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0865 - Kosmische Irrfahrt

Titel: 0865 - Kosmische Irrfahrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Flußbetten und Tälern. Sieben Monde umkreisten den Planeten und bildeten in gewissen Zeitabständen eine Gerade, die von Strolc aus genau in den Weltraum gerichtet war.
    Diese Konstellation bestand zur Zeit gerade - und sie bewirkte, daß gewaltige Staub- und Sandmassen von der zundertrockenen Oberfläche des Wüstenplaneten hochgerissen wurden und durch die Rotation des Planeten fast die Hälfte seiner Oberfläche überstrichen, wobei die Gipfel der Sturmwolken manchmal bis zu fünfundzwanzig Kilometern hochragten.
    „Hoffentlich müssen wir die übrigen Kommissionsmitglieder nicht unter den Staubwolken suchen", meinte Ytter.
    Er sandte einen kodierten Hyper-komspruch aus. Nur wenige Sekunden später traf die Antwort ein.
    „Herzlich willkommen beim Treffpunkt! Folgen Sie bitte unserem Peilzeichen. Bis bald! Mutoghmann Scerp", las Ytter vor, nachdem er die Nachricht dekodiert hatte.
    „Was will dieser Scerp hier?" überlegte Nchr laut. „Stimmt es, daß er eine zwielichtige Rolle beim Untergrundkampf gegen das Konzil gespielt hat?"
    „Es stimmt sicher nicht", antwortete Ytter. „Es gingen früher so einige Gerüchte um, aber soviel wir Milch-straßen-MVs wissen, genießt Scerp große Achtung unter den meisten Mitgliedern der GAVÖK. Wir sollten ihn also schon respektvoll behandeln -und mit Vorsicht genießen."
    „Genießen?" fragte Nchr verwundert. „Gibt es denn diesen uralten Brauch noch, und warum mit Vorsicht genießen? Vertragen wir seine körpereigenen Proteine nicht?"
    „Bei allen grünen Sandkreaturen!" rief Ytter erheitert. „Eigentlich sollte ein akonischer Adliger die gebräuchlisten feststehenden Redewendungen der Terraner kennen! Etwas ,mit Vorsicht genießen' gilt in übertragenem Sinn und bedeutet, an eine Sache mit größtem Mißtrauen herangehen."
    „Hm!" machte Nchr mißmutig., Als ich noch als Dritter Drahtzieher hinter den Kulissen der Roboterdynastie meiner Heimatgalaxis fungierte, war ich stets über alles informiert.
    Allerdings konnte ich mit einer übersichtlichen Anzahl von Verhaltensweisen auskommen, denn die lange Roboterherrschaft hatte die Umweltverhältnisse und Lebensgewohnheiten aller Sternenvölker auf einen einzigen Nenner gebracht -und in übertragenem Sinn galt überhaupt nichts, weil Roboter nichts damit anfangen können."
    „Und niemand lehnt sich dort gegen die Roboterherrschaft auf?" erkundigte sich Ytter. „Hier in der Milchstraße würden die Sternenvölker niemals aufhören, gegen eine Vormundschaft - ganz gleich von wem - anzukämpfen."
    „Bei uns machten sich die Roboter zuerst als Diener und Helfer unersetzlich, bis die Zivilisationen der Sternenvölker von ihnen abhängig waren", erklärte Nchr. „Schließlich waren die Intelligenzen heilfroh, daß die Roboter ihnen auch noch das Regieren und das Denken abnahmen. Weißt du, wenn dort ein intelligentes Lebewesen auf den Gedanken kommt, es wäre etwas nicht richtig an der Roboterdynastie, dann geht es zum .großen Bruder', nämlich zum Reviervater, der natürlich ein Roboter ist und beichtet ihm seine abwegigen Gedanken. Der Reviervater in seiner Güte verzeiht ihm selbstverständlich alles, aber er fordert, daß der Sünder sich säubert, entweder durch zusätzliche harte Arbeit, Versetzung in eine niedrigere Kaste oder im schlimmsten Fall durch das Aufsuchen der nächsten Auflösungskammer."
    Er entdeckte das Peilzeichen auf dem Bildschirm des Navigationscomputers und steuerte das Blues-Raumschiff so, daß die elektronische Leuchtmarke im Zentrum der zwölf leuchtenden Kreislinien lag, die den Bildschirm konzentrisch bedeckten.
    Wenig später tauchte das Diskusschiff in die Atmosphäre ein, durchstieß den Zipfel einer turmartig geformten Staubwolke und tauchte dann in klare, aber dünne und kalte Luftschichten ein. Eine halbe Stunde danach landete es am Fuß eines von Stürmen zerfressenen und vielfach perforierten Marmorsockels, auf dem sich die verwitterten Fragmente einer toten Stadt in den düsteren Himmel reckten.
    Knapp einen Kilometer entfernt stand der akonische Kugelraumer ARTH-PER den der echte Pedar von Margulien unter dem Kommando seiner Nichte Ilma von Rohan nach Strolc geschickt hatte, bevor er mit einem Waffenhändler nach Kowo-NJ-34 geflogen und nach Abwicklung der illegalen Geschäfte dort zurückgeblieben war, um auf Gyü-eh-Imr-Seterc zu warten.
    „Ich werde froh sein, wenn ich wieder ein richtiges Raumschiff fliegen kann", meinte Nchr. „Diese Blechbüchse klappert bei jeder

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