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0863 - Die Sirene von Atlantis

0863 - Die Sirene von Atlantis

Titel: 0863 - Die Sirene von Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zermarterte sich das Gehirn, und sie wußte auch, daß sie es herausfinden würde.
    Es war leicht, es lag ihr auf der Zunge. Sie brauchte nur den richtigen Gedanken zu fassen und den Namen auszusprechen. Überhaupt kein Problem, ganz und gar nicht.
    Urplötzlich blieb sie stehen. Auf einmal war der Nebel aus ihrem Gehirn verschwunden. Sie wußte Bescheid, und sie ärgerte sich beinahe darüber, daß es nicht schon früher geschehen war.
    Kara lachte auf. Es hörte sich wenig weiblich an, war vergleichbar mit einem hellen, scharfen Bellen. Als sie den Kopf wieder anhob und die Haare zurückflogen, so daß ihre Sicht frei war, da stand jemand vor ihr.
    Nein, es war nicht die Frau aus der Erinnerung, es war eine männliche, kleine Gestalt – Myxin, der Magier!
    ***
    Er sah aus wie ein Schatten, den jemand in die Dunkelheit gestellt und dann vergessen hatte. Er sagte kein Wort. Der Blick seiner ungewöhnlichen Augen war auf Kara gerichtet, und in seinen Pupillen lag ein Ausdruck, der gleichzeitig eine Frage und auch eine Überraschung bildete. Er wollte eine Erklärung haben, denn normal war es nicht, daß einer von ihnen in der Nacht spazierenging.
    Kara hatte sich wieder gefangen. Ein flüchtiges Lächeln huschte über ihr Gesicht. »Du bist es.«
    »Ja, ich. Hast du mit einer anderen Person gerechnet?«
    »Eigentlich nicht.«
    »Was denn nun?« fragte der kleine Magier, dessen Haut in der Dunkelheit ungewöhnlich schimmerte. Sie zeigte ein seltsames Grün, das aussah, als wäre es von hellen Fäden durchwebt worden.
    Seine Gesichtszüge zeigten keine markanten Merkmale, er wäre völlig unauffällig gewesen, wenn es nicht die Augen gegeben hätte und auch nicht die Kraft, die von seinem Körper ausstrahlte.
    Wer ihm gegenüberstand, der mußte diese Kraft einfach spüren.
    Sie war da, sie ließ keinen Menschen aus, sie war wie eine Klammer.
    Auch Kara spürte sie, nur kümmerte sie sich nicht darum. Sie ignorierte einfach die Kraft, denn Myxin stand auf ihrer Seite. Beide waren Partner.
    »Ist es richtig, wenn ich mir um dich Sorgen mache?« erkundigte er sich.
    »Wie kommst du darauf?«
    »Das solltest du nicht fragen. Du stehst mitten in der Nacht auf, verläßt unser Haus, gehst zu den Steinn und…«
    »Hast du mich beobachtet?«
    »Eine Weile schon«, gab Myxin zu.
    »Und? Was hast du gesehen?«
    »Nicht viel, da bin ich ehrlich. Die Steine haben nicht reagiert. Sie haben sich nicht gerötet, sie sind nicht aufgeladen worden, sie haben ihre Magie zurückgehalten, und ich muß ehrlich sagen, daß es mich wunderte. Ich hätte mir vorstellen können, daß du eine Botschaft erhalten hast, aber die Steine zeigten nichts, gar nichts. Nicht die Andeutung einer magischen Aufladung. Und trotzdem bist du bei ihnen gewesen, und du hast auf mich den Eindruck gemacht, als hättest du dort tatsächlich etwas erfahren.«
    »Wie kommst du darauf?«
    »Es lag an deiner Haltung, Kara. Sie war angespannt. Du hast einer Person geglichen, die sich auf etwas konzentriert hat und zuzuhören schien, um eine bestimmte Auskunft zu erhalten. Habe ich recht?«
    »Im Prinzip schon.«
    »Gut. Was hast du erfahren?«
    Kara hob die Schultern. »Es ist kaum zu glauben, aber es entspricht den Tatsachen. Die Steine haben mir etwas übermittelt. Es war eine Botschaft, aber es waren keine Worte. Ich hörte den Gesang einer Frau, was mich an Zeiten erinnerte, die längst vergangen sind.«
    »Atlantis? Unser Land?«
    »Ja.«
    »Der Gesang stammte von dort?«
    »Es ist so gewesen. Ich weiß es. Ich hörte ihn überdeutlich. Ich vernahm alles. Triumph, Trauer, Haß und Freude. All das mischte sich in diese Laute, und ich weiß auch, daß ich nun eine Botschaft empfangen habe, die für mich wichtig ist.«
    »Nur für dich?«
    »So ist es.«
    Myxin ging zur Seite. Nach wenigen schritten blieb er stehen und setzte sich auf einen Stein. Auch Kara kam und setzte sich neben ihn. Sie wußte genau, warum Myxin diesen Platz eingenommen hatte. Wahrscheinlich wartete er darauf, daß sie mit ihm redete und ihm Erklärungen gab.
    »Sprich schon aus, was du sagen willst.«
    Der kleine Magier lächelte. »Du kennst mich gut, ich weiß. Warum ist es nur für dich wichtig? Wir leben hier zu dritt. Deine Probleme gehen den Eisernen ebenso etwas an wie mich. Da sollten wir uns wirklich nichts vormachen.«
    Kara stimmte nicht zu. »Es hat mit euch nichts zu tun, Myxin.«
    »Du meinst den Gesang?«
    »Ja.«
    »Eine Frau hat gesungen. Mehr nicht? Hat dich dieser Gesang

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