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0864 - Karas grausame Schwester

0864 - Karas grausame Schwester

Titel: 0864 - Karas grausame Schwester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gedrückt. Sie riß den Mund weit auf, atmete tief durch, hatte auch die Augen geöffnet und sah vor sich den Umriß eines dunklen Felsens!
    Wie konnte sie es verhindern, dagegengeschleudert zu werden?
    Ihre Gedanken brachen ab, weil starke Hände an ihren Beinen rissen und sie wieder zurück in die Tiefe zerrten. Sie rutschte in die Falle, der Wasserkreisel spielte mit ihr. Sie berührte einige Male den Grund, kämpfte verzweifelt gegen die Gewalt des Wassers und wußte doch, daß sie machtlos war und eigentlich nur auf ein Wunder hoffen konnte, um als lebendige Person an den flachen Strand getrieben zu werden…
    ***
    Die Weißblonde ließ uns laufen. Sie stand da, sang, als wollte sie durch ihre Stimme die Wellen und auch das Schiff dirigieren und manipulieren. Sie war die Königin auf dieser Insel, und sie gebot auch den Elementen, auch wenn das Schiff nur falsch die Insel angelaufen hatte.
    Wir hatten die unzähligen bleichen Gebeine gesehen und konnten uns ungefähr ein Bild dessen machen, was da abgelaufen war. Wahrscheinlich waren es zum Großteil die Überreste der Seefahrer, die an dieser Insel gestrandet waren. Auch das war uns jetzt egal. Wenn eben möglich, wollten wir Menschenleben retten.
    Wir eilten den Wellen entgegen.
    Sie waren nicht einmal hoch, aber schäumend und in Klippennähe sehr gefährlich. Als Strudel rutschten sie auf das Ufer zu, und sie brachten bereits die erste Beute mit.
    Sie schwemmten Holzteile an. Der Mast des Schiffes war geknickt. Das Boot selbst sah aus, als wäre es an einem der gefährlichen Felsen festgebunden. Das Wrack befand sich in dessen Nähe.
    Immer wieder rollten Wellen heran, immer wieder wurde es gepackt und in die Höhe geschleudert, aber gleichzeitig wieder zurückgerissen, um einen erneuten Anlauf zu versuchen. Dann prallte es abermals auf. Wieder wurden Teile zerrissen und zerknackt, was wir sehr genau sehen konnten, da wir schon ziemlich nahe herangekommen waren und mit beiden Beinen im Wasser standen.
    Die erste Leiche trieb auf uns zu und blieb zwischen uns im Sand liegen.
    Der Tote war ein Mann ohne Gesicht. Daß er einen Bart trug, konnten wir gerade noch erkennen, mehr auch nicht, denn alles übrige war von einem Gegenstand zerstört worden.
    Suko zerrte ihn weiter auf den Strand, denn keine Welle sollte sich den toten Körper zurückholen.
    Es ging weiter.
    Ich stand bis zu den Knien im Wasser, das an mir zerrte und mich ebenfalls holen wollte.
    Vor mir schwankte das Meer. Die heiße Sonne, die das Wasser wie einen Spiegel aussehen ließ, trieb mit mir ihren Spaß. Halluzinationen überkamen mich, ich sah Dinge, die es gar nicht gab. Oder gab es sie doch? Über dem Wasser tauchten nämlich als mächtiges Gebilde die Steine von Stonehenge auf, der Ausgangspunkt unserer Reise.
    Dann verschwand das Bild wieder. Genau in dem Augenblick, als mich etwas Hartes an den Beinen erwischte. Eine Planke war gegen meine Schienbeine geschlagen, hinterließ einen im ersten Moment bösen Schmerz, der sich aber ertragen ließ. Zudem mußte ich mich auf andere Dinge konzentrieren, denn abermals sah ich die leblosen Körper wie Korken in und über den Wellen tanzen.
    Sie wurden nicht an den Strand gespült. Die beiden Männer gerieten immer wieder in die Strudel hinein, tauchten ein, blieben zunächst einmal verschwunden, bevor das Wasser sie wieder ausspie.
    »John?«
    Sukos Schrei hatte mich alarmiert. Mein Freund stand rechts von mir. Als ich den Kopf drehte, da sah ich, wie er ins Wasser ging und dabei einen Arm ausgestreckt hatte. Mit dem rechten Zeigefinger deutete er auf einen bestimmten Punkt nahe des Ufers, denn dort tanzte etwas auf den Wellen.
    Beim ersten Hinschauen sah es wie ein körperliches Stück Holz aus, doch als es wieder über einen Wellenkamm hinweghuschte, da sah auch ich, was Suko gemeint hatte.
    Es war der Körper einer Frau. Sie hatte lange Haare, die immer wieder hochtrieben und sich wie ein Vlies ausbreiteten. Keiner von uns wußte genau, ob die Frau noch lebte. Wir wollten sie retten oder zumindest den Fluten entreißen.
    Ich bewegte mich schräg auf Suko zu, der weiterging, sich gegen die anrollenden Wellen stemmte und dabei mit beiden Armen ruderte, um das Gleichgewicht zu halten.
    Mir kam es vor, als hätte sich das Meer gerade jetzt gegen uns gestemmt. Die anrollenden Wellen wuchteten gegen unsere Körper. Wir schwankten, aber wir gaben nicht auf, obwohl der Boden unter uns weich und rutschig war und wir jeden Moment umkippen konnten.
    Dann

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