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0864 - Karas grausame Schwester

0864 - Karas grausame Schwester

Titel: 0864 - Karas grausame Schwester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sie.
    Dann griff sie an!
    ***
    Roya war schnell!
    Obwohl Kara sich auf diese Attacke hatte vorbereiten können, wurde sie etwas überrascht. Die Blonde flog förmlich auf sie zu, und ihr Schwert machte diesen Flug mit.
    Es hätte Kara erwischt. Die aber stemmte ihre Waffe hoch, und sie hörte das harte Klirren, als beide Waffen aufeinanderprallten und eine erste Funkenspur wie ein bläulicher Schweif durch die Dunkelheit flirrte.
    Der Schlag war so wuchtig geführt worden, daß es Kara auf den Boden warf. Sie landete auf dem Rücken, eine ungünstige Ausgangsposition, und sie hörte Roya lachen.
    Wahrscheinlich war es die Vorfreude auf den Todesstoß.
    Plötzlich erwachte der Kampfwille auch in Kara. Sie wollte und mußte überleben, sie wollte sich nicht so einfach abschlachten lassen, wie Roya es mit dem Pferd getan hatte. Und sie freute sich, daß die Blonde so siegessicher war.
    Zu einem zweiten Hieb kam Roya nur im Ansatz. Bevor die Klinge nach unten rasen konnte, hatte Kara ihre Beine vorschnellen lassen und den Fuß um den rechten Knöchel der anderen gehakt.
    Das war für sie nicht auszugleichen.
    Der plötzliche Ruck ließ auch Roya taumeln. Sie fand überhaupt keinen Halt und landete am Boden.
    Aus ihrem Mund drangen Schreie. Schnell rollte sie sich herum und kam auf die Füße.
    Aber auch Kara stand bereits - und sie griff an.
    Sie schlug so zu, wie es ihr der Lehrmeister beigebracht hatte. Mit beiden Händen die Waffe haltend, führte sie die Streiche kreuz und quer. Immer wieder traf sie die andere Klinge, die Roya mit dem Geschick einer wahren Meisterin führte, und das helle Klingen war die entsprechende Begleitmusik der Kämpfenden.
    Keine gab auf.
    Kara fühlte sich wie unter einer Droge stehend. Keine Erschöpfung. Je länger der Kampf dauerte, um so größer war die Kraft, die in ihr hochströmte.
    Niemand hätte sagen können, wer diesen mörderischen Kampf gewann. Es ging hin und her. Die Klingen prallten zusammen, oft genug huschten Funkenbahnen durch die Finsternis, aber die weit ausgeholten Bogenschläge kosteten viel Kraft.
    Das spürte Kara besonders, die nicht so geübt war im Kampf wie ihre Gegnerin.
    Die Arme wurden ihr schwer.
    Sie keuchte immer stärker.
    Schweiß rann in Strömen über ihr Gesicht.
    Und sie hörte das Knurren ihrer Gegnerin, die zu einem wilden, töten wollenden Raubtier geworden war, das sich immer näher an die Beute heranarbeitete und Kara dabei weiter zurücktrieb. Über den Tierkadaver waren beide längst hinweggesprungen. Kara bewegte sich auf die Hauswand zu, prallte mit dem Rücken dagegen und hörte erneut das wilde Knurren.
    Roya holte aus - zum letzten Schlag, als Kara sich noch einmal zusammenriß. Wie ein langer Strahl huschte ihre Klinge waagerecht auf die Blonde zu. Sie hätte den Körper in der Mitte erwischt, aber im letzten Augenblick wich Roya zurück.
    Die Klinge fehlte.
    Roya führte den Streich. Schräg nach unten sauste ihr Schwert, mit einer derartigen Wucht geschlagen, daß Kara ihre Klinge unweigerlich verloren hätte.
    Zum Glück erwischte das andere Schwert sie nicht voll. An der Spitze rutschte sie ab und bohrte sich in den Boden.
    Die kurze Pause, bis Roya die Waffe herausgezogen hatte, nutzte Kara nicht konsequent aus.
    Sie wollte nur weg von der Hauswand und einen freien Rücken haben. Deshalb drehte sie sich zur Seite und hastete davon, während Roya wütend aufschrie, aber rasch die Verfolgung aufnahm.
    »Du entkommst mir nicht!« brüllte sie.
    Da aber befand sich Kara bereits auf der Straße und hörte Royas Stimme an den Wänden der Häuser entlangschallen.
    Sie hatte sich etwas ausruhen können, stand in der Mitte und schnappte nach Luft.
    Roya kam.
    Beide Waffen glänzten in der Finsternis. Am Himmel leuchtete das kalte Licht der Sterne, als wollte es den beiden Personen einen letzten Totenglanz verleihen.
    Geschmeidig bewegte sich Roya vor.
    Kara mußte zugeben, daß man ihr die Anstrengungen des Kampfes kaum ansah. Zwar atmete auch sie schwerer, aber der Ausdruck in den Augen zeugte von einem unbeugsamen Willen, die Gegnerin zu vernichten.
    Sie wollte den Tod!
    Und Roya kam.
    Kara erwartete sie.
    Die ersten Streiche wehrte sie ab. Sie waren noch so wuchtig geführt worden wie zu Beginn, das stellte Kara sofort fest, als die beiden Waffen aufeinandertrafen. Kara konnte nicht dagegen halten.
    Wollte sie überleben, dann nicht allein durch Kraft, sondern mehr durch Schlauheit. Dann mußte sie weg, sich irgend etwas einfallen

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