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0864 - Demeters Flucht

Titel: 0864 - Demeters Flucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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bestanden.
    Das türkisfarbene Haar war ungewöhnlich. Demeter fragte sich immer wieder, ob sie je so etwas gesehen hatte. Auch die bleiche, durchsichtig erscheinende Haut Margors unterschied sich deutlich von der seiner Freunde. Demeter fand, daß diese ein Aussehen hatten, das sie als natürlicher empfand.
    Aufgrund seiner zwingenden Persönlichkeit sah sie ihn dennoch als wichtiger als alle anderen an, Ihre Blicke fielen auf den Videoschirm. Sie erriet, was dieser zu bedeuten hatte. Da sie sich nichts sehnlicher wünschte, als möglichst schnell möglichst umfassend über diese Welt informiert zu werden, schaltete sie das Gerät ein. Nachdem sie einige Tasten gedrückt hatte, gelang es ihr endlich, eine öffentliche Sendung zu empfangen. Terrania-TV berichtete über die Neuerschließung der Stadt Tokio.
    Demeter verstand zunächst kein Wort. Wort und Bild waren jedoch in so glänzender Weise zusammengestellt, daß sie vieles erriet. Sie wußte, daß sie ein Übersetzungsgerät hätte einschalten können, aber sie verzichtete bewußt darauf, weil sie die Sprache möglichst schnell erlernen wollte.
    Sie wollte vor allem klären, ob sie sich noch immer auf dem gleichen Planeten befand wie zu jener Zeit, als sie sich in den Schrein gelegt hatte.
    Andere Berichte über andere Städte der Erde folgten. Dazwischen gab es kleine Unterhaltungsfilme, bei denen es Demeter schwerfiel, zwischen aktueller Information und erfundener Filmhandlung zu unterscheiden.
    Nach einigen Stunden Flug senkte sich der Gleiter ab. Eine Stadt kam in Sicht. Sie erstreckte sich über eine bergige Landschaft und reichte bis ans Meer. Die Häuser waren leuchtend weiß.
    Etwa in der Mitte der Stadt erhob sich auf der Spitze eines Hügels ein Gebäude aus gelblichem Gestein, das Demeter seltsam berührte. Es bestand größtenteils aus mächtigen Säulen.
    Der Gleiter landete in der Nähe dieses Gebäudes auf einem Platz, auf dem bereits mehrere Gleiter standen.
    Das Videobild veränderte sich. Ein hartes, kantiges Gesicht erschien und blickte Demeter forschend an. Sie hörte eine barsche Stimme. Am Armaturenbrett flackerte ein rotes Licht.
    Demeter stieß die Tür auf. Sie fühlte, daß ihr Gefahr drohte. Der Gleiter erzitterte leicht und stieg plötzlich wieder auf. Sie begriff schlagartig. Jemand erhob Anspruch auf die Maschine und rief sie zurück.
    Sie ließ sich gedankenschnell aus dem Gleiter fallen und stürzte etwa drei Meter tief. Sie fing sich geschickt ab und sah der Maschine nach, die sich mit hoher Beschleunigung entfernte.
    Sie hatte Glück gehabt.
    Wenn der Eigentümer des Gleiters sich einige Minuten früher gemeldet hätte, dann hätte sie hilflos in der Kabine zurückfliegen müssen.
    Sie lächelte und schnellte sich unwillkürlich ein wenig auf den Fußballen in die Höhe.
    In der Nahe gingen einige Frauen vorbei. Sie trugen farbenfreudige Hosenanzüge. Demeter blickte an sich herunter. Sie war äußerst spärlich bekleidet. Ihre Füße waren bloß. Ein schleierartiges Gespinst verhüllte ihren Körper, ließ die Beine aber bis zu den Oberschenkeln frei. Auch die Schultern und die Arme waren nicht bedeckt.
    Sie war sich klar darüber, daß sie so nicht bleiben konnte, ohne Aufsehen zu erregen. Sie mußte sich Kleidung verschaffen. Sie eilte leichtfüßig über den Parkplatz zu einer Gasse hin, in der die Frauen verschwunden waren, die sie gesehen hatte. Niemand hielt sich in der engen Straße auf. Die flachen Häuser waren fast alle verschlossen. Grüne und blaue Läden verdeckten die Fenster.
    Demeter ging in die Gasse hinein. Als sie einige Schritte weit gegangen war, kamen plötzlich zwei Männer aus einem der Häuser auf die Straße heraus. Sie blieben überrascht stehen, als sie sie sahen. Einer von ihnen pfiff laut.
    Demeter ging weiter, als sei nichts geschehen, doch einer der beiden Männer stellte sich ihr in den Weg.
    Breit grinsend blickte er auf sie herab. Er sagte etwas, doch sie verstand ihn nicht. Der andere legte ihr seine Hand auf die Schulter. Demeter fuhr erzürnt zurück. Stolz blickte sie die beiden Männer an.
    „Aus dem Weg", befahl sie in altgriechischer Sprache. Sie erkannte jedoch augenblicklich, daß die Männer diese nicht beherrschten. Sie sah ihnen an, wie überrascht sie waren.
    Sie kamen auf sie zu und sprachen beruhigend auf sie ein. Demeter warf sich nach vorn, stieß die Männer auseinander und flüchtete durch die Gasse. Die beiden Männer rannten hinter ihr her, merkten aber schon nach wenigen

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