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0863 - Die schlafende Göttin

Titel: 0863 - Die schlafende Göttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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die Waffe sinken.
    „Sie ist nicht tot?" fragte sie leise.
    „Natürlich nicht", entgegnete der Wissenschaftler. „Sie lebt. Wir konnten sie im letzten Moment noch retten."
    Jandra blickte sich verstört um. Sie deutete auf das Loch im Boden der Halle.
    „Warum haben Sie den Schrein mit allen Anlagen herausgenommen?" erkundigte sie sich. „Warum haben Sie sie nicht einfach aufgeweckt? Warum so kompliziert? Und wo ist sie jetzt?"
    „Sie ist in einem Gleiter auf dem Weg nach Südafrika", eröffnete er ihr. Das Mädchen wurde ihm immer rätselhafter. Fragend blickte er die Wissenschaftler an, die hinter ihr standen, doch diese schüttelten nur den Kopf. Sie wußten nicht mehr als er.
    „Bevor ich Ihnen weitere Fragen beantworte", sagte er daher, „werden Sie mir verraten, woher Sie überhaupt von Demeter wissen. Wir haben bisher geheimgehalten, daß wir die-se Halle entdeckt haben."
    „Wie können Sie es wagen, mir Fragen zu stellen", rief sie zornig und richtete die Waffe wieder auf ihn.
    „Antworten Sie!"
    Die Wissenschaftler, die hinter ihr standen, stürzten sich auf sie und versuchten, ihr die Waffe zu entreißen. Jandra Kays schoß. Ein nadelfeiner Energiestrahl strich dicht an Czerk Matzlew vorbei. Er warf sich zur Seite, und jetzt endlich schafften seine Assistenten es, Jandra zu entwaffnen. Sie riß sich jedoch sofort wieder los und rannte quer durch die Halle, bis sie vom Antigravfeld erfaßt und nach oben getragen wurde.
    „Folgen Sie ihr", befahl Matzlew. „Halten Sie sie fest."
    Die Assistenten liefen hinter dem Mädchen her, das mittlerweile einen beträchtlichen Vorsprung gewonnen hatte. Jandra erreichte die kleine Plattform und flüchtete durch den Gang und über die Treppen weiter nach oben.
    Sie erreichte ihren Gleiter so früh, daß die Wissenschaftler den Start nicht mehr verhin-dern konnten. Als Czerk Matzlew oben ankam, war sie bereits in der Dunkelheit ver-schwunden.
    „Sollen wir die Polizei benachrichtigen?" fragte einer der wissenschaftlichen Mitarbeiter Matzlews.
    Dieser schüttelte den Kopf.
    „Lassen Sie sie sausen", sagte er. „Ich glaube nicht, daß sie Hamiller folgt. Und wenn sie es doch tut, dann ist es sein Problem, wie er mit ihr fertig wird."
    Er tat, als ob das Mädchen ihn nicht weiter interessiere. Doch so war es nicht.
    Tatsäch-lich beschäftigte er sich auch in den folgenden Stunden noch mit den Fragen, die im Zu-sammenhang mit ihr aufgetaucht waren. Er fragte bei seinen Mitarbeitern herum und ließ sich schildern, wie sie im Lager aufgetaucht war. Schließlich stand für ihn fest, daß sie von keinem seiner Mitarbeiter etwas über Demeter erfahren hatte.
    Daher blieb für ihn nur die Möglichkeit, daß Hamiller sie informiert hatte. Aber dafür schien es keine Erklärung zu geben, war der Terranische Rat für Wissenschaften es doch gerade gewesen, der darauf bestanden hatte, daß der Demeter-Fund geheim blieb.
    „Irgend etwas stimmt nicht", entschied Matzlew.
    Er beschloß, Hamiller nach Südafrika zu folgen.
     
    *
     
    Zwei rote Lichter blinkten am Armaturenbrett des Lastengleiters auf. Pilot Reginald Brindley tippte eine Kontrolltaste, die Lichter erloschen jedoch nicht.
    Brindley schaltete die Videoverbindung zur Personenkabine um. Das Gesicht Payne Hamillers erschien auf dem Bildschirm. Der Terranische Rat für Wissenschaften sah aus, als habe er geschlafen.
    „Wir haben einen Leistungsabfall im Bereich der Antigravtriebwerke", erklärte der Pilot.
    „Zwei Hochleistungsbatterien sind ausgefallen und müssen ausgetauscht werden."
    „Warten Sie", entgegnete Hamiller. „Ich komme nach vorn."
    Er schaltete ab. Wenig später öffnete sich die Tür in der Pilotenkanzel. Der Wissenschaftler trat ein und setzte sich neben den Piloten. Er blickte durch die Frontfenster der Maschine nach draußen. Der Gleiter flog mit hoher Geschwindigkeit nach Süden. Im Osten zeigte sich ein heller Silberstreif über dem Land. Der Tag brach an.
    „In einer halben Stunde können wir in Nairobi sein", sagte Brindley. „Dort gibt es eine Servicestation, bei der wir Austauschbatterien bekommen können."
    „Landen Sie dort", befahl Hamiller. „Wir gehen kein Risiko ein."
    Er blieb neben dem Piloten sitzen, bis die Maschine am Rand von Nairobi auf einem Landefeld aufsetzte. Mittlerweile war es hell geworden. Doch bei den Gebäuden an der Versorgungsstation zeigte sich noch niemand.
    Brindley versuchte, wie er es schon wahrend des Anflugs getan hatte, über Video Kontakt mit der

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