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0863 - Die Sirene von Atlantis

0863 - Die Sirene von Atlantis

Titel: 0863 - Die Sirene von Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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»Bist du sicher? Irrst du dich nicht, Vater?«
    »Nein.«
    »Wie kannst du…?«
    »Bitte, laß uns diesen Wein trinken.«
    Sie nickte. Der Rote war wunderbar. Ein Getränk wie geschaffen für eine tolle Nacht oder einen lauen Abend, und Kara schmeckte ihn noch lange nach, wobei sie nachdenklich vor sich hinschaute.
    »Was bedrückt dich?« fragte Delios.
    »Ich habe über deine Worte nachgedacht, Vater.«
    »Das ist gut.«
    »Ich bin mir nicht sicher, ob es gut ist.«
    »Warum nicht?«
    »Wenn ich ehrlich sein soll, dann haben Sie für mich nach einem Abschied geklungen. Ein Abschied, der uns beiden bevorsteht, Vater. Habe ich mich da geirrt?«
    Delios schaute gegen den Himmel, wo sich die Sterne wie starre Funken auf einem dunkelblauen Samtkissen verteilten. »Du hast sehr gut zugehört, Kara.«
    »Also ein Abschied?«
    »Ja.«
    Sie erschrak heftig und preßte ihre Hand in Herzhöhe gegen die Brust. »So schnell schon?«
    »Es muß sein.«
    »Wann denn?«
    »Du hast noch drei Tage Zeit.«
    Kara schwieg. Sie wollte nichts mehr fragen, denn sie wußte, daß sie ihren Vater nicht umstimmen würde. Wenn er sich einmal zu etwas entschlossen hatte, zog er es auch durch.
    »Ich möchte jetzt in mein Bett gehen.«
    Delios nickte. »Tu das. Es ist am besten für dich. Du wirst bestimmt noch über einige Dinge nachdenken wollen, bevor du einschläfst.«
    Kara stand auf. Sie küßte ihren Vater auf die Stirn und ging davon.
    Er schaute ihr nach, und ein wie verloren wirkendes Lächeln glitt über seine Lippen. Er hatte seine Tochter einweihen müssen, sie war jetzt zwanzig Jahre alt geworden und konnte nicht immer unter dem Schutz ihres Elternhauses bleiben. Sie mußte einfach auf das noch vor ihr liegende Leben vorbereitet werden, auch auf das Leben danach, aber davon hatte er ihr bewußt nichts erzählt.
    In dieser Nacht fand Kara kaum Schlaf.
    ***
    Kara schlug die Augen so plötzlich auf, daß der kleine Magier zurückzuckte. Er war jemand, der nicht so schnell überrascht werden konnte, in diesem Fall aber war es Kara gelungen. Das Band der magischen Hypnose war gerissen, und mit einem verwunderten Ausdruck in den Augen setzte sie sich auf. Etwas verwirrt schaute sie sich auch weiterhin um und sah ihren Partner an wie einen Fremden.
    »Myxin…?«
    »Ja, ich bin es.«
    Kara wischte über ihre Augen. »Seltsam, aber ich…«
    »Hast du einen anderen erwartet?«
    »Ja«, murmelte Kara, »meinen Vater.«
    »Oh, wie…«
    »Ich habe ihn gesehen. Ich saß mit ihm zusammen. Er hat mit mir geredet, er hat mich auf meine Zukunft vorbereitet. Ich war damals noch jung, zwanzig Jahre, glaube ich…«
    »Dann hast du keinen Kontakt zu dieser Roya aufnehmen können?« fragte Myxin.
    »So ist es.«
    Der kleine Magier war ratlos. »Das verstehe ich nicht so recht. Bei der ersten Hypnose hast du doch…«
    »Es war vielleicht wichtig, daß ich mich daran erinnern sollte. Ich habe mit meinem Vater lange gesprochen, doch es ist kein Wort dabei über Roya gefallen.«
    »Um was ging es dann?«
    »Um mich, um meine Zukunft, um den Untergang, den mein Vater voraussah, wobei er mir erklärte, daß ich keine zu große Angst zu haben brauchte, wie sich später auch bewahrheitet hat, sonst würde ich nicht hier neben dir sitzen.«
    »Es hat uns also nichts gebracht!« stellte Myxin fest.
    »Das glaube ich auch. Nicht so, wie wir es uns gedacht haben. Nicht für jetzt, sage ich mal.«
    »Es muß trotzdem wichtig gewesen sein. Eine Etappe auf deinem Weg ins Leben, Kara.«
    »Daran denke ich auch.«
    »Gut«, sagte Myxin. »Ich bin auch bereit, es noch einmal zu probieren. Wir müssen weitermachen, Kara. Wir dürfen jetzt auf keinen Fall aufgeben, das wäre verkehrt.« An ihrem Blick las er ab, daß es ihr keinen großen Spaß machte, aber Myxin konnte manchmal sehr penetrant sein. »Noch einmal. Denk an dein verlorenes Schwert. Unser Ziel ist noch nicht erreicht. Bisher hast du keine Spur von dieser Person gefunden. Es muß und es wird eine Verbindung geben.«
    »Das denke ich auch. Aber wie kann man sie finden? Es ist so schwer. Ich fühle mich dem hilflos ausgesetzt.«
    »Nein«, sagte Myxin lächelnd. »Hier bei den Steinen und in der Blockhütte wird dir nichts geschehen. Nicht nur ich werde über dich wachen, auch der Eiserne Engel, und auf unseren Schutz kannst du dich verlassen, Kara.«
    Sie nickte. »Das weiß ich ja.«
    Myxin hob ihre Hände an. »Noch ein Versuch?«
    Sie nickte.
    »Dann bitte.«
    Kara wußte, was sie zu tun hatte. Sie

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