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0863 - Die Sirene von Atlantis

0863 - Die Sirene von Atlantis

Titel: 0863 - Die Sirene von Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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und ging davon aus, daß Suko ähnlich fühlte.
    Ich wußte auch nicht, wo wir uns im Augenblick befanden. In meinem Kopf drehte sich einiges. Ich fühlte den Schwindel in mir hochsteigen, und diese Kraft drückte mich in die Runde.
    Wo waren die Steine?
    Es gab sie nicht mehr.
    Dafür hörte ich den Gesang und sah gleichzeitig eine andere Umgebung, in der ich mich befand.
    Ein gewaltiger Himmel türmte sich hoch über mir, in einer Farbe, wie ich sie eigentlich nicht kannte.
    Rot? Nein…
    Schwarz? Auch nicht direkt. Eher ein kräftiges Violett, das einen gewaltigen Halbkreis auf den Himmel zeichnete, als wären unheimlich breite Pinsel darüber hinweggestrichen.
    Das war nicht mehr das Gebiet von Stonehenge. Wir waren entführt worden. Um uns herum befand sich eine andere Welt, eine fremde Dimension, eine andere Zeit.
    Atlantis?
    Der Gedanke schoß mir nur kurz durch den Kopf, denn das eigentliche Bild und auch ein Geräusch, von mir geschaffen, lenkte mich ab. Ich hatte unter meinen Füßen ein häßliches Knacken und Knirschen vernommen. Sofort senkte ich den Blick.
    Ich schauderte zusammen, als ich sah, was mir passiert war. Durch den Druck meines rechten Fußes hatte ich einen Totenschädel zertreten. Einer von vielen, denn als ich nach vorn schaute, sah ich die Blonde groß wie eine Riesin über ein gewaltiges Leichenfeld hinwegschreiten…
    ***
    Karas Erinnerungen
    Einige Jahre waren vergangen. Sie war älter geworden. Man hatte sie in gewisse Dinge des Lebens eingeweiht, und ihr Vater wollte auch, daß sie etwas von der Welt kennenlernte, bevor diese unterging.
    Ja, zum erstenmal hatte er von dem Untergang gesprochen, und Kara hatte ihn entsetzt angeschaut. Sie beide hatten zusammen in ihrem Garten gesessen, umgeben vom Duft der blühenden Frühlingsblumen, und sie hatte es nicht wahrhaben wollen.
    »Untergang?«
    »Ja, die Welt wird untergehen.«
    »Du meinst unser Land?«
    Delios nickte. »Ja, unser Land, unser Reich, Atlantis. Es wird verschwinden. Die große Katastrophe ist nicht aufzuhalten. Die Entwicklung und das Schicksal stehen gegen uns. Niemand kann es aufhalten.«
    »Auch du nicht, Vater?«
    »Nein, auch ich nicht.«
    Kara rückte näher an Delios heran. Sie brauchte nach dieser Eröffnung den körperlichen Kontakt mit ihm, und sie legte beide Hände um seine Rechte. »Soll ich dich bitten zu sagen, daß es nicht wahr ist? Willst du mir die Angst nicht nehmen?«
    Sehr leise klang sein Lachen und zugleich auch beruhigend.
    »Angst brauchst du nicht zu haben, Kara. Es wird dauern, sicherlich noch lange, denn die Zeit ist längst nicht reif.«
    »Wann wird sie soweit sein, daß…?«
    »Ich kann es dir nicht sagen, aber du solltest bereit sein.«
    Bettelnd schaute sie ihn an. »In… in … meinem Leben, Vater? Noch in meinem Leben?«
    »Ja, das denke ich schon.«
    Sie senkte den Kopf. Die Tränen ließen sich nicht aufhalten, und Delios versuchte, seine Tochter zu trösten. Er strich über ihr langes, dunkles Haar, das sich zwischen seinen Fingern anfühlte wie Seide.
    »Dem Schicksal kann niemand entgehen, liebste Tochter, aber es gibt Menschen, die dafür sorgen können, daß das Schicksal nicht so hart zuschlägt. Das möchte ich dir sagen.«
    Kara gab keine Antwort. Sie kam mit den Worten ihres Vaters nicht zurecht und mußte einfach darüber nachdenken, aber auch das fiel ihr schwer, und so gab sie zu, es nicht zu verstehen.
    Delios legte zwei Finger unter das Kann seiner Tochter und hob deren Kopf an. »Ich möchte nicht, daß du traurig bist, meine Liebe, nein, das möchte ich nicht.«
    »Aber… aber … du hast doch selbst gesagt, daß unser Land untergeht und wir alle sterben müssen. Dieses riesige, herrliche Land, diese gewaltige Insel, die …«
    »Vom Meer verschlungen werden wird.«
    »Ja, das meine ich.«
    »Nur solltest du noch gewisse Dinge wissen, meine Tochter.«
    »Welche?«
    »Ich hatte es dir schon angedeutet, Kara. Aber du wirst nicht richtig zugehört haben, was auch verständlich ist.«
    »Dann sag es mir bitte genauer.«
    »Das will ich gern. Es ist genau die Zeit, um es zu tun. Ich habe vorhin erwähnt, daß bei manchen Menschen das Schicksal nicht so hart zuschlägt, wenn man bereit ist, gewisse Wege zu beschreiten, die nur Eingeweihten vorbehalten sind.«
    »Dir?«
    »Nein, mir nicht mehr. Ich werde dann zu alt sein. Aber du, Kara, wirst leben, und das ist am wichtigsten, und du wirst dich dann auf mich verlassen können.«
    »Kannst du das Schicksal überlisten,

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