaska konnte nur erahnen, was den Mächtigen beim Anblick des Gehirns bewegt haben mochte.
    Der Boden, auf dem Alaska stand, war weich und feucht. In der Luft lag ein Geruch nach schwerer Süße. Er rührte von den Blumen her, die ringsum wuchsen.
    Alaska wußte, daß er nicht mehr lange allein sein würde. Die SOL-Besatzung war infor-miert und Perry Rhodan und Atlan befanden sich auf dem Flug hierher. Alaska wunderte sich, daß die beiden Männer nicht schon längst eingetroffen waren. Er hätte sich über sein Funkgerät nach der Ursache der Verzögerung erkundigen können, doch er war froh dar-über, zunächst noch eine Weile allein mit BARDIOC sein zu können.
    Vorsichtig kletterte er in die Mulde hinab. Er fragte sich, was mit den Ausläufern BAR-DIOCs geschehen mochte, wenn das Urhirn sich von ihnen getrennt hatte. Vermutlich würde der globale Symbiont als integriertes Bestandteil der planetaren Natur weiterleben, ohne jemals wieder in der Lage zu sein, die ungeheuerlichen Fähigkeiten einer Superintel-ligenz zu entwickeln.
    Die Superintelligenz - das war dieses fußballgroße Gebilde am Boden der Mulde!
    Alaska mußte sich das noch einmal vergegenwärtigen.
    Aber BARDIOC war ohne sein gigantisches organisches Schaltnetz keine Superintelligenz mehr.
    BARDIOC war wieder zu Bardioc geworden. Noch weniger, er war nur noch Bardiocs armseliges nacktes Gehirn.
    Am Boden der Mulde hielt Alaska inne.
    Auf seine ursprüngliche Größe reduziert, wirkte Bardioc eher hilfsbedürftig als bedrohlich.
    Trotzdem war er noch in der Lage, mächtige mentale Impulse auszustrahlen. Alaska Saedelaere war mentalstabilisiert, dennoch spürte er dieses gewaltige paranormale Hintergrundrauschen.
    Doch Bardioc benutzte seine Kräfte nicht mehr, um andere Wesen hypnosuggestiv zu beeinflussen. Es erschien fraglich, ob das Gehirn überhaupt bei Bewußtsein und bei Verstand war.
    Der Transmittergeschädigte sah sich in der Mulde um. Es würde nicht einfach sein, das Gehirn hier herauszuholen, erkannte er. Es war so fest mit dem Untergrund verwachsen, daß man wahrscheinlich einen Teil des Bodens mit abtransportieren mußte, wenn man es an Bord der SOL bringen wollte. Dies würde auch dann notwendig sein, wenn es Bardioc gelingen sollte, sich aus eigener Kraft von allen Ausläufern zu trennen.
    Alaska wurde von einem merkwürdigen Gefühl beschlichen.
    Er hatte den Eindruck, daß Bardioc von seiner Anwesenheit wußte, daß das Gehirn jeden Schritt beobachtete.
    Was mochte in Bardioc vorgehen, wenn er den Terraner tatsächlich wahrnehmen konn-te?
    Fühlte er sich

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