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0863 - Die schlafende Göttin

Titel: 0863 - Die schlafende Göttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Vapido erstaunlich. Der PSI-Analytiker hatte die Gabe, aus wenigen Hinweisen exakte Rückschlüsse auf die Hintergrundereignisse ziehen zu können. Er besaß ein Gedächtnis, dessen Aufnahmefähigkeit weit über das normale Maß hinausging. Aus diesem Gedächtnis konnte er Informationen abrufen und mit Hilfe eines Abstrakt-Logiksektors zu Kombinationen führen, aus denen sich klare Fol-gerungen gaben. Seine Lagebeurteilungen waren fast immer richtig.
    In diesem Fall besaß er jedoch kaum Informationen, so daß er auch nicht erraten konn-te, was Hamiller in der Tempelanlage suchte.
    „Wir müssen einen der Männer oder Frauen aufs Korn nehmen", sagte er. „Bran, das ist deine Aufgabe. Kläre mal eben, was die in den letzten Stunden so getrieben haben."
    Bran Howatzer verzog das Gesicht zu einer Grimasse, entgegnete jedoch nichts. Er wußte, daß Vapido es nicht ernst gemeint hatte. So leicht, wie es schien, war seine para-psychische Arbeit nicht. Der Pastsensor trennte sich von seinen Begleitern und ging durch den Olivenbaumwald bis nahe an die Tempelanlage heran. Er beobachtete, daß in kurzer Folge fünf Gleiter nacheinander landeten. In jeder dieser Maschinen saßen vier Männer, die alle sogleich im Tempel verschwanden. Howatzer hatte den Eindruck, daß sie irgend etwas aufsuchten, was unter den Ruinen aus minoischer Zeit lag. Er wußte zu wenig von der Geschichte der Völker der Erde, um beurteilen zu können, wie überraschend diese Tatsache war.
    Er wußte, daß Hamiller sich hier aufhielt, und das war ihm Beweis genug dafür, daß sich in der Anlage etwas befand, was außerordentlich wichtig war.
    Howatzer konzentrierte sich auf eine junge Frau, die unter einem Sonnensegel an einem Tisch saß und fotographische Arbeiten sortierte und katalogisierte.
    Er wollte wissen, was sie in den letzten Stunden erlebt hatte. Er setzte sich unter einem Olivenbaum ins Gras, so daß er sie durch die Zweige und Blätter hindurch noch sehen konnte, und begann mit seiner parapsychischen Sondierung.
    Fünf Minuten später wußte er schon genug. Er brach seine Untersuchung ab und kehrte erregt zu Dun Vapido und Eawy ter Gedan zurück.
    „Sie haben eine Göttin gefunden", rief er ihnen zu. „Demeter heißt sie, und sie muß irgendwie furchtbar wichtig sein, denn sie sind ziemlich aus dem Häuschen wegen dieser Göttin."
    „Dann ist sie wahrscheinlich sehr hübsch", sagte das Relais.
    „Woher weißt du das?" fragte Howatzer verblüfft.
    „Wenn Männer schon mal aus dem Häuschen sind ...", entgegnete sie schnippisch.
    „Die Frauen sind nicht weniger aufgeregt", erklärte er erbost und berichtete, was er herausgefunden hatte.
    „Dann ist alles klar", sagte Dun Vapido plötzlich. „Payne Hamiller wird diese Göttin in ih-rem Schrein an einen Ort entführen, an dem Boyt Margor versuchen wird, sie zu wecken. Margor wird Demeter für sich einsetzen. Er wird ihre Macht nutzen und sich dadurch selbst an die Macht bringen."
    „Unsere Warnung hat nichts gefruchtet", stellte Howatzer fest. „Wir müssen energischer vorgehen, sonst ist es zu spät."
    „Warum gehen wir nicht doch offen vor?" fragte Eawy ter Gedan.
    „Auf keinen Fall", erwiderte Vapido. „Boyt Margor zu erledigen, ist unsere Sache.
    Sobald wir ihn ausgeschaltet haben, verschwinden wir in der Anonymität. Oder möchtest du, daß man dich mit Boyt Margor in einen Topf wirft?"
     
    4.
     
    Alle Wissenschaftler, die eingetroffen waren, um Hamiller zu helfen, waren Paratender Margors. Hamiller machte sich daher keine Sorgen. Von Seiten dieser Männer brauchte er keine Behinderungen zu befürchten. Czer Matzlew dagegen mußte beobachtet werden.
    Hamiller überließ es seinen Helfern, die Bodenplatten um den Schrein der schlafenden Göttin herum herauszulösen. Er verfolgte die Arbeiten aus einiger Entfernung.
    Die Männer, die Margor geschickt hatten, arbeiteten schnell und dennoch sorgfältig.
    Schon nach etwa zwölf Stunden intensiver Arbeit hoben sie Demeter mit ihrem Schrein und der dazugehörigen Anlage heraus. Unter dem transparenten Schrein war eine Maschinerie verborgen, die einen Großcontainer von zwanzig Metern Länge, fünf Metern Breite und drei Metern Höhe in Anspruch nahm.
    Um Demeter mit dieser Apparatur aus der Halle bringen zu können, mußte Matzlew eine hochenergetische Schmelzbohrung mit Aushub-Verdampfung durchführen. Nur auf diese Weise konnte ein Tunnel von der Oberfläche bis in die Halle geführt werden, der groß ge-nug war, die Anlage

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